Bullshit-Bingo mit dem Goldpreis

Gold News vom 28. Januar 2022

Gold & Gesellschaft

Was ist eigentlich in den letzten Tagen passiert? Eigentlich nicht viel, was den massiven Rückgang des Goldpreises rechtfertigen würde.

Da wird was von Inflations-Ängsten [Inflation Fears] gefaselt. Obwohl die Sorge vor einer Inflation doch eher für einen steigenden Goldkurs sprechen sollte. Jedenfalls hat sich Gold über einen Betrachtungszeitraum von 50 Jahren als Gradmesser des Kaufkraftverlusts der FIAT-Währungen wie den US-Dollar bewährt. Es gab zwar Ausreißer nach oben bzw. nach unten. Aber mit einer Unze Gold konnte man noch so viel Oktoberfest-Maß in sich reinschütten, wie vor 50 Jahren.

Auch die zweite Nachricht spricht nicht irgendwie für einen Einbruch beim Goldpreis. So sollen die Verkaufszahlen auf dem US-Immobilienmarkt um 3,8 Prozent abgenommen haben.

Ähh?

Und von Zinserhöhungen spricht die Fed schon seit vielen Jahren. Natürlich, ohne dass dabei am Ende irgendwas passiert. Schließlich lebt das ganze Finanz- und Wirtschaftssystem von praktisch nicht vorhandenen Zinsen. Wenn man das Firmen-Kapital mittels Fremdkapital zu Null Zinsen hochtreibt, dann fließt der erzielte Cash Flow dem Unternehmen ohne die Zahlung von Zinsen zu. Damit hebelt man die Verzinsung seiner Eigenmittel in luftige Höhen.

Und dabei darf natürlich nichts schief gehen. In Form steigender Zinsen. Denn die Zinslasten würden den Cash Flow zum großen Teil verzehren.

Kommt als vierte Komponente das starke Wachstum der US-Wirtschaft im vierten Quartal 2021 hinzu.

Wie jetzt? Auf der einen Seite fällt der Goldpreis bei Nachrichten über zu schwaches Wachstum. Aber er fällt auch, wenn das Wachstum zu stark ist.

Wir dürfen uns hier nichts vormachen. Hier wird Bullshit-Bingo mit dem Goldpreis gespielt. Wir bleiben lieber bei unserer seit fast 50 Jahren bestätigten These, dass die Befreiung des Goldpreises vom Diktat des Goldstandards [Bretton Woods 1944] das Gelbe Metall zum idealen Indikator des wahren Kaufkraftverlusts von US-Dollar, Euro & Co gemacht hat. Und mehr darf man vom Gold nicht erwarten.

Arbeiten, Leistung erbringen, unternehmerisches Risiko eingehen und Geld verdienen muss man schließlich ohne Hilfe von Gold. Erst dann geht es an das Investieren in Gold zwecks Erhalts der Kaufkraft des verdienten Geldes.

Marktdaten

EUR/USD 28.01.22 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,8966 1.786,80 USD 1.602,04 EUR      
  -7,17 EUR -0,4% -11,33 EUR -0,7%
Silber 0,8966 22,29 USD 19,99 EUR    
  -0,33 EUR -1,6% -1,38 EUR -6,9%
Au/Ag   80,16    
[ratio]   0,9 1,2% 4,6 5,8%
Platin 0,8966 1.003,00 USD 899,29 EUR    
  -14,06 EUR -1,5% -10,78 EUR -1,2%
Palladium 0,8966 2.316,00 USD 2.076,53 EUR    
  7,58 EUR 0,4% 277,52 EUR 16,2%
NIKKEI225   26.713,11    
  560,25 2,1% -813,14 -3,0%
DAX30   15.325,45    
  -163,30 -1,1% -255,36 -1,6%
S&P500 19:30 Uhr 4.358,98    
    6,61 0,2% -82,22 -1,8%

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