Back to the Roots: Die faschistische korporative Wirtschaftsordnung
20.05.2024 17:30
Gold News vom 20. Mai 2024
Gold & Gesellschaft
Wer gibt sich in der heutigen Zeit noch ‚erstaunt‘? Anscheinend die WELT in ihrem Artikel unter dem Titel „SUBVENTIONEN, STEUERN, KLIMA - Die erstaunliche Staatsgläubigkeit deutscher Konzernchefs“.
Dort schreibt der Autor Frank Stocker: „Eine Umfrage unter Konzernchefs weltweit zeigt: Die deutschen CEOs halten den Staat in der Krise für ihren Retter, und zwar viel stärker als ihre Kollegen im Rest der Welt. Besonders überraschend: Auch mit noch höheren Steuern können sie leben.“ Dann setzt die Paywall ein.
Was müssen wir eigentlich unter ‚deutsche CEOs‘ oder ‚Konzernchefs‘ verstehen? Vor den Zeiten der Schröder/Fischer-Koalition [1989-2002] waren diese Konzerne noch deutsche Unternehmen, die von deutschen Banken und Versicherungen [Deutsche Bank, Dresdner Bank, Commerzbank bzw. Allianz & Co.] gehalten wurden, wo wiederum Ersparnisse deutscher Kunden lagen.
Und heutzutage: Da werden die Aktien-Pakete von vorwiegend anglo-amerikanischen Finanz-Giganten wie beispielsweise Blackrock gehalten.
Wir werfen einmal einen Blick in den Vortrag des italienischen Professors Dr. Amelia Dainelli vom Jahr 1933. Dort schreibt er: „Der liberal-individualistischen wie auch der sozialistischen Wirtschaft entgegengesetzt, ist mit dem Faschismus eine neue Wirtschaftsverfassung entstanden: Die sozial-korporative Wirtschaftsordnung.“
Zitiert hat er die Worte Mussolinis, die er in einem Vortrag 1914 in Mailand gehalten hat: „Das gegenwärtige System der politischen Vertretung kann uns nicht genügen, wir wollen eine Vertretung der einzelnen Interessen. … Man könnte diesem Programm entgegenhalten, dass es zu den Zünften zurückführt. Sei es! Ich wünsche, dass diese Versammlung sich die Forderung des Syndikalismus in wirtschaftlicher Hinsicht zu eigen macht …“
Wir Googlen mal nach dem Begriff ‚Syndikalismus‘. Da wird man bei Wikipedia fündig: „Der Syndikalismus propagiert die Aneignung von Produktionsmitteln durch die Gewerkschaften, die dann auch an Stelle politischer Stellvertreter die Verwaltung organisieren. Dabei bilden Streik, Boykott und Sabotage die Mittel der Syndikalisten; parlamentarische Bestrebungen werden abgelehnt.“
Klingt auf dem ersten Blick nach klassischem Marxismus. Aber wie Begriffe heutzutage in ihr genaues Gegenteil uminterpretiert werden, wissen wir nicht erst seit George Orwells ‚Neusprech‘ aus dem Roman ‚1984‘.
Der Ideen-Geber von Mussolini war der französischer Sozialphilosoph und Vordenker des Syndikalismus, Georges Eugène Sorel. Aber die revolutionären Ziele des Syndikalismus hat den verhassten Staatsapparat nicht erschüttert; sondern nur sein Gesicht gewechselt. So schreibt Sorel: „Die Erfahrung hat uns bis heute noch immer bewiesen, daß unsere Revolutionäre, sobald sie nur zur Macht gelangt sind, sich auf die Staatsräson berufen, daß sie dann Polizeimethoden gebrauchen und die Gerichtsbarkeit als eine Waffe ansehen, die sie gegen ihre Feinde mißbrauchen können. Die parlamentarischen Sozialisten entziehen sich dieser allgemeinen Regel durchaus nicht; sie halten an dem alten Staatskultus fest; sie sind daher wohlvorbereitet, alle Missetaten des Ancien Régime zu begehen.“
An dieser ‚Erfahrung‘ hat sich bis in die heutigen Zeiten nichts geändert. Das revolutionäre Ziel, die Wirtschaftsordnung in ein kooperatives Modell, das von den Gewerkschaften angeführt wird, umzubauen, führt am Ende zu einer Verschmelzung staatlicher Macht nebst Polizeimethoden und einer zur Waffe umfunktionierten Gerichtsbarkeit mit der National-Ökonomie.
Das ist klassischer Faschismus. Und die Verflechtung von Politik und Wirtschaftsführern nebst einer totalitär erzwungenen Staatsräson unserer Tage ist leider unbestreitbare Realität.
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