Beruhigungsgeld
11.01.2021 19:30
Gold News vom 11. Januar 2021
Gold & Gesellschaft
Man erzählt uns dauernd etwas von der brummenden Wirtschaft. Dabei ist das einzige, was derzeit brummt, das Wachstum der Geldmenge M1. Die ist nämlich im Jahr 2020 um 66,7 Prozent in den USA gestiegen. Da M1 Bargeld und Sichtguthaben auf den Girokonten umfasst, müssten die Bürger eigentlich über Unmengen an Geld verfügen, mit dem sie direkt einkaufen können: Entweder per Bargeld oder mit der Girocard ihres Bankkontos.
Selbst die Finanzkrise 2008 hat es „nur“ zu einem jährlichen Anstieg von 20 Prozent bei M1 gebracht, obwohl die Menschen nach Zusammenbruch von Lehman Brothers massiv in Liquidität eingestiegen sind. „Cash is king“ – an diesen Slogan kann ich mich nur zu gut erinnern.
Entweder dieser 66,7 prozentige Anstieg schwebt wie ein Damoklesschwert über dem Finanzsystem und wird demnächst eine Starkinflation auslösen. Oder das Geld haben andere, die sich ein massives Liquiditätspolster für weiterhin schlechte Zeiten bilden. Denn richtig fruchten tun die Lockdown-Maßnahmen und auch die Impfkampagne nicht.
Israel, das bereits über eine Impfquote von 20 Prozent verfügt, musste trotzdem einen dritten Lockdown verkünden, weil die Infektionszahlen auf den Höchststand seit Ende September 2020 angestiegen sind.
Bloß die Börsen weltweit wollen von dem nichts wissen. So stieg der japanische NIKKEI-Index am Freitag auf ein neues Hoch von 28.128,44 Punkten – plus 2,4 Prozent. Die Hoffnung ruhen auf Super-Biden, der landauf, landab als der neue Messias gefeiert wird. Hatten wir so etwas nicht schon einmal?
Ja, es war nach der Wahl von Barack Obama mit dem Motto „Change“.
Aber der Modekette Adler hat es nicht geholfen. Die musste Insolvenz für ihre 142 deutschen Märkte bei 3.350 betroffenen Mitarbeiter anmelden. Kein Wunder: Die 1.500 Milliarden Euro Beruhigungsgeld, die der Staat für die Jahre 2020 und 2021 vorgesehen hat, zögern den langsamen Tod der Wirtschaft nur für eine Zeit hinaus.
Wir sind gespannt, wie lange die Staaten ihre Illusion der vollständigen Rückkehr zum altgewohnten Leben aufrecht erhalten können. Zumal die ersten Stimmen laut werden, auch die produzierende Realwirtschaft unter den Bann der Maßnahmen wie für Restaurants, Hotels und Künstler zu nehmen.
Marktdaten
KW2 | EUR/USD | 11.01.21 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 19:30 Uhr | 0,8223 | 1.850,10 USD | 1.521,34 EUR | |
19,39 | 1,3% | ||||
Silber | 19:30 Uhr | 0,8223 | 25,14 USD | 20,67 EUR | |
0,57 | 2,8% | ||||
Au/Ag | 19:30 Uhr | 73,6 | |||
[ratio] | -1,1 | -1,5% | |||
Platin | 19:30 Uhr | 0,8223 | 1.034,00 USD | 850,26 EUR | |
-5,07 | -0,6% | ||||
Palladium | 19.30 Uhr | 0,8223 | 2.262,00 USD | 1.860,04 EUR | |
37,24 | 2,0% | ||||
NIKKEI225 | 7:00 Uhr | kein Handel | 28.128,44 | ||
0,00 | 0,0% | ||||
DAX30 | 17:30 Uhr | 13.945,29 | |||
-77,21 | -0,6% | ||||
S&P500 | 22:00 Uhr | 19:30 Uhr | 3.814,49 | ||
17,56 | 0,5% |
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