Brandenburgs Innovation des Scheiterns

Gold News vom 14. November 2019

Marktgeschehen

Jeder Zehnte in Deutschland kann seine Rechnungen nicht mehr zahlen. Sagt jedenfalls die Süddeutsche Zeitung aufgrund des Creditreform-Schuldneratlas.

Wirklich beunruhigend ist dagegen der Trend bei den über 70-jährigen Rentnern. Denn deren Zahl bei den Überschuldungs-Fällen ist innerhalb eines Jahres um mehr als 45 Prozent gestiegen – hat sich also fast verdoppelt. Und hier reden wir nicht von kleinen Beträgen, sondern von durchschnittlich 47.000 Euro.

Als Ursache werden die zum Teil kräftig gestiegenen Mietkosten in den Großstädten genannt. Dazu zählt nicht nur die Grundmiete, sondern auch die kommunalen Abgaben, die von Jahr zu Jahr kräftig ansteigen. Schließlich müssen die Städte und Gemeinden mit ihren Geldern auch noch die angesiedelten Flüchtlinge in ihrer Region bezahlen. Und da sind die kommunalen Zwangsabgaben die einfachste Form der Bürger-Ausplünderung.

Das wird die Diskussion um das Thema Renten und Immobilien-Kosten noch zusätzlich anheizen. Und um das Thema Inflation, die wir laut Bundesregierung und EZB angeblich nicht haben.

Denn Inflation verstehen die Leute nie, wie einst John Keynes meinte und damit recht behielt. Deshalb wiederholen wir ja auch gebetsmühlenartig den Inflationsschutz, den das Investieren in Gold bietet. Denn am Ende kommt es nicht auf das nominelle Vermögen oder die nominellen Einkünfte zum Beispiel durch Renten an, sondern um die Rest-Kaufkraft, die das Geld nach einer gewissen Zeit noch besitzt.

Gold & Gesellschaft

Die Politik freut sich derzeit wie ein Schneekönig über die zum Ende 2021 in Betrieb gehen sollende Tesla Gigafactory. Übrigens: Sie soll in der Nähe des Berliner Großflughafens entstehen. Nomen est Omen.

Schließlich meldet die klassische deutsche Automobilindustrie nebst Zulieferern den Verlust von vielen zehntausenden von Arbeitsplätzen. Am Ende sollen es sogar 360.000 sein. Da braucht die Politik einen schnellen Erfolg, den sie vorweisen kann. Und da kommt die Entscheidung von Tesla gerade recht. In der neuen Produktionsstätte will man schließlich neben Lithium-Batterien auch die neuen Elektrofahrzeuge bauen – die eines US-Herstellers.

Gerade die Lithium-Batterien-Produktion gilt als das kritischste Element der Strategie, die Verbrennungsmotoren durch Elektroantrieb ablösen zu können. Denn egal wie man es dreht und wendet: Ein Kilo Diesel-Kraftstoff hat den Energiegehalt von 27,5 kg einer vollgeladenen und fabrikfrischen Lithium-Batterie. Anstatt 50 Kilo Diesel zu beschleunigen bzw. abzubremsen, muss das Elektroauto dann eine Batterie mit einer Masse von knapp 1,4 Tonnen kutschieren.

Und dann auch das noch: Erst neulich musste der SPIEGEL melden, dass die Rohstoff-Versorgung mit Lithium-Salzen aus den Hochanden-Salzseen Boliviens gestoppt wurde. Nochmal übrigens: Der Präsident Boliviens, Evo Morales, befindet sich derzeit auf der Flucht, nachdem seine Elite-Soldaten ihm die Gefolgschaft verweigert haben und so seine Absetzung erwirkten. Das wird also noch einmal spannend mit der Rohstoff-Versorgung – denn anderswo wird man für diese Gigafactory keine Ersatzrohstoffquelle finden. Einfach, weil es solche großflächigen Lithium-Vorkommen nicht gibt.

Auch ansonsten waren die Großprojekte, die im SPD-regierten Brandenburg durch Steuergelder in der Vergangenheit hochsubventioniert waren, ausgesprochene Pleiten. Sei es die Cargolifter-Halle, die jetzt als ein Freizeitbad zweckentfremdet wird, der Lausitzring, die IHP Chipfabrik in Frankfurt/Oder oder das bekannteste Objekt deutscher Ingenieurskunst – der Berliner Großflughafen.

Gerade die deutsche Ingenieurs-Kunst lobt die Presse derzeit von vorne bis hinten.

Wieder werden Subventionen in Milliarden-Höhe fließen, für mehr als 3.000 in Aussicht gestellte Arbeitsplätze. So wie die Gigafactory 2 in der Stadt Buffalo des liberalen Vorzeigestaates New York auch ein Investment des Staates von $750 Millionen erforderlich machte. Am Ende entstanden aber mit 800 Mitarbeitern viel weniger Arbeitsplätze, als es sich die Politiker im sogenannten Rust Belt [Rost-Gürtel] vorgestellt hatten.

Das deutsche Rust Belt nennt sich heute Brandenburg. Denn es geht auch um eine Region, deren Braunkohleförderung und Kohleverstromung durch die Klimakatastrophen-Politik der Regierung verschwinden soll. Wie seinerzeit die Stahl-Industrie im nordamerikanischen Rost-Gürtel. Das war übrigens die Region, die Donald Trump bei der letzten Präsidentschafts-Wahl zum Wahlsieg verhalf.

Auch hier gleichen sich die Bundesstaaten New York und Brandenburg.

Marktdaten

EUR/USD 14.11.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,907 1.472,90 USD 1.335,92 EUR  
  6,38 EUR 0,5%
Silber 0,907 17,03 USD 15,45 EUR  
  0,07 EUR 0,4%
Au/Ag   86,5  
[ratio]   0,0 0,0%
Platin 0,907 880,00 USD 798,16 EUR  
  5,16 EUR 0,7%
Palladium 0,907 1.716,00 USD 1.556,41 EUR  
  24,07 EUR 1,6%
NIKKEI225   23.144,21  
  -175,76 -0,8%
DAX30   13.187,23  
  -43,20 -0,3%
S&P500 19:30 Uhr 3.091,47  
    -4,61 -0,1%

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