Anhaltende Abflüsse

Gold News vom 13. Februar 2023

Gold & Gesellschaft

Für das Schweizer Bankensystem ist die neudeutsch als ‚Wealth Management‘ bezeichnete Vermögensverwaltung das Kerngeschäft, mit dem sich auch viel Profit erzielen lässt. Allerdings nur, wenn die Kunden der jeweiligen Bank auch die Stange halten.

Das ist bei der Credit Suisse, neben der UBS eine der beiden Großbanken, jedoch nicht der Fall. Die Probleme der Bank haben allein im vierten Quartal 2022 zu einem Mittelabfluss dieser hochprofitablen Kundengelder in Höhe von 110,5 Milliarden Schweizer Franken geführt.

Auch die Schweizer Nationalbank, bislang eine Cash Cow, die die Schweizer Kantons-Haushalte mit ihren Milliarden schweren Gewinnen aus Anlagen beglückte, einen riesengroßen Verlust ausweisen müssen.

Kein Wunder; hat die SNB doch die weltweite Nachfrage nach dem Schweizer Franken mit der Druckerpresse bedient. Mit den so eingetauschten US-Dollar, Euro, Pfund, Yen & Co. ging man vor allen Dingen an der New Yorker Technologiebörse (NASDAQ) nach Titeln shoppen, die in der Vergangenheit hohe Kurs-Renditen versprachen. Das waren beispielsweise Apple-Aktien, Titel von Facebook-Nachfolger Meta, Amazon, Microsoft, Tesla, usw.

Bis auf Apple verloren alle diese Titel kräftig an Wert. Nur weil eine Notenbank mit der Druckerpresse praktisch unendlich viel Geld in ihrer eigenen Währung aus dem Nichts schöpfen kann, hatten die riesengroßen Verluste keine Auswirkung auf die Geschäftstätigkeit der Notenbank.

Bis auf die Tatsache, dass die öffentlichen Haushalte eben auf ihren lieb gewordenen Anteil der SNB-Gewinnausschüttungen verzichten mussten.

Aber auch ein weiterer böser Effekt trat auf. Institute wie die Credit Suisse, die sich ebenfalls in diesen bislang attraktiven US-Aktienmarkt engagieren wollten, stehen auch vor riesengroßen Kursverlusten. Und das in US-Dollar valutierend. Die SNB musste ihrer Credit Suisse also mit US-Dollar aushelfen, weil sich die Bank im Dollar-Raum entsprechend verschuldet hat.

Die SNB musste mit Währungsswaps mit der US FED aushelfen. Diese kritische Situation haben natürlich auch Analysten und Finanzberater mitbekommen und ihren Kunden empfohlen, ihre Kundengelder möglichst schnell von der Credit Suisse abzuziehen.

Big Money geht eben nach der Strategie vor: ‚If there is panic, panic first’.

Dumb Money wird dagegen von der Presse-Abteilung, der Zentralbank, diversen Wirtschafts-Publikationen und der Politik bei der Stange gehalten.

Die Schweiz ist eben nicht mehr der solide Finanzhafen, für den er viele Jahrzehnte lang stand.

Marktdaten

KW7 EUR/USD 13.02.23 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,9325 1.852,30 USD 1.727,27 EUR  
  -17,05 -1,0%
Silber 19:30 Uhr 0,9325 21,86 USD 20,38 EUR  
  -0,26 -1,3%
Au/Ag 19:30 Uhr   84,7  
[ratio]   0,2 0,3%
Platin 19:30 Uhr 0,9325 956,00 USD 891,47 EUR  
  4,51 0,5%
Palladium 19.30 Uhr 0,9325 1.487,00 USD 1.386,63 EUR  
  16,38 1,2%
NIKKEI225 7:00 Uhr   27.403,88  
  -250,52 -0,9%
DAX30 17:30 Uhr   15.408,74  
  118,96 0,8%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 4.131,83  
    52,72 1,3%

Kommentare zu diesem Thema

- Noch kein Kommentar vorhanden -

zurück zur Liste Kommentar schreiben