Bizarre Koalitionen

Gold News vom 28. April 2020

Gold & Gesellschaft

Schweden versucht einen anderen Weg, um mit der Covid-19 Krise umzugehen. Wie alle westlichen Gesellschaften hat man zwar auch anfangs verharmlost und nichts getan. Aber während Italien, Spanien und Frankreich teils drakonische Maßnahmen mit Lockdowns beschlossen hatten, nachdem dort die Seuche ausgebrochen ist, wurde das gesellschaftliche Leben in Schweden praktisch nicht eingeschränkt.

Die Strategie der Herden-Immunität, bei der sich die Bevölkerung über die Zeit mit dem Virus durchinfizieren solle, um die Wiederansteckung durch die Immun-Abwehr zu verhindern, gilt als die vorherrschende Staatsdoktrin. Auch die Niederlande, Großbritannien und die USA wollten diesen Weg gehen. Aber sie mussten sich dann dem Weg Deutschlands anschließen, weil selbst der britische Premierminister schwer erkrankte und die Vereinigten Staaten inzwischen mit einer Millionen Infektionsfällen 56.000 Todesfälle zu verzeichnen hatten.

Urplötzliche avisierten die größten Kritiker des schwedischen Modells eines stark staatsverliebten Volkes – man spricht vom „schwedischen Volksheim“, einem Überbleibsel der autoritären Staatsführung während des Zweiten Weltkriegs – zu seinen größten Verfechtern und Verteidigern.

Allein die Covid-19 Krise hat das möglich gemacht. Vergessen sind plötzlich all die Maßnahmen, die vor allen Dingen in Schweden ihren Ursprung nahmen: Die praktisch grenzenlose Zwangsöffnung des privaten Lebens durch den Staat, mit denen jeder Einblick in Einkommen und Vermögen des Einzelnen nehmen konnte. Plus einer Finanzbehörde, die wie in diktatorischen Regimen üblich, ihre Bürger bespitzelte und auf der Suche nach noch mehr Steuern für das „Volksheim“ und den gefräßigen Sozial- und Migration-Staat verfolgte.

Dazu gehörte auch die weitgehende Abschaffung des Bargelds – das für viele der neo-Schweden-Verteidiger vor kurzem noch als Ausdruck der gedruckten Freiheit galt.

Und was ist mit der grenzenlosen Migrations-Strategie, für die Schweden als das Vorbild für unsere europäische Praxis der unkontrollierten und unbegrenzten Einwanderung fremder Volksmassen galt – zu Lasten des Sozialstaats? Allein die Kosten der Migranten belasten Deutschland mit über 50 Milliarden Euro jährlich. Aber einen temporären Lockdown, um die zerstörerischen Effekte des Virus auf unsere Bevölkerung zu begrenzen, der soll plötzlich aus finanziellen Gründen nicht möglich sein? Das sagen uns genau die Ökonomen, die uns bei der Zuwanderung von Millionen niedrig-IQ-Völkern Ärzte und Raketenwissenschaftler versprochen haben, die unseren Sozialstaat finanzieren und nicht ausplündern sollten.

Wir sprechen seit Wochen von einer Kriegsökonomie, in die uns das Virus versetzt. Weil nicht nur Werte wie Aktien oder Immobilien im Preis fallen, sondern viele Wirtschaftssektoren von massiven Umsatzausfällen betroffen sind. Das kann man nicht mit monetaristischen oder Methoden des freien Kapitalverkehrs beherrschen. Hier muss wie im richtigen (Schieß-)Krieg der Staat die Hoheit übernehmen. Und wie bei einem Waffengang sind auch bestimmte Freiheitsrechte natürlicherweise ausgesetzt. Man denke nur an Wehrkraftzersetzung, Kollaboration mit dem Feind oder sogar Sabotage-Maßnahmen, die in jedem Krieg unmöglich wären.

Aber laut Redakteurin Dorothea Siems, welch Wunder die Chef-Ökonomin der WELT, sind wir von der Kriegswirtschaft soweit entfernt wie vom Mond. Nur dass wir in Friedenszeiten noch keine Situation hatten, wo der Staat durch massive Maßnahmen die Umsatzausfälle der Unternehmen mit Geld zu füllen versuchte.

Genau das zeichnet Kriegsökonomien aus.

Marktdaten

EUR/USD 28.04.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9227 1.708,40 USD 1.576,34 EUR  
  -4,09 EUR -0,3%
Silber 0,9227 15,07 USD 13,91 EUR  
  -0,05 EUR -0,4%
Au/Ag   113,4  
[ratio]   0,1 0,1%
Platin 0,9227 773,00 USD 713,25 EUR  
  13,46 EUR 1,9%
Palladium 0,9227 1.845,00 USD 1.702,38 EUR  
  -33,23 EUR -1,9%
NIKKEI225   19.761,55  
  -11,64 -0,1%
DAX30   10.792,66  
  159,66 1,5%
S&P500 19:30 Uhr 2.881,40  
    7,86 0,3%

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