Berlin – Labor für Wohnungspolitik

Gold News vom 22. Oktober 2019

Marktgeschehen

Nicht nur im US-Dollarraum scheint derzeit ein riesiges Liquiditäts-Problem zu herrschen. Auch die chinesische Notenbank (PBoC) flutet derzeit die Finanzmärkte mit 250 Milliarden Yuan – entspricht knapp 32 Milliarden Euro – im Rahmen eines Repo-Geschäfts, das eine Laufzeit von sieben Tagen hat.

Die FED verwendet derzeit auch die Maßnahme eines Repo-Geschäfts, das sie von Woche zu Woche erneuern muss. Weil man nicht eingestehen möchte, dass man ein längerfristiges Problem hat und auf Maßnahmen der Vergangenheit wie Quantitative Easing (QE) zurückgreifen muss. Die Summen, um die es dabei geht, sind in ihrer Höhe größer als der letzte QE3-Tender. Selbst die NZZ wundert sich über das Auf und Ab, was die FED uns hier präsentiert in ihrem Beitrag „Deutliche Warnungen an den Finanzmärkten“: „In dieser kurzen Zeit habe man erlebt, wie das Fed Zinsen erhöht und wieder senkt, die eigene Bilanz abbaut und wieder ausweitet, Liquidität abzieht und wieder zuführt. Die bis jetzt deutlichste Warnung seien die seit Mitte September sichtbar gewordenen Liquiditätsprobleme im US-Geldmarkt, die das Fed zu ausserordentlich energischen Eingriffen gezwungen haben. Der Repo-Markt ist für das Funktionieren des Bankensystems zentral. Die Gründe der Probleme lägen nach wie vor weitgehend im Dunklen.

Gold & Gesellschaft

Der Berliner Mietendeckel ist durch die rot – rot – grüne Koalition in Berlin beschlossen worden. Er bestimmt, dass die Kaltmiete nicht das Niveau von knapp zehn Euro pro Quadratmeter überschreiten darf. Gleichzeitig werden für die 1,5 Millionen Wohnungen die Mieten für fünf Jahre eingefroren.

Obwohl man weiterhin energetische Sanierungen fördern will, haben 60 Prozent der Investoren erklärt, dass sie auf solche verzichten wollen. Noch können die 50 Prozent, die ihre Aktivitäten außerhalb Berlins verlagern wollen, in das Umland oder andere Städte ausweichen. Aber das wird auch nicht lange funktionieren, weil andere Städte mit ähnlichen Gesetzen drohen werden.

Schließlich ist das Problem ja nicht nur auf Berlin beschränkt, sondern trifft auch andere große Städte wie Hamburg, München, Köln und Stuttgart. Gegen das Gesetz werden die Investoren im Wohnungs-Immobilienmarkt natürlich klagen. Aber es ist mit vielen Jahren der Rechtsunsicherheit zu rechnen, bevor eine Kammer wie das Bundesverfassungsgericht eine Entscheidung treffen wird. Und Rechtsunsicherheit, das wissen wir vom Brexit und dem Handelsstreit USA – China, führt zur Stagnation bei Investitions-Vorhaben. Sicherheit und Verlässlichkeit ist aber erforderlich, damit die Mieter in Zukunft noch in der Lage sein werden, ihre Heizungs-Rechnung bezahlen zu können. Denn Heizöl und auch Erdgas sollen weg und durch eine Kombination aus energetischer Sanierung und strombetriebenen Wärmepumpen ersetzt werden.

Wer sich dieser bereits durch die Politik in Gesetze und Klimasteuern gegossenen Vorgabe widersetzt, wird statt der gedeckelten Mieten nun jährlich eine kräftige Rechnung für die Nebenkosten präsentiert bekommen.

So wird die ganze Ideologie der CO2-freien Gesellschaft, die hinter der Klimapolitik der Bundesregierung steht, genau durch diejenigen konterkariert, denen die letzten Jahre des Immobilien-Wahns inzwischen unheimlich geworden sind. Aber es gibt keinen Ausweg: Am Ende muss jemand für die Klima-Rechnung grade stehen. Und das können nur die Bewohner der Immobilien sein – ob sie sich nun Mieter oder Eigentümer schimpfen.

Wenn sich, ausgelöst von dem Berliner Mietendeckel, kein Investor mehr findet, der die Vorfinanzierung dieses Megavorhabens übernehmen will, dann wird die gesamte Klimapolitik der Politik schweren Schiffbruch erleiden. Und dann werden die Klimaskeptiker am Ende doch recht bekommen.

Marktdaten

EUR/USD 22.10.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8972 1.483,80 USD 1.331,27 EUR  
  0,26 EUR 0,0%
Silber 0,8972 17,45 USD 15,66 EUR  
  -0,08 EUR -0,5%
Au/Ag   85,0  
[ratio]   0,4 0,5%
Platin 0,8972 889,00 USD 797,61 EUR  
  3,22 EUR 0,4%
Palladium 0,8972 1.737,00 USD 1.558,44 EUR  
  1,94 EUR 0,1%
NIKKEI225   22.549,86  
  0,00 0,0%
DAX30   12.761,78  
  3,50 0,0%
S&P500 19:30 Uhr 3.011,93  
    8,48 0,3%

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