Das große Hotel-Sterben
29.09.2020 19:30
Gold News vom 29. September 2020
Gold & Gesellschaft
Weniger als 25 Prozent der Normal-Umsätze bei einem Hotel in zentraler Lage der Münchener Innenstadt. Und der Frankfurter Hof - an der Messe Frankfurt gelegen - schließt gleich für immer. Das alles sind keine Häuser, die auf den Tourismus angewiesen sind. Dafür aber auf Geschäftsreisende.
Die FAZ hat sich heute dieses Themas unter dem missverständlichen Titel „TOURISMUS-KRISE: Das große Sterben der Hotels“ angenommen. Aber es nicht die Neckermann- oder TUI-Reisen Klientel, die für das große Sterben verantwortlich ist.
Es ist allgemein bekannt, dass Fluglinien wie die Lufthansa nur überleben können, weil sie gut bezahlende Geschäftsreisende auf Transatlantik-Routen und in die Wirtschaftsregionen Asiens an sich ziehen können. Das Groß die Privatreisenden kann nämlich nicht dafür sorgen, dass die Airline die astronomischen Pilotengehälter und Gebühren der Flughäfen bezahlen kann.
Das Modell der Geschäftsreise scheint auch bei den Hotels zu einem Auslaufmodell geworden sein. Freuen tun sich die Anbieter von Telekommunikations-Lösungen, die physisches Konferieren durch eine Reihe von Multimedia-Diensten wie Video-Conferencing zu ersetzen versuchen.
Aber auch die Gastronomie leidet nicht primär unter den Corona-Abstandsregeln, sondern an den fehlenden Geschäftsreisenden. Wer gönnt sich sonst die überteuert verkaufte Flasche Rotwein oder die Gourmet-Küche, wie die Spesen-Ritter?
Nun ist es insbesondere in den USA gang und gäbe, Geschäfte nur im persönlichen Kontakt abzuschließen – mit dem bislang üblichen Handschlag und der physischen Unterschrifts-Zeremonie unter dem Vertrag. Aber selbst das erscheint im Lichte der Krise als ein verzichtbares Ritual der Vergangenheit.
So kommt die Wirtschaft nicht mehr in Gang. Und es sind gerade diese Sekundär-Sektoren, die dies durch ihren massiven Einbruch des Geschäfts anzeigen. Die produktiven Unternehmen an sich werden derzeit noch durch staatliche Überbrückungshilfen am Leben erhalten.
Das Sterben erfolgt in Wellen. Und was wir bei der deflationären Abwärtsspirale durch den Verfall der Asset-Preise wie zum Beispiel Immobilien während der Finanzkrise gesehen haben, das lässt nicht mit noch mehr Zentralbank-Geld übertünchen.
„Wer alles verteidigt, verteidigt nichts“ sagte einmal Friedrich der Große. Wir müssen uns wohl von altgewohnten Lebensgewohnheiten verabschieden. Dazu gehört auch, dass Geschäftsreisende mittels der reichlich bemessenen Reisebudgets der Tourismus-Branche das günstige Reisen in aller Hand Länder auf First Class Niveau ermöglicht hatte.
Marktdaten
EUR/USD | 29.09.20 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 0,8516 | 1.897,50 USD | 1.615,91 EUR | |
6,06 EUR | 0,4% | |||
Silber | 0,8516 | 24,31 USD | 20,70 EUR | |
0,59 EUR | 2,9% | |||
Au/Ag | 78,1 | |||
[ratio] | -2,0 | -2,5% | ||
Platin | 0,8516 | 884,00 USD | 752,81 EUR | |
-2,56 EUR | -0,3% | |||
Palladium | 0,8516 | 2.218,00 USD | 1.888,85 EUR | |
32,58 EUR | 1,8% | |||
NIKKEI225 | 23.544,02 | |||
27,98 | 0,1% | |||
DAX30 | 12.815,97 | |||
-55,76 | -0,4% | |||
S&P500 | 19:30 Uhr | 3.334,49 | ||
-21,21 | -0,6% |
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