Gold News vom 30. Dezember 2020

Gold & Gesellschaft

Im Jahr 1979 warte Hollywood noch mit einem Katastrophenfilm auf, bei der sich ein geschmolzener Reaktorkern den Weg von den Vereinigten Staaten nach China bahnen sollte.

Heute berichtet die Welt über ein angeblich anderes China-Syndrom: „Ausgerechnet China ist Deutschlands einziger echter Lichtblick“ https://www.welt.de/wirtschaft/article223448296/Deutsche-Exporte-China-ist-der-einzige-echte-Lichtblick.html heißt die vielversprechend klingende Überschrift eines Artikels, wo eine ganz andere Botschaft in Form einer Infografik enthalten ist. Und die hat es in sich.

Dort wird nämlich die Deutsche Exportkatastrophe des Jahres 2020 beschrieben. Wenn die Einfuhren des Jahres 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 353 Mrd. Euro oder 32 Prozent abnehmen, bei gleichzeitig sinkenden Erlösen von 448 Milliarden Euro oder 33,7 Prozent bei den Ausfuhren, dann ist wirklich die Kategorisierung als Katastrophe die geeignete Wortwahl.

Dabei wurde uns die letzten Wochen und Monate spätestens seit Anfang November suggeriert, dass zwar Fluggesellschaften, Hotels, die Touristik-Industrie, die Bespaßungsbranche sowie Restaurants unter den Lockdown-Maßnahmen leiden müssen. Aber unserer Industrie ginge es inzwischen wieder blendend. Schließlich brauchte man ein Argument, warum die Aktienmärkte auch in Deutschland wieder in Champagner-Laune sind.

Aber eine Stabilisierung des Außenhandels mit China ist nur eine Seite der Medaille. Uns wurde ja wie eine tibetanische Gebetsmühle immer wieder eingebläut, dass Deutschland überwiegend seine Exporte in den Euroraum betreibt. Und da befinden sich nicht nur die Einäugigen, sondern die Blinden wie Spanien, Italien, Frankreich. Nicht zu vergessen Großbritannien und die Vereinigten Staaten.

Also die Nationen, die unter den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie-Maßnahmen am meisten leiden mussten.

Was hilft uns, wenn praktisch die ganzen Hygiene-Artikel wie Masken, Handschuhe und Kittel wie auch unsere Weihnachtsdekoration aus China importiert werden muss, während Deutsche Autos samt der Fertigungsstraßen für Verbrennungsmotoren nach China verlagert werden? Soll das „Deutschlands einziger echter Lichtblick“ sein, wie WELT-Chefökonomin Dorothea Siems in ihrem Artikel andeuten möchte.

Für uns klingt das eher nach einem finalen Ausverkauf.

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