Arme Hunde - Die Deutschen haben sich um ihren Wohlstand gespart

Gold News vom 17. Mai 2019

Marktgeschehen

Die folgende Nachricht wirbelte heute die Edelmetalle – pünktlich zum Wochenende – durch: „US Consumer sentiment surges to highest level in 15 years“ 

CNBC: „The University of Michigan’s preliminary print on its consumer sentiment index rose to 102.4, up from 97.2 in April and well ahead of expectations”

Das Verbrauchervertrauen ist ein sehr wichtiger Indikator in der US-Wirtschaft, weil die Amerikaner eine Konsum-Gesellschaft sind, wo Konsum für gefühlte wirtschaftliche Stärke steht: Bei den Arbeits-Einkommen, aber auch bei der Performance der Aktien-Anlagen. D.h. ein gut laufender Aktienmarkt wie in den ersten vier Monaten des Jahres motiviert die US-Bürger zu höheren Ausgaben.

Gold fiel nach dieser Nachricht um $10 – und die anderen Edelmetalle mussten sogar noch größere Verluste einstecken. Auf Wochenbasis konnte Gold gerade einmal seinen Stand der Vorwoche verteidigen.

Turbulent verlief dagegen die Preisentwicklung der Krypto-Währung Bitcoin: Nachdem der Preis seit Wochen steil steigt und zuletzt an der Marke von $8.000 kratzte, kam es zu einem plötzlichen Kursverfall auf $6.178. Im Laufe des Handels konnte sich der Bitcoin wieder auf $7.200 stabilisieren.

Gold & Gesellschaft

Endlich wieder einmal ein Eingeständnis, dass die Deutschen mit ihrem Meridian-Vermögen zu den armen Hunden West-Europas gehören. Obwohl sich die damalige Bundesrepublik innerhalb von 70 Jahren zu den wohlhabendsten Nationen Europas entwickelt hat. Und wie so üblich für die Systempresse, empfiehlt man genau diejenigen Anlage-Klassen, die in den letzten Jahren am meisten gestiegen sind.

Wir erinnern uns an die Volksaktien Deutsche Telekom, den Börsengang von T-Online und den mächtigen Aufstieg der Deutschen Bank Aktie. Davon sind nur noch Trümmer übriggeblieben – ebenso wie die Energieversorger RWE und E.ON, die in der Vergangenheit kräftige Aktiengewinne durch ihre Monopol-Position ausgeschüttet haben, die besser als jedes Sparbuch waren. Und dazu kamen noch die Kursgewinne.

Mit dem Neuen Markt ging es zur Jahrtausendwende zu Ende, mit der Deutschen Bank im Rahmen der Finanzkrise 2008. Und das Geschäftsmodell der Energieversorger war mit dem von der EU erzwungenen Verkauf der Übertragungsnetze zusammen mit der Energiewende tot.

Der Meridian-Deutsche versteht nichts vom Aktien-Investment und tappt regelmäßig in die Falle, dass er sich von Finanzprofis entsparen lässt. Das hat die WELT in ihrem heutigen Bericht „VERMÖGENSZUWACHS - Die Deutschen haben sich um ihren Wohlstand gespart“ beschrieben. Die Schuld wird – wie bei vielen anderen Themen üblich – natürlich den Deutschen selbst zugwiesen. Da einfach macht man es sich.

Auch bei der zweiten empfohlenen Anlagegruppe – Immobilien – hatte der Deutsche ein prägendes Negativ-Ereignis. Nach der Wende 1989 herrschte eine Aufbruchstimmung bei Ost-Immobilien. Dass diese vielfach Schrott waren und sich die ex-DDR an vielen Stellen praktisch entvölkerte, wollte in dieser Euphorie-Stimmung keiner sehen: Schließlich hat Helmut Kohl die „blühenden Landschaften“ versprochen. Gold als Wertanlage wurde in dem Bericht - erwartunsgemäß - nicht als valide Option behandelt.

Wer dagegen die Stimmung in Folge der Finanz- und Euro-Krise richtig eingeschätzt hat, konnte sowohl mit Aktien als auch mit Immobilien ein Vermögen machen. Die Immobilienpreise in den Großstädten West-Deutschlands haben sich schließlich seit dem Jahr 2000 vedoppelt. So stark, dass die Mieter dieser Wohnungen inzwischen wegen der steigenden Mietpreise auf die Barrikaden gehen.

Es war im wesentlichen das „Verdienst“ der EZB mit seinen Null-Zinsen und der Flutung der Finanz-Märkte mit billigem Geld, der diesen Aufstieg ausgelöst hat. Begleitet von einem massiven Bedarf Chinas nach Deutschen Waren.

Aber die Kehrseite der Medaille: Auf das klassische Sparbuch und Lebensversicherungen, Grundpfeiler der Vermögensbildung des Deutschen, konnte man keine Renditen mehr erzielen. Das in Jahrzehnten erlernte Wissen mit der Deutschen Mark, dass man mit einer starken Währungen nicht nur günstig Produkte aus den Ausland einkaufen konnte, sondern darüber hinaus eine positive Real-Rendite auf seine DM-Anlagen erzielen konnte, ging mit dem Euro total verloren: Mit der Finanzkrise drehte es sich sogar ins Gegenteil um.

Und wieder tappten die Deutschen in eine Falle: Die Katastrophe der privaten Rentenversicherung mit Riester & Co. Da haben sich die Deutschen auch kräftig um ihren Wohlstand gespart.

Marktdaten

EUR/USD 17.05.19 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,8961 1.275,70 USD 1.143,15 EUR      
  -6,08 EUR -0,5% -1,69 EUR -0,1%
Silber 0,8961 14,39 USD 12,89 EUR    
  -0,09 EUR -0,7% -0,24 EUR -1,8%
Platin 0,8961 816,00 USD 731,22 EUR    
  -10,80 EUR -1,5% -36,05 EUR -4,7%
Palladium 0,8961 1.296,00 USD 1.161,35 EUR    
  -11,58 EUR -1,0% -24,27 EUR -2,1%
NIKKEI225   21.261,67    
  210,65 1,0% -86,62 -0,4%
DAX30   12.248,65    
  -41,62 -0,3% 173,00 1,4%
S&P500   2.859,53    
22:00 Uhr   -27,74 -1,0% -2,81 -0,1%

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