Bidens Konjunktur-Programm: Spiel mit dem Feuer

Gold News vom 22. April 2021

Gold & Gesellschaft

Die WELT widmet sich heute erneut dem Thema Inflation. Unter der Überschrift „BIDENS RETTUNGSPAKET - Die Fed spielt mit dem Feuer der Inflation“ schreibt Thomas Meyer – ehemaliger Chef-Volkswirt der Deutschen Bank – über die „Segnungen“ des Biden’schen Konjunktur-Programms. Das wird ja landauf landab durch alle Medien in den höchsten Tönen gelobt.

Aber die Medien sprechen auch von einem kräftigen Aufschwung der Realwerte produzierenden Industrie. Und die kann man bei genauerer Analyse nicht sehen.

Beispiel Industrie-Arbeiter aus Bulgarien, die im Westen Geld verdienen und an ihre Familien und Verwandte im Heimatland überweisen. Das waren im Jahr 2019 ca. 100 Millionen Euro pro Monat laut den Daten der bulgarischen Nationalbank. Und auch in den beiden ersten Monaten des Jahres 2020, als die Pandemie Europa noch nicht erreicht hat, wurden knapp 200 Millionen Euro überwiesen. Dafür waren es in den restlichen zehn Monaten des Jahres 2010 nur noch 159,9 Millionen Euro – also lediglich 16 Millionen Euro pro Monat.

Für die ersten zwei Monate des Jahres 2021 ist diese Summe auf 24,8 Millionen Euro – also 12,4 Millionen Euro pro Monat – eingebrochen. Wer hier also von einer Erholung für dieses Jahr spricht, der scheint den Schuss noch nicht gehört zu haben.

Thomas Meyer schreibt deshalb über Bidens Konjunkturprogramm, das er mit den Programmen der 70er-Jahren vergleicht: „Damals gelang es der Fed mit beherztem Eingriff, die davon ausgehende Destabilisierung der Geldordnung zu stoppen. Das wird kaum nochmals gelingen.“

Die Folge dieser Politik waren damals explodierende Rohstoffpreise. Die haben wir derzeit auch, wenn man sich den Markt für Rohstoffe ansieht. So schreibt die WELT: „Zwar zeichnet sich kein so spektakulärer Anstieg wie in den 1970er-Jahren ab, aber die Rohstoffpreise sind laut dem Index des Magazins „The Economist“ seit 2019 um mehr als die Hälfte gestiegen.

Damals konnte die FED diese Entwicklung noch mit einer Erhöhung des Leitzinssatzes auf 22 Prozent bremsen. Dieses Mittel steht aber heute nicht mehr zur Verfügung, da bereits ein marginaler Anstieg der Zinsen unseren heutigen Schuldenturm zum Einsturz bringen würde.

So müssen wir also aus einer Kombination von steigender Inflation und sinkender Wirtschafts-Leistung [und damit Einkommen], also Stagflation, rechnen. Wenn nicht sogar mit Schlimmeren.

Marktdaten

EUR/USD 22.04.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8321 1.782,40 USD 1.483,14 EUR  
  -6,60 EUR -0,4%
Silber 0,8321 26,13 USD 21,74 EUR  
  -0,27 EUR -1,2%
Au/Ag   68,2  
[ratio]   0,5 0,8%
Platin 0,8321 1.200,00 USD 998,52 EUR  
  -4,50 EUR -0,4%
Palladium 0,8231 2.742,00 USD 2.256,94 EUR  
  -53,24 EUR -2,3%
NIKKEI225   29.192,39  
  689,14 2,4%
DAX30   15.315,22  
  128,55 0,8%
S&P500 19:30 Uhr 4.157,06  
    -3,59 -0,1%

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