Am Ende entscheidet nicht die richtige Prognose – sondern das Timing
28.09.2025 20:30
Gold News vom 28. September 2025
Gold & Gesellschaft
Am 1. April schrieb BILD: „1. April 2025: "Unsere Städte und Landkreise sind pleite"
Aber am 28. September 2025 hieß es dann: "Städte zahlen Millionen für Flüchtlinge in Hotels"
Es ist das (alte) Problem mit Qualität und Quantität. Qualitativ mag man mit seinen Prognosen zwar richtig liegen. Aber sich vom Zeitpunkt dessen Eintreffens völlig verschätzt haben.
Das mag auf den ersten Blick nicht so dramatisch klingen. Aber wenn Geschäftsmodelle daran hängen, dann können mal plötzlich 50% der für die nächsten 10 Jahre erwarteten Einnahmen fehlen. Und das für das Projekt bereitgestellte Kapital verliert in einen bis zwei Jahre seinen realen Wert durch die Inflation.
Wir wissen alle um die strukturellen Probleme, vor denen Deutschland steht. Aber die Stagnation der letzten 10 Jahre lässt sich in lediglich 10% beim Volkseinkommen ablesen. Das klingt zwar viel. Ist aber in der heutigen Zeit nur für bestimmte Gruppen ein wirkliches Problem.
Also für den Besuch des Oktoberfests 2025 auf der Münchener Theresienwiese reicht es noch. Ebenso wie für die Nordatlantik-Route via Hurtigruten. Obwohl man doch eigentlich die Eisbären und Seerobben vor den Menschen mit ihrem Klimawandel beschützen wollte.
Und über eine Küstenstadt schreibt selbst die BBC: „Disneyland to living city: Dubrovnik's bold fight against overtourism"
Das kann alles nicht mehr mit dem Nachholeffekt von Corona erklärt werden. Zumal die Touristen-Insel Mallorca inzwischen auch von US-Bürgern via Direktflüge von United erreicht werden kann.
Natürlich können sich die Neunmalklugen von Pegida & Co. 10 Jahre nach ihren Aktionen rühmen, dass die unbegrenzte Einwanderung mit all ihren Problemen Deutschland in die Katastrophe führen wird. Aber das Timing wurde wohl beschissen gewählt, wenn die Bürger immer noch völlig unbekümmert in der Spaß- und Freizeitgesellschaft ihr Geld zum Fenster heraushauen.
Genau das ist das Problem zwischen Qualität und Quantität; zwischen Prognose und spürbarer Realität. Wer das nicht in Einklang bringen kann, wird im realen Leben immer irgendwie Schiffbruch erleiden.
Kommentare zu diesem Thema
Geschrieben von GAST am 01.10.2025 14:56 Uhr
Sehr geehrter Herr Ziemann, wir leben in historischen Zeiten. Preisanstieg in EUR je Unze Jahr 116 2022 153 2023 645 2024 800 2025 (in 9 Monaten !) Die Spirale dreht sich immer schneller, es riecht nach 1922. Inzwischen wird mir das ganze immer unheimlicher. Können wir nun in Echtzeit, so wie unsere Urgroßeltern in den 20ern Jahren dem Ende des aktuellen Papiergeldsystems und des politischen Systems des „Wertewestens“ zusehen? Herr Ziemann was ist Ihre Prognose für 2026? Ich denke es wird ungemütlich werden. Jeden Tag Horrormeldungen aus der Wirtschaft ( Bosch mit 13.000 Entlassungen, ZF 10.000 ,Lufthansa 4000 usw…..). Was die meisten Menschen nicht verstehen: Das ist der Ersteffekt. Einzelhandel, Restaurant ect... Zweitrundeneffekt. Und dann der Drittrundeneffekt: Wenn die Fabriken weg sind, bekommen die Kinder ja auch keinen Job mehr und müssen wegziehen. Damit wird die Immobilie in Wolfsburg ,Ingolstadt, München oder sonst wo jeden Tag immer wertloser.
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