Gold News vom 7. September 2021

Gold & Gesellschaft

Der typische deutsche Haushalt mit zwei PKWs verbraucht im Jahr ca. 2.500 Liter Sprit. Und der soll beim CO2-Preis wegen der Verfehlung der EU-Klimaziele nicht nur 25 Euro pro emittierter Tonne berappen, sondern bis zu 250 Euro. Das berichten übereinstimmend das HANDELSBLATT und der FOCUS unter dem Titel „70 Cent Aufpreis pro Liter? Interne Rechnung offenbart: In wenigen Monaten kommt es zur Benzinpreis-Explosion".

Das ist die Konsequenz der Durchsetzung der von der EU auch Deutschland auferlegten Klimaziele für das Jahr 2021, die wieder einmal kräftig verfehlt wurden.

Die Folge: Da sich die EU nicht weiter mit Versprechungen und Planungen für die nächsten Jahre abspeisen lassen wird, kommt jetzt die ultimative Preis-Keule. Das CO2-Budget Deutschlands sei nicht verhandelbar und müsse auf Teufel komm raus eingehalten werden. D.h. die Preise für Benzin und Diesel müssen solange gesteigert werden, bis die erforderliche Menge an Autofahrten anhand des steigenden Preises an der Tankstelle reduziert und das Auto stehen gelassen werden muss.

Diese (Schmerz-)Grenze soll laut einem Szenario aus dem Umweltministerium bei etwa 70 Cent Mehrbelastung pro Liter Sprit liegen. Das wären bei einem Durchschnittsverbrauch einer typischen deutschen zwei Auto-Familie pro Jahr 1.800 Euro.

Während der Stromverbrauch um die 4.000 kWh / Jahr beträgt, wird der Effekt vom Heizen – wie in der Vergangenheit auch – nicht berücksichtigt. Denn auch hier wird Deutschland seine Klimaziele verfehlen. Aber der Heizbedarf kann es durchaus mit dem Sprit-Verbrauchs für den Verkehr aufnehmen: Nämlich 20.000 kWh / Jahr für einen typischen Haushalt.

Nehmen wir dann den Erdgas-Preis als Maßstab, so müsste die kWh bei einer Emission von 180 Gramm CO2 mit Abgaben von zusätzlichen 4,5 Cent belastet werden. Zu den ca. 6 Cent, die pro kWh zu bezahlen sind. Das wären Mehrkosten für eine typische Familie von jährlich 900 Euro.

Natürlich wird das alles nicht adressiert, da man den Bürgern vor allen Dingen das Autofahren – wie damals das Fliegen oder die Kreuzfahrten - madig machen möchte. Und deshalb will man keine Diskussion über ebenfalls explodierende Heizkosten haben.

Dabei ist Heizen der wirkliche Big Elephant. Und vor denen kann sich kein Arbeitnehmer und kein Rentner durch Autoverzicht retten. Mitgefangen – mitgehangen. Das wird das Motto im Nachgang zur Bundestagswahl Ende September werden.

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