Besondere Ausgleichsregelung

Gold News vom 12. Juli 2021

Gold & Gesellschaft

Ein großer Faktor beim Thema Strompreis ist die EEG-Umlage. Verbraucher müssen dafür 6,5 Cent pro verbrauchter Kilowatt Strom bezahlen. Stromintensive Unternehmen bekommen über die Besondere Ausgleichsregelung [BesAR] einen Teil der EEG-Umlage erstattet. Außerdem zahlen Unternehmen üblicherweise auch keine 19 Prozent Umsatzsteuer auf den Strompreis, da es sich um ein Vorprodukt für den Produktions-Prozess handelt. Und deshalb nur der Endverbraucher mit der Umsatzsteuer belastet werden muss.

Mit anderen Regelungen wie dem „Spitzenausgleich“ wird so für viele energieintensive Branchen der effektive Strompreis noch erträglich.

Nun will die EU-Kommission diese Privilegien kippen, wie das HANDELSBLATT heute in seinem Artikel „Entlastungen beim Strompreis: EU will Privilegien der Industrie beschneiden“ berichtet.

Eigentlich ist das nichts neues. Denn während die Kommission mit den Staaten insbesondere im Süden oder Südwesten der EU sehr großzügig bei solchen Vergünstigen verfährt, wird an Deutschland die harte Hand neoliberaler Wirtschaftspolitik exerziert.

Auslöser sollen nach dem HANDELSBLATT „die neuen Leitlinien der EU-Kommission für Klima-, Umweltschutz- und Energiebeihilfen“ sein. Und die vielfach energieintensive deutsche Industrie, die neben der international nicht wettbewerbsfähigen Bau- und Dienstleistungsbranche der anderen Mitgliedsstaaten sich mit Staaten wie China tagtäglich um Kunden bemühen muss, wird hier gerade wieder zum Opfer gemacht.

Natürlich könnte man die EEG-Umlage auch gänzlich abschaffen. Denn es gibt ja schließlich eine Klimaabgabe für emittiertes Kohlendioxid. Aber die erwartete Einnahmen reichen bei weiterem nicht dafür aus, die EEG-Umlage einfach fallen zu lassen. Zumal der Bundesfinanzminister sowieso erwartet, dass dem Bundeshaushalt die Klimaabgaben als zusätzliches Geld für den arg gebeutelten Bundeshaushalt zufließen.

Jedenfalls kriegt die Bundesregierung mit dieser Strategie Industrie und Verbraucher nicht auf seine Seite hin zu stromintensiven Technologien wie Wärmepumpen und Elektroautos gezogen. Man denke nur an das Kostenpotential des Ersatzes von konventioneller Energietechnik hin zu – „grünen“ – Alternativen auf Basis von Strom.

So bleibt das ganze Vorhaben am Ende eine reine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung von Industrie, Wohnungswirtschaft und Verbrauchern, die trotz massiver Förderprogramme mit vielen hunderten von Milliarden Euro diesen Technologie-Wandel erzwingen will.

Aber was derzeit beobachtet werden kann, ist nur ein steiler Anstieg der Inflationsindikatoren, die am Ende die ganze Kalkulation wieder über den Haufen werfen werden.

Marktdaten

Hinweis: In den nächsten Wochen können die Marktdaten aus technischen und logistischen Gründen nur zwei bis drei Stunden vor dem bisherigen Stichzeitpunkt [19:30 Uhr MESZ] aufgezeichnet werden. Wir bitten das zu beachten.

KW28 EUR/USD 12.07.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,8422 1.805,40 USD 1.520,51 EUR  
  -3,19 -0,2%
Silber 19:30 Uhr 0,8422 26,18 USD 22,05 EUR  
  0,05 0,2%
Au/Ag 19:30 Uhr   69,0  
[ratio]   -0,3 -0,4%
Platin 19:30 Uhr 0,8422 1.108,00 USD 933,16 EUR  
  15,35 1,6%
Palladium 19.30 Uhr 0,8422 2.784,00 USD 2.344,68 EUR  
  25,30 1,1%
NIKKEI225 7:00 Uhr   28.560,77  
  607,11 2,1%
DAX30 17:30 Uhr   15.772,21  
  104,20 0,7%
S&P500 19:30 Uhr   4.380,29  
    17,62 0,4%

Kommentare zu diesem Thema

Geschrieben von GAST am 12.07.2021 20:36 Uhr

Die vielen Umverteilungen, die vom Strompreis ausgehen, begünstigen eine Minderheit von Profiteuren, die den sinnfreien Ausbau von Solarstrom und Windstrom betreiben. Eine Grafik zu den Bestandteilen des Strompreises habe ich hier eingebunden: https://www.naeb.tv/ Seit rund 20 Jahren wird weniger in stromintensive Industrie investiert. Man nutzt die abgeschriebenen Industrieanlagen bis sie auseinanderfallen. Investiert wird in neue Anlagen im benachbarten Ausland, wo Lastabwürfe ein Fremdwort sind und die Strompreise niedriger. Das ist die deutliche sichtbare schleichende Deindustrialisierung in der BRD. Man braucht ungefähr zehn Mal so viel Menschen, um Windstrom und Solarstrom zu erzeugen statt Kohlestrom, Atomstrom und Gasstrom. Ökostrom ist wesentlich teurer und technisch bedingt niemals konkurrenzfähig. Weil er minderwertig ist, nennen wir ihn Fakepower. Deshalb wird er an den Strombörsen zu niedrigsten Preisen eingekauft, verschenkt oder sogar gegen Zuzahlung exportiert, um die BRD-Statistik aufzuhübschen. WAS FÜR EIN GIGANTISCHER BETRUG !!! Solarkraftwerke und Windkraftwerke erbringen auf ein Jahr gesehen nur 10 bis 20 Prozent der installierten Leistung, die bereits jetzt bei mittlerem Wind und Mittagssonne im Sommer die ganze Bananenrepublik versorgen könnte. Was für eine Verschwendung von investiertem Geld! Trotzdem ist eine Verdreifachung diesen überflüssigen Bestandes angestrebt! Dampfkraftwerke laufen rund um die Uhr und werden bedarfsgerecht geregelt. Sie erbringen 80 bis 90 Prozent der installierten Leistung.

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