Bankrun Ausbruch in China

Gold News vom 17. Juli 2020

Gold & Gesellschaft

Als Japan in den achtziger Jahren die Vereinigten Staaten herausfordern wollte, wuchsen nicht nur der Aktien- und Immobilien-Markt in astronomische Größenordnungen. Auch das japanische Bankensystem war plötzlich in der Summe größer als die US-Banken. Dann kam der jähe Absturz. Kein Wunder, wenn der Wert der Grundstücke rund um den Kaiserpalast einen Wert oberhalb aller Grundstücke des US-Bundesstaates Kalifornien erreichte.

Allerdings war die Blase damals so mächtig, dass man sie nicht einfach platzen lassen konnte. Und so flutete seit den neunziger Jahren die japanische Notenbank [BoJ] die Märkte mit massiven Mengen an Liquidität.

Damit konnte Japan zwar vor dem gesellschaftlichen Untergang bewahrt werden, aber das Land trat in eine über mehrere Jahrzehnte andauernde Stagnations-Phase ein. Heute würden wir sagen: Ein riesengroßer Zombie.

Aber Japan war damit auch gleichzeitig das Truppenübungsgelände für eine neue Geldtheorie – nämlich die Modern Money Theory [kurz MMT]. Eine Art Post-Keynesianismus, die zuerst zu immer größeren Summen frisch gedrucktem Zentralbank-Geld in Milliarden-Höhe führten, das jetzt die nächste Größenordnung erreicht hat: Billionen. In diesem Klima gibt es kein Rezept zur Vermögenssicherung. Es sei denn, man investiert sein Verdientes in Hard Assets wie Aktien, Immobilien und die Wertanlage Gold.

Zurück zur Neuzeit und China als Nachfolger von Japan: ZeroHedge berichtet über Bankrun in China und die Größe des dortigen Banken-Systems. Unter dem Titel „China Rocked By "Unprecedented" Surge In Bank Runsschreibt man über die dortige Sorge der Bürger über ihre Spareinlagen bei den Banken, die zu Schlangen vor der Bankschaltern führen.

Bereits vor zwei Tagen schrieb Bloomberg unter der Überschrift „A Spate of Bank Runs Breaks Out in China, Fueled by Social Media“, dass bestimmte Banken derzeit ein Auszahlungs-Problem hätten. Die Nachricht verbreitete sich in Windeseile über die sonst so perfekt überwachten und zensierten sozialen Medien des Landes.

Hier bekommen wir auch einen Eindruck über die Größe des chinesischen Bankensystems. Denn die eine Milliarde Konteninhaber haben insgesamt umgerechnet 13 Billionen Dollar Einlagen bei ihren Banken, die insgesamt über ein Volumen von 43 Billionen Dollar [entspricht 90 Billionen Yuan] verfügen. Dafür sollen allerdings 8 Billionen Yuan an Unternehmen ausgeliehen sein, die ihre Schulden nicht oder nicht rechtzeitig bezahlen können. Und wieder taucht ein Begriff des Japans der achtziger Jahre auf: Zombie-Unternehmen.

Kein Wunder, dass die Kunden unruhig werden und ihre Ersparnisse vor ihrer Bank retten wollen.

Marktdaten

  EUR/USD 17.07.20 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,8746 1.808,70 USD 1.581,89 EUR      
  4,67 EUR 0,3% -9,97 EUR -0,6%
Silber 0,8746 19,30 USD 16,88 EUR    
  0,07 EUR 0,4% 0,36 EUR 2,1%
Au/Ag   93,72    
[ratio]   -0,1 -0,1% -2,7 -2,8%
Platin 0,8746 836,00 USD 731,17 EUR    
  11,70 EUR 1,6% 9,73 EUR 1,3%
Palladium 0,8746 1.979,00 USD 1.730,83 EUR    
  25,17 EUR 1,5% 48,95 EUR 3,0%
NIKKEI225   22.708,89    
  -49,63 -0,2% 423,82 1,9%
DAX30   12.932,43    
  50,65 0,4% 307,07 2,5%
S&P500 19:30 Uhr 3.223,05    
    9,54 0,3% 55,49 1,8%

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