Lebenslügen
12.11.2025 22:00
Gold News vom 12. November 2025
Gold & Gesellschaft
Es kippt derzeit alles. Ereignisse, die wir bislang als Wahrheiten wie selbstverständlich hingenommen haben, entpuppen sich zunehmend als Lebenslügen.
Fangen wir an bei Donald Trump und seiner MAGA [Make America Great] Bewegung. Der Chef will den Bauern, die ihn als Hoffnungsträger gegen internationale Dumping-Konkurrenz gewählt haben, nun als Hilfe für seine New Yorker Wall Street Milliardäre wie Paul Singer und Bill Ackman, seinem argentinischen Kumpel Milei Gelder für den Export argentinischen Sojas nach China ermöglichen. Plus dem Kauf von argentinischen Rindfleisch für die US-Bürger. Selbst die von ihm so hart kritisierte Notenbank Fed hat zweistellige Milliarden-Summen für Währungsswaps mit Argentinien bereitgestellt.
Aber MAGA heißt doch auch US-amerikanische Jobs in der US-Binnenwirtschaft? Dafür wurde doch letztendlich die Trump’sche Zollpolitik gemacht. So ganz stimmt das nicht. Denn Trump meint, dass US-Bürger die entsprechende Qualifikation für diese Jobs nicht mitbringen würden. Und deshalb weiter beispielsweise indische Fachkräfte mit dem H1B Visa eingeflogen werden müssten.
Die US-Wirtschaft lebt mit den Magnificent 7, die schon seit geraumer Zeiten den S&P500-Aktienindex der 500 größten börsennotierten Unternehmen abbilden, sehr gut. Denn sie waren und sind ein Garant für steigende Börsenkurse. Aber das Thema Künstliche Intelligenz [AI], das ein großer Hoffnungsträger des Wachstums dieser Unternehmen war und ist, gerät immer mehr in ein undurchsichtiges Konstrukt von gegenseitigen Beteiligungen, Verträgen und Abhängigkeiten.
Hinzu kommt, dass die bislang geltende 18- bis 24-monatige Innovations-Phase, die eine Neubeschaffung von Servern durch steigende Costs-of-Ownership von drei bis vier Jahren implizierte, von den Unternehmen auf fünf bis sechs Jahre in der Abschreibungs-Bilanz gestreckt wurde. So können die diese Server betreibenden Unternehmen wie Microsoft, Google, Apple zwar wegen geringerer Abschreibungskosten höhere Gewinne ausweisen. Aber die Technologie-Entwicklung schläft nicht und macht alte Server-Technologie im Betrieb – insbesondere Stromverbrauch pro Leistungseinheit – unrentabel.
Wie bei der Technologie-Blase um das Jahr 2000 stellt sich sowieso die Frage, woher die Auslastung der neuen AI-Technologie kommen soll. Und insbesondere, woher die Umsätze von den nutzenden User kommen sollen.
Aber auch die libertäre Blase hat mit ihren Kapitalismus-zentrierten und Staats-ablehnenden Thesen ein Problem. Deren als ‚libertärer Papst‘ vergötterte Hans-Herrmann Hoppe kritisiert Milei auf offener Bühne für seine Israel- und insbesondere Netanyahu-gefällige Politik. Weil er Israel als ‚sozialistischen Staat‘ ohne privates Eigentum an Grund und Boden sieht und in Netanjahu einen Kriegsverbrecher identifiziert. Das wiederum löste eine Reaktion vom Milei-Camp aus, das Hoppe nicht-libertäres Verhalten wegen seiner staatlich bezahlten Professur an einer US-Universität vorwarf.
Abgerundet wird das ganze noch um die von ZionRight in den USA verbreitete Lebenslüge, dass es ein gemeinsames Jüdisch-Christliches Abendland gebe, das seine Idee von den alten Hebräern importiert hätte. Dabei bestand die Gründer-Bevölkerung der späteren USA aus weißen, angelsächsischen Christen, die nichts mit den aus dem Orient kommenden Hebräern zu tun gehabt haben.
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