Gold News vom 15. Februar 2022

Gold & Gesellschaft

Der hohe Steueranteil hilft Diesel und Benzin, gegen Elektroautos konkurrenzfähig zu bleiben. Denn die Greenflation – also die politisch gewünschte Teuerung bei den Rohstoffen – erhöht den Benzin- bzw. Dieselpreis in weit geringeren Maße, als dies insbesondere bei Ökostrom der Fall ist.

Während die Erzeugung- und Beschaffungskosten beim Strom trotz des Versuchs der Politik, die EEG-Umlage abzuschmelzen, kräftig steigen, ist das bei Kraftfahrtstoffen nur zum Teil der Fall. So wird der Liter Diesel mit 56 Cent an Steuern verteuert, während es beim Benzin sogar 78 Cent sind. Hinzu kommen zwar CO2-Abgaben. Aber die sind mit kleiner 10 Cent / Liter im Vergleich zu den anderen Steuern nur marginal.

So kann zwar auch wie beim Erdgas der Rohölpreis kräftig steigen. Aber auf den Benzin-Preis wirkt sich das wesentlich geringer aus, als bei der Stromproduktion aus Erdgas.

Hinzu kommt der Effekt von den derzeit noch nicht effizienten und teuren Betriebskosten der Betankung mit Strom. Erst neulich haben die Stadtwerke München den Tarif für den Ladestrom aus dem Wechselspannungsnetz von 38 auf 49 Cent / kWh erhöht. Will man die Gleichstrom-basierten Schnellladesäulen nutzen, so ging es um 80% auf 69 Cent / kWh hinauf.

So wird Fahrstrom – übrigens auch für die Bahn – teurer als die Dieselkosten für den privaten Autoverkehr und den Transport per LKW. Gerade der Strom, der über die Oberleitung ohne den Umweg des ineffizienten Akkus direkt zum Antrieb des Elektromotors zur Verfügung steht, ist plötzlich teurer als Diesel.

Die Greenflation stellt sich als ein Rohrkrepierer heraus: Anstatt die konventionellen Energieträger vom Markt zu verdrängen, fliegt den Politikern das ganze ökologische Preismodell der grünen Rohstoffe um die Ohren.

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