Chinas Einfluss auf den Goldpreis

Gold News vom 23. Januar 2020

Marktgeschehen

Beim Investieren in Gold baut die russische Zentralbank ihre Bestände weiter aus. So lagen die Goldreserven im Dezember 2019 bei ca. 2.260 Tonnen! Das entspricht in Dollar bewertet 110,4 Mrd. Dollar! Die Sanktionspolitik des Westens gegen Russland muss als grandios gescheitert angesehen werden. Die Seite Querschuesse.de berichtet darüber unter dem Titel „Russland: Währungsreserven klettern weiter“ und folgert: „Trotz aller Probleme und Defizite in Russland, die Wirtschaft und die Finanzen sind besser aufgestellt als vor den Sanktionen.“ Aber Merkel, die EU, Großbritannien und der US-Kongress glauben weiterhin daran, dass die Russland-Sanktionen nicht aufgehoben werden können. Jedenfalls hat das Land durch die Auflösung seiner Dollar-Währungsreserven aktive Verteidigungs-Politik – ohne jedwede militärische Aktionen – zwecks Vermögenssicherung betrieben. Bloß das kapiert keiner der blöden Politiker im Westen. Und die Polen erst recht nicht. Zumal die in der Vergangenheit gestellten militärischen Fallen wie in der Ukraine oder in Syrien Russland nicht zu unüberlegten Abenteuern verleiten ließ. Das devote Auftreten von Merkel mit ihrem Außenminister-Zwerg beim Putin-Besuch neulich in Moskau zeigt anschaulich, wie stark sich die Macht des Westens im Sinkflug befindet.

Die hehren Vorstellungen über die Klimaneutralität unserer Gesellschaft werfen ihre Schatten schon voran. „Umweltschützer fordern Erhöhung von Diesel-Preis um 53 Cent, Behörde um 70 Cent“ melden die Deutsche Wirtschaftsnachrichten. Diesel würde 2021 um 13 Cent teurer und 2030 um 53 Cent pro Liter mehr kosten, wenn es nach den verabschiedeten Plänen für eine CO2-Steuer ab dem Jahr 2021 (EUR 25 pro Tonne CO2) ginge. Die schrittweise bis zum Jahr 2025 auf 55 Euro pro Tonne CO2 erhöht werden soll.

In Italien schüttelt der Rücktritt des Vorsitzenden der 5 Sterne Bewegung, Luigi Di Maio, erneut die Regierung von Ministerpräsident Giuseppe Conte durch, wie das HANDELSBLATT heute berichtete. Auf Anweisung aus Berlin hatte man damals die Lega von Innenminister Matteo Salvini aus der Regierung gegen die Sozialisten getauscht, um die unheilige Immigrations-Politik der EU-Kommission weiter betreiben zu können. Nun sieht Salvini seine Chance, doch noch zu Neuwahlen zu kommen und über das italienische Wahlrecht – das die größte Partei mit einem Mandatsbonus belohnt - die Absolute Mehrheit im Parlament zu erlangen. Dann könnte es neben der Asylpolitik auch den Euro an sich tödlich treffen. Conte sieht die Gefahren dieser Entwicklung und hat kurzfristig seine Teilnahme am Weltwirtschaftsgipfel in Davos abgesagt.

Sollte der Euro zur Disposition stehen, würde auch der Plan von Ursula von der Leyen zur angestrebten Klimaneutralität des EU-Teilkontinents reine Makulatur werden. Denn ohne eine weltweit akzeptierte Leitwährung Europas könnte auch die EZB nicht mehr so einfach mehrere hunderte von Milliarden Euro quasi aus dem Nichts schaffen. In diesem Fall könnte sich Gold als Wertanlage in einem konkreten Krisenszenario bewähren und der derzeitige Preis von rund 1.400 Euro die Feinunze würde leicht die Marke von 2.000 Euro nehmen können. Denn anders als die USA unter Trump legt man in der Europäischen Union keinen Wert mehr auf seine Industrie.

Gold & Gesellschaft

Wir hatten schon am 14. Januar 2020 den Beitrag von Daniel Stelter „Das monetäre Endspiel wird vorbereitet“ im Auge, als der Autor folgende Kernaussage traf: „Es gibt nur vier Spieler, die da infrage kommen, FED, ECB, SAFE (Chinese State Agency of Foreign Exchange) und der IMF selbst.

Stelter tippte damals auf SAFE – also China. Diese Vermutung lässt sich heute nach mehreren Tagen der Marktbeobachtung bestätigen. Wenn man die turbulente Entwicklung des Goldpreises während der Iran-Krise ausblendet, so gibt es mindestens eine Partei, die verhindern will, dass der Goldpreis nach oben ausbricht. Denn der bislang für die weitere Entwicklung bestimmende US-Handel im Future-Markt scheint sich eher nach oben anstatt nach unten zu entwickeln. Nun besteht natürlich die Gefahr, dass sich spekulative Marktteilnehmer übermäßig engagieren – um sich erneut die Finger zu verbrennen. Doch danach sieht es zur Zeit nicht aus.

Vielmehr ist es der Industriebedarf, der bestimmte Marktteilnehmer Physisches Gold kaufen lässt. Es herrscht nämlich die falsche Vorstellung vor, dass Silber und Platin die typischen Industrie-Edelmetalle seien. Das mag auch so in der Vergangenheit bei der Platin-Katalysatoren-Technik und der analogen Photographie [Silber] so gewesen sein. Aber Platin wurde vielfach durch Palladium ersetzt. Und anstatt Silber steht das Gold derzeit im Vordergrund. Die Marktteilnehmer müssen langsam vom dem alten Denkschema Abschied nehmen, das allein Gold die Krisenwährung sei. Während die drei silbernen Edelmetalle rein durch die Industrie-Nachfrage getrieben werden.

Marktgeschehen

EUR/USD 23.01.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9054 1.565,00 USD 1.416,95 EUR  
  11,78 EUR 0,8%
Silber 0,9054 17,82 USD 16,13 EUR  
  0,08 EUR 0,5%
Au/Ag   87,8  
[ratio]   0,3 0,4%
Platin 0,9054 1.004,00 USD 909,02 EUR  
  -7,12 EUR -0,8%
Palladium 0,9054 2.328,00 USD 2.107,77 EUR  
  -15,14 EUR -0,7%
NIKKEI225   23.797,95  
  -238,47 -1,0%
DAX30   13.387,54  
  -118,37 -0,9%
S&P500 19:30 Uhr 3.314,60  
    -16,62 -0,5%

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