Gold News vom 19. Oktober 2020

Gold & Gesellschaft

Warum werden zum zweiten Mal im Jahr nach Ansteigen der Covid-19 Infektionszahlen Lebensmittel gebunkert? So dass Julia Klöckner laut der FAZ verkünden ließ: „Für Hamsterkäufe gibt es keinen Grund. Die Lieferketten funktionieren - das gilt nach wie vor."

Solche Aussagen machen uns immer skeptisch. Denn Politiker erzählen oft genau das Gegenteil von dem, was die wirkliche Lage ist. Und da gibt es wohl eine weit überdurchschnittliche Nachfrage nach Lebensmitteln. Und wie labil die Lieferketten sind, hat bereits der Ausbruch der Seuche in China mit den folgenden Grenzschließungen in Europa gezeigt.

Wir verstehen sowieso nicht, wie man nach den Hamster-Käufen im Frühjahr erneut in diese Art von Panik verfallen kann. Wollte man den Ernst der Stunde einfach nicht wahrhaben? Und warum ist man gerade jetzt davon überzeugt, etwas hamstern zu müssen, was am Ende vielleicht gar nicht so nützlich in einer Krisensituation ist - und am Ende doch nur verdirbt?

Krisenvorsorge ist wie Vermögenssicherung ein längerfristiger Prozess, der Recherche, Selektion und Umsetzung erforderlich macht. Wenn man im Frühjahr in eine Art Torschlusspanik im Kampf um das Klopapier geraten ist, dann aber seinen über viele Jahre gewohnten Mallorca-Urlaub ohne jegliche Art von Risikobewusstsein angetreten ist und jetzt wieder die Lebensmittelgeschäfte leerräumt, dann stimmt irgendwas nicht. So richtig überraschen sollte uns die heutige Lage wirklich nicht.

Auch in Gold investieren erfordert die Schritte „Recherche der Situation an den Finanzmärkten“, „Auswahl des geeigneten Gold- oder Silber-Produkts“, „die Entscheidung über die prozentuale Gewichtung von Edelmetallen im Gesamt-Portfolio“. Und schließlich den Kauf des entsprechenden „Goldbarrens oder von Tubes mit Silbermünzen“.

Die deutsche Wirtschaft hat sich nämlich gar nicht so erholt, wie uns das die Politik versprochen hat. Vielmehr erhebt Frankreich jetzt – wohl als ein Zeichen der europäischen Solidarität – eine Sondersteuer auf deutsche Autos, wie die FAZ am Freitag  meldete. Und Eurostat meldet, dass die Industrieproduktion Deutschlands im August 2020 um 11,2 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat gesunken ist. Da ist Deutschland diesmal europäischer Spitzenreiter - nach dem bei Industrien unbedeutenden Luxemburg: Bei der Höhe des Rückgangs, versteht sich.

Schließlich befeuert der SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans im Interview mit N-TV die Situation noch mit der Aussage, dass zur Weihnachtszeit ein „Schwarzes Fest“ drohe. Womit er etwas ungeschickt auf die Ausdehnung der Sperrstunde von 23 Uhr auf 21 Uhr – wie derzeit in Frankreich – drängen wollte.

Damit hätten wir jetzt die letzte fehlende Jahreszeit – nämlich den Winter – in unserem Corona Jahreszeiten-Karussell komplettiert.

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