Besserverdienende und ihre Probleme

Gold News vom 17. November 2022

Gold & Gesellschaft

In einer Gesellschaft wie der der Vereinigten Staaten gehört Immobilien-Besitz schon in jungen Jahren zu einer Pflicht. Aber dass die insbesondere seit dem letzten Jahr gestiegenen Immobilien-Preise plus die Ausgaben für die täglichen Lebensmittel selbst Besserverdienende hart treffen, darauf hat Bloomberg Wealth in seinem Bericht „A Six-Figure Income Is Needed Just to Afford the Typical US Home“ hingewiesen.

Dort heißt es, dass inzwischen ein durchschnittliches Jahreseinkommen von $107.281 nötig sei, um sein Haus plus die entsprechenden Lebenshaltungskosten tragen zu können.

Innerhalb eines Jahres, so der Bericht, stieg das erforderliche Einkommen dafür um 46% von $73.668 auf den erwähnten sechsstelligen Betrag an.

Nun sollte es niemanden wundern, wenn die innerhalb eines Jahres stark angestiegenen Preise wieder abflachen. Schließlich betrug die Steigerung der Lebensmittelpreise im Mai 2022 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahres-Monat noch 40 Prozent [US-Werte]. Das heißt, alles das, was im Mai 2021 noch durchschnittlich für $10 zu haben war, kostete im Mai 2022 bereits $14.

Die Inflation hat ihr Vernichtungswerk an der arbeitenden Bevölkerung also schon verrichtet. Da ist nichts mehr zu ändern. Da fallen dann weitere Steigerungen wie z.B. auf $15 – oder eine Stagnation der Lebensmittel-Preise nicht besonders auf.

Das ist das gefährliche an solchen Statistiken. Sie suggerieren eine sinkende Preissteigerung oder sogar stabile Preise. Aber auf einem bereits exorbitanten Niveau. Wenn man sich einmal in älteren US-Filmen die an den Tafeln von Bars, Cafés oder Restaurants angeschlagenen Preise ansieht, dann kann man die Dimension der Wirkung der Inflation vorstellen.

Auch beim Thema Immobilien ist keine Besserung dieser Situation zu erwarten. Zwar stagnieren auch dort die Preise bzw. sind wegen der stark gestiegenen Finanzierungskosten zum Teil schon gefallen. Aber wenn die Hausbesitzer nun für ihren Hypothekenkredit einen dreimal so hohen Zinssatz zahlen müssen, dann kann man sich die Auswirkung auf die Haushalte schon vorstellen.

Hinzu kommt: Das sind Durchschnittswerte der Durchschnittshaushalte. Viele davon haben - durch die Zinsbindung - noch nichts von den gestiegenen Finanzierungskosten gespürt. Erst wenn man neu finanzieren oder sich um eine Anschluss-Finanzierung kümmern muss, wird es kritisch.

Es verschafft ein trügerisches Bild der Sicherheit, wenn ein Teil der Bürger auch in Deutschland nur mit einem moderaten Anstieg ihrer Erdgas- bzw. Strompreise konfrontiert werden.

Es ist deshalb eher hilfreich, auf die Datendarstellung wie in dem Bloomberg Wealth Artikel zu schauen: „Was muss man verdienen, um den bisherigen Lebensstandard der Durchschnitts-Bevölkerung zu halten?“. Hier lügen sich Viele in die eigene Tasche, weil sie Wohlstands-Verzicht mit Argumenten der Grünen zu kaschieren suchen.

Und wer schafft es schon, seinen Job zu wechseln, um von jährlich $73.668 brutto auf $107.281 aufsteigen zu können?

Eine Brutto-Netto Betrachtung ist dabei noch nicht einmal enthalten. Und auch keine Berechnung, was diese 46% auf das bislang für das Alter oder geplante Vermögen für größere Anschaffungen wie ein Auto haben könnte. Denn dann wird es noch garstiger.

Marktdaten

EUR/USD 17.11.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9651 1.760,80 USD 1.699,35 EUR  
  -10,07 EUR -0,6%
Silber 0,9651 20,94 USD 20,21 EUR  
  -0,47 EUR -2,3%
Au/Ag   84,1  
[ratio]   1,4 1,7%
Platin 0,9651 980,00 USD 945,80 EUR  
  -21,39 EUR -2,2%
Palladium 0,9651 1.943,00 USD 1.875,19 EUR  
  -67,88 EUR -3,5%
NIKKEI225   27.934,79  
  -79,07 -0,3%
DAX30   14.257,62  
  15,21 0,1%
S&P500 19:30 Uhr 3.949,16  
    -22,02 -0,6%

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