Ammoniakkrise, CO2-Krise, Chemiekrise

Gold News vom 12. September 2022

Gold & Gesellschaft

Es sind nicht nur die drastischen Kürzungen bei der Herstellung des Grundstoffs Ammoniak aus Erdgas, die Unternehmen wie die Stickstoffwerke Piesteritz dazu zwingen, ihren Geschäftsbetrieb praktisch einstellen zu müssen.

Denn diese Energiekrise beim Erdgas trifft auch die BASF in Ludwigshafen, die laut – allerdings inoffizieller – Aussage ihres Vorstandschefs nur noch weitere 3 Monate überleben könne.

Allerdings sind die dadurch fehlenden Grundchemikalien auf dem Weltmarkt nicht verschwunden. Sie liefert jetzt bloß das Ausland, wie Finanzmarktwelt.de und Bloomberg [„Germany Cranks Up Chemical Imports as Energy Crisis Hikes Costs: - Imports surged 40% in first half of 2022 from prior year - Domestic chemical production drops amid soaring energy costs] übereinstimmend berichteten. Dort heißt es: „Energiekrise: Deutschland importiert immer mehr Chemikalien - Deutschland bezieht zunehmend lebenswichtige Chemikalien aus dem Ausland, da die Industriegiganten des Landes wie die BASF SE mit den durch die russischen Gaskürzungen in die Höhe geschossenen Energiepreisen zu kämpfen haben.

Die Probleme der Getränke- und Fleischindustrie, die über kein bei der Ammoniak-Synthese als Nebenprodukt anfallendes Kohlendioxid [Reaktionsgleichungen findet man hier] mehr verfügen, zeigt, wie komplex und gegenseitig vernetzt die Industrie-Sektoren bereits sind.

So schreibt die Vereinigung Deutscher Mineralbrunnen (VDM) am 6. September an den Wirtschaftsminister Habeck folgendes: „Besorgniserregend und für unsere Branche existenzbedrohend ist zurzeit aber vor allem die mangelnde Verfügbarkeit von CO2 am Markt. Knapp 80 Prozent der produzierten Menge an Mineral- und Heilwasser ist mit CO2 versetzt. Die CO2-Knappheit ist vor allem auf die Entwicklungen in der europäischen Düngemittelproduktion zurückzuführen, wo aufgrund der gestiegenen Energiepreise die Produktion stark gedrosselt wurde (Hauptproduzent BASF). Diese Stilllegungen führen zu einer Verknappung von CO2, das bei der Ammoniakproduktion als Nebenprodukt anfällt. In einem Kaskadeneffekt wirken sich diese Engpässe auf die Ernährungsindustrie aus, die CO2 für ihre Produktionsprozesse benötigt.

Ähnliches berichtet die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie in ihrer Stellungnahme, Stand 02.09.2022.

Man kann zwar die Kaskadeneffekte bereits erkennen, die am Ende aus der Industrie-Supermacht Deutschland eine reine Beamten- und Dienstleistungsgesellschaft machen werden. Aber zur Zeit können die Politiker noch darauf verweisen, dass man die Grundchemikalien aus dem Ausland beziehen könne.

Marktdaten

KW37 EUR/USD 12.09.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,9867 1.730,00 USD 1.706,99 EUR  
  -3,01 -0,2%
Silber 19:30 Uhr 0,9867 19,84 USD 19,58 EUR  
  0,86 4,4%
Au/Ag 19:30 Uhr   87,2  
[ratio]   -4,2 -4,8%
Platin 19:30 Uhr 0,9867 904,00 USD 891,98 EUR  
  14,03 1,6%
Palladium 19.30 Uhr 0,9867 2.204,00 USD 2.174,69 EUR  
  69,42 3,2%
NIKKEI225 7:00 Uhr   28.526,43  
  299,92 1,1%
DAX30 17:30 Uhr   13.401,95  
  318,49 2,4%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 4.104,85  
    43,11 1,1%

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