Ansturm auf Schlaraffia

Gold News vom 24. August 2020

Gold & Gesellschaft

Bis in die dritte Generation müsst ihr fronen“ lautete im Oktober 1929 ein bekanntes Plakat, mit den die Deutschen damals zum Volksbegehren gegen den Young-Plan aufgerufen wurden. Über diesen schrieb der damalige Reichsbank-Präsident Dr. Hjalmar Schacht in dem 1931 erschienenen Buch „Das Ende der Reparationen“ [Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i. O.]: „Deutschland soll seine Einfuhr einschränken und seine Ausfuhr steigern. So weit es dies nicht aus eigener Kraft zu tun imstande ist, soll ihm ein internationales Finanzinstitut helfen, indem es noch unterentwickelte Länder finanziert, die damit neue Märkte für die Ausdehnung des deutschen Außenhandels darstellen.

Prompt war die in Basel ansässige Bank für internationalen Zahlungsausgleich [BIZ] geschaffen, die als Zentralbank der Notenbanken gilt. Dazwischen kam noch die Zeit des Nationalsozialismus. Aber die Ideen des deutschen Exportmotors wurden schon damals – nebst eines eigenen internationalen Finanzinstituts – geschaffen. Damals ging es noch um die Bezahlung der Reparationsverpflichtungen aus der Versailler Ausbeutefrieden von 1919.

1.200 Euro sollen nach einem Bericht der FAZ unter dem Titel „DIW-EXPERIMENT - Ansturm auf das Grundeinkommen“ an 120 ausgewählte Teilnehmer für einen Zeitraum von drei Jahren verteilt werden.

Wenig überraschend ist der Ansturm der Bewerber auf die 120 Plätze: Ganze 1,5 Millionen Bürger haben sich bislang registriert. Das ist so, als wenn eine Kneipe mit Freibier wirbt. Das Angebot wird auch allerhand notorische Säufer anziehen. Gesittete Besucher, die weniger das reine Trinken in den Vordergrund stellen, sondern bei denen es vornehmlich um geschäftliche und soziale Kontakte geht, kann man mit diesem Angebot nicht gewinnen. Deshalb wird man hier auch nur die Sozialstaat-Süchtigen anziehen.

Aber wer soll denn dann in Deutschland noch entsprechend der modernen Form des Young-Plans – also der EU Schuldengemeinschaft – arbeiten? Dass ein bedingungsloses Grundeinkommen nicht funktioniert, hat der ehemalige WELT-Reporter Alan Posener schon neulich in der ZEIT postuliert. Im Artikel „Bedingungsloses Grundeinkommen - Nichts ist umsonst“ räumt er mit der irren Vorstellung dieser Freibier-Mentalität mit folgenden Worten auf: „Mit welchem Recht sollen wir ein Grundeinkommen einführen, das Nichtstun vergolden? Wirksamer wäre es, Arbeit bezahlbarer zu machen. Denn davon gibt es mehr als genug.

Zwischen den Zeilen lesen wir das Dogma: „Bis in die dritte Generation müsst ihr fronen“. Denn obwohl Posener ein Alt-Kommunist ist, hält er von dieser eigentlich urlinken Forderung gar nichts. Schließlich muss ja einer für die EU-weiten Solidarität arbeiten. Und das müssen immer die Deutschen sein.

Marktdaten

KW35 EUR/USD 24.08.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,8478 1.931,60 USD 1.637,61 EUR  
  -10,67 -0,7%
Silber 19:30 Uhr 0,8478 26,54 USD 22,50 EUR  
  -0,15 -0,6%
Au/Ag 19:30 Uhr   72,8  
[ratio]   0,0 0,0%
Platin 19:30 Uhr 0,8478 908,00 USD 769,80 EUR  
  -0,91 -0,1%
Palladium 19.30 Uhr 0,8478 2.058,00 USD 1.744,77 EUR  
  -10,55 -0,6%
NIKKEI225 7:00 Uhr   22.998,88  
  65,32 0,3%
DAX30 17:30 Uhr   13.064,69  
  310,51 2,4%
S&P500 22:00 Uhr   3.420,36  
    31,44 0,9%

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