91 Billionen Dollar – Treibstoff für die Aktienmärkte

Gold News vom 12. Oktober 2020

Gold & Gesellschaft

Wie sehen derzeit keine oder wenig Inflation bei den Verbraucherpreisen. Denn die vielen Billionen [= tausend Milliarden] an Liquidität, mit denen Notenbanken und Staaten die Märkte fluten, kommt zum Großteil bei den Bürgern nicht an. Und wenn, dann höchstens als Kompensation für die durch Hygiene-Maßnahmen der Staaten ausgefallene Einkommen und Umsätze.

Aber wo sie ankommt, ist bei Banken oder sonstigen Finanz-Akteuren, die mit diesen zusätzlichen Billionen ebenfalls auf Einkaufstour gehen. Es sind bloß nicht Konsumprodukte und Dienstleistungen, die damit angeschafft werden, sondern Hard Assets wie Immobilien und Aktien. Beide haben – bis auf Gewerbeimmobilien, die unter der Welle von Heimarbeitsplätzen leiden – die von der Politik versprochene V-Erholung vollzogen.

Das ist natürlich auch inflationär. Aber unsere vom Statistischen Bundesamt anhand eines Warenkorbs veröffentlichte Teuerung umfasst sie nicht. Und höchstens nur indirekt: Die Immobilienpreise in Form der gezahlten Mieten. Aber es dauert ja erfahrungsgemäß mehrere Jahre, bis sich die Kaufpreis-Teuerung von Immobilien bis auf die Mietpreise durchschlägt.

Wo das Geld allerdings nicht ankommt, ist bei Investitionen in Industrien des produzierenden Gewerbes, die zu den für eine Volkswirtschaft so wichtigen Realwerte schaffenden Unternehmen [neben der Landwirtschaft] gehört. Dort ist auch die V-Erholung noch nicht angekommen. Anstatt zu investieren, entscheiden sich viele Unternehmer eher für das Gegenteil: Deinvestieren, d.h. Reduktion der Produktions-Kapazitäten nebst dem Abbau von Arbeitsplätzen.

Gerade letzteres ist ein langfristiger und sehr teurer Prozess. Man denke an die Abfindungen, die neben der Vertragslaufzeit der Arbeitsverträge die Firmen mit pro Kopf Kosten von hunderttausenden von Euro belasten können. Insbesondere in der seit vielen Jahrzehnten von Hochkonjunktur und hohen Einkommen verwöhnten Automobilindustrie gibt es viele lange Jahre und Jahrzehnte beim gleichen Unternehmen Beschäftigte.

So wird uns derzeit eine virtuelle Welt des wiederkommenden Wohlstands vorgeführt, die für die Bürger mit dem Verlust des sicher geglaubten Arbeitseinkommen bei gleichzeitig steigenden Kosten für die Immobilien-Nutzung [Miete oder Eigentum] verbunden sein wird.

Auch der Anstieg an den Aktienmärkten wirkt sich negativ auf die für die eigenen Ersparnisse erwartete Rendite aus. Denn in klassische Papiergeld-Anlageformen wie Anleihen, Versicherungen und Sparkonten kann man ja nicht mehr investieren, weil die Nullzinsen zu einem schleichenden Kaufpreis-Verlust des angelegten Geldes führen. Und die erwarteten Dividenden fallen prozentual immer niedriger aus. Zumal die Unternehmen ja vielfach sowieso noch unter der Krise leiden müssen.

Bleibt derzeit nur das Investieren in Gold übrig, um zumindest den Kaufkraft-Verlust des Geldes zu kompensieren.

Marktdaten

KW42 EUR/USD 12.10.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,8467 1.923,00 USD 1.628,20 EUR  
  3,57 0,2%
Silber 19:30 Uhr 0,8467 25,10 USD 21,25 EUR  
  0,22 1,0%
Au/Ag 19:30 Uhr   76,6  
[ratio]   -0,6 -0,8%
Platin 19:30 Uhr 0,8467 868,00 USD 734,94 EUR  
  -10,30 -1,4%
Palladium 19.30 Uhr 0,8467 2.314,00 USD 1.959,26 EUR  
  -37,06 -1,9%
NIKKEI225 7:00 Uhr   23.554,11  
  -60,36 -0,3%
DAX30 17:30 Uhr   13.136,32  
  98,55 0,8%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 3.544,66  
    70,88 2,0%

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