Gold News vom 20. Mai 2021

Gold & Gesellschaft

„Das Schlimmste ist überstanden“, sagte der Chef der US-Investmentbank Lehman Brothers im Juni 2008 über die Finanzkrise. Drei Monate später ging das 158 Jahr alte, von deutschen Einwanderern gegründete Institut pleite.

„Sie haben uns ausgetrocknet – sie haben uns gefickt“ habe Richard Fuld später geäußert, als ihm telefonisch eröffnet wurde, dass die Fed und ein Großbankenkonsortium Lehman Brothers nicht helfen würde.

Die Krise ist noch nicht vorbei. Sie hatte mehr als 15 Monate Zeit, sich zu entwickeln. Selbst die FAZ warnt in ihrem Artikel „KRISE IST NOCH NICHT VORBEI - EZB sorgt sich wegen „abrupter Korrekturen““ https://www.faz.net/aktuell/finanzen/finanzmarkt/ezb-sieht-erhoehte-gefahren-fuer-finanzstabilitaet-in-der-eurozone-17348977.html vor dem, was uns noch bevorstehen wird.

Indikatoren gibt es derzeit en masse. Und der Artikel nennt zwei davon:

1. „Deutlich höhere Insolvenzquoten als vor der Pandemie sind nicht auszuschließen“, meint die EZB. Darüber haben wir gestern schon berichtet.
2. „Überschwang“ bei Kryptowährungen. „Der Anstieg des Bitcoin-Kurses stellt frühere Finanzblasen wie die Tulpenmanie und die Südseeblase im 16. und 17. Jahrhundert in den Schatten“, schreibt die EZB. Wir beschäftigen uns nicht mit dem Thema „Kryptowährungen“, weil sie für uns ein Null-Thema sind, das keine Beachtung verdient.

Hinzu kommen weitere, über die wir in den letzten Gold News berichtet haben:

3. Die Austrocknung der Märkte für Rohstoffe und Vorprodukte. Als Beispiel gelten die Lieferprobleme bei Holz- und Holzprodukten, die die noch haussierende Baukonjunktur abwürgen. Wir waren einer der ersten, die über explodierende Holzpreise und den durch die USA und China verursachten Mangel, berichtet haben.

Zwei weitere Punkte des Berichts sind der „pompejanischen Freskenmalerei“ geschuldet, wie wir sie gestern genannt haben:

4. „Klimawandel birgt Risiken für Banken“. Der Staat könne schließlich irgendwann einmal den Verbrennungsmotor verbieten. Und die Banken, die solchen Unternehmen Kredite geben, könnten durch Ausfälle in Schwierigkeiten kommen.
5. „Zusätzlich im Auge behalten werden müssten Garantien und implizierte Verpflichtungen der Staaten, deren Bedeutung in früheren Krise deutlich geworden sei.“ Klar, wer Versprechungen auf eine rosige Zukunft abgibt – ob es in Form von Luxus-Pensionen oder Renten, die niemals in der Vergangenheit erarbeitet wurden – und für alles und jeden bürgt, für den wird am Ende der Zahltag bitter werden.

Der Vesuv brodelt zunehmend stärker.

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