500 Euro-Schein Verbot Dänemark - neue Dimension der Bargeldabschaffung

Gold News vom 5. April 2019

Marktgeschehen

Um den Zeitpunkt der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktzahlen kam es zu kräftigen Schwankungen des Goldpreises. Erst einmal stieg Gold auf $1.293 an, um dann auf $1.284 Dollar abzufallen. Am Ende stand Gold wieder bei $1.291,50.

Der Arbeitsmarkt hat sich für den Monat März von den schwachen Zahlen vom Februar erholt. Die Arbeitslosenquote blieb bei 3,8 % stabil und entsprach dem Erwartungshorizont der Marktteilnehmer.

Gold & Gesellschaft

<Fortsetzung der Einleitung> ... Dänemark hat jetzt nach einem Bericht von Bloomberg gleichzeitig gegen diese beiden Grundsätze verstoßen: Man hat schlichtweg den 500 Euro-Schein zu einem kriminellem Zahlungsmittel erklärt - und ist den Weg der "kalten Enteignung" gegangen.

Das ist jetzt eine neue Dimension in der Debatte um die Bargeld-Anschaffung. Und es ist jetzt todernst - also kein Thema mehr für (Verschwörungs-)Theorien oder Panikmache.

Die Debatte zur Bargeldabschaffung wurde in verschiedenen Stufen geführt:

  1. Zuerst wollte man den Bürgern mittels elektronischen Zahlungsverkehr das Bargeld vermiesen. Zum Beispiel mit höheren Gebühren für die Bargeldbenutzung. Das hat man zum Beispiel in Schweden getestet; und da war es sehr erfolgreich. So erfolgreich, dass sich die dortige Zentralbank gefragt hat: "Was wäre eigentlich, wenn der elektronische Zahlungsverkehr zusammenbrechen würde; z.B. durch einen Blackout, durch einen Virus oder durch Naturkatastrophen und Krieg".
  2. Nachdem dies nicht fruchtete, folgte die Kriminalisierung des Bargelds nach dem Muster "500 Euro-Scheine werden sowieso größtenteils für kriminelle Geschäfte verwendet". Das war für viele Bürger, die niemals in ihrem Leben einen 500 Euro-Schein in der Hand gehabt haben, einleuchtend. So durfte die EZB phasenweise den 500 Euro-Schein aus den Markt nehmen: Dadurch, dass man einfach aufhörte, neue 500 Euro-Scheine zu drucken. Diese Phase haben wir inzwischen erreicht. Es bleibt natürlich noch der Alt-Bestand an 500 Euro-Scheinen, der sich mit der Zeit abbauen wird. Aber nicht schnell genug für die Politiker. Schließlich hat man den 200 Euro-Schein und den 100 Euro-Schein schon im Blick.
  3. Und jetzt kommt der entscheidende Coup: Dänemark VERBIETET den 500 Euro-Schein, führt also eine Prohibition wie damals in den USA der 20er-Jahre auf Bargeld ein. Wenn der Staat es ernst meint mit Verboten, dann werden diese natürlich gleich mittels der Waffengewalt der Staatsmacht durchgesetzt. So wie in den 20er-Jahren in Chicago: Die Polizei stürmt schwerbewaffnet die vermuteten Lagerorte für 500 Euro-Scheine, konfisziert sie, nimmt die Besitzer fest und steckt sie in den Knast. Natürlich alles nach demokratischen Gesetzen legitimiert.

Wer jetzt noch relativiert, hat den Schuss noch nicht gehört. Es wird nämlich weitergehen: Länder wie Deutschland und Frankreich werden die Nächsten sein. Da gibt es nämlich besonders viel Bargeld, das seine Bürger als eine Art Notgroschen vor den Staat in Sicherheit bringen wollen. Vielleicht ist da 10 % Schwarzgeld dabei. Aber ein überwiegender Teil wird hart verdientes und gespartes Geld sein, das man wegen der Nullzinsen lieber in Bargeld hält, als auf Bankkonten. Denn Banken können Negativzinsen verlangen oder ein Teil des Geldes kann durch eine Banken-Pleite verloren gehen ("Bail-In", d.h. die Kunden müssen die Banken-Pleite mit ihren Einlagen verhindern - anstatt des Staates beim "Bail-Out").

Als nächstes wird man sich dann den 200 Euro-Schein und den 100 Euro-Schein vornehmen. Für den täglichen Zahlungsverkehr an der Ladenkasse reichen nämlich auch noch die 20er- und 50er-Scheine aus. Und für größere Beträge gibt es den Weg der Überweisung, der EC-Karte, der Kreditkarte und der Lastschrift. Natürlich alles unter dem kritischen Auge des Staates, der Banken und der Zahlungsdienstleister wie PayPal, die immer mehr Informationen über das Verhalten des Bürgers frei Haus geliefert bekommen.

Am Ende bleibt dann nur noch das Micropayment übrig; und da gibt es schon Lösungen auf Basis der Mobilfunksysteme. Das wird schließlich viel teurer für den Kunden wegen der sich aufaddierenden Transaktions-Kosten werden. Aber wenn das Bargeld erst einmal abgeschafft ist, gibt es für die Verbraucher keine Alternative mehr. Und ein Markt ohne Wettbewerb führt automatisch zu steigenden Preisen.

Marktdaten

EUR/USD 05.04.19 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,8907 1.291,40 USD 1.150,25 EUR      
  0,47 EUR 0,0% -1,51 EUR -0,1%
Silber 0,8907 15,08 USD 13,43 EUR    
  -0,03 EUR -0,2% 0,06 EUR 0,4%
Platin 0,8907 897,00 USD 798,96 EUR    
  1,24 EUR 0,2% 47,88 EUR 6,3%
Palladium 0,8907 1.351,00 USD 1.203,34 EUR    
  5,43 EUR 0,5% 3,21 EUR 0,3%
NIKKEI225   21.813,95    
  100,74 0,5% 622,44 2,9%
DAX30   12.013,84    
  22,38 0,2% 498,02 4,4%
S&P500   2.892,68    
    19,63 0,7% 59,73 2,1%

Kommentare zu diesem Thema

- Noch kein Kommentar vorhanden -

zurück zur Liste Kommentar schreiben