Das heimliche Jahr des Golds
16.12.2020 19:30
Gold News vom 16. Dezember 2020
Gold & Gesellschaft
Neulich wollte mir eine Psychologin erklären, dass der Friseur-Besuch zu den Grundbedürfnissen des Menschen gehöre: Auf gut Deutsch: Wenn man die Frisöre jetzt schließe, würde man den Bürgen etwas essentielles entziehen.
Das ist genauso hanebüchen wie der Bericht des Wirtschaftswoche, der Gold als den Gewinner des Jahres bezeichnet [Das heimliche Jahr des Goldes]. Warum ist das so? Weil Gold eben selbst in physischer Form als Goldmünzen oder als Goldbarren nicht die vier Grundbedürfnisse des Menschen befriedigt.
Zu deren gehören nämlich Gesundheit, ein Dach über dem Kopf und Versorgungssicherheit – mit Wasser, Lebensmitteln, Strom, Abwasser und Heizmitteln [Erdgas, Heizöl]. Und nicht zu vergessen: Sicherheit. Denn die bestausgerüstete Wohnung nutzt wenig, wenn sie von anderen bedroht wird. Wie sehen es ja gerade wieder in Bergkarabach, wo man als Armenier lieber kein Haus oder Wohnung haben sollte.
An vieles haben wir uns gewöhnt und erkennen in diesen turbulenten Zeiten, dass etwas so profanes wie Gesundheit eine große Rolle spielt. Ebenso Sicherheit, die derzeit eine bewaffnete Streitmacht, genannt Polizei, zur Verfügung stellt.
Gold kommt da nicht vor – höchstens als sekundäres Grundbedürfnis. Denn wer das Gelbe Metall wirklich versteht, für den ist es einfach ein Wertespeicher. Und zwar einer, der weitgehend mobil, international akzeptiert und unabhängig von Politik und der Staatsform ist. Mit dem kann man sogar flüchten kann, wenn man das nicht in Panik mit am Mann tragbaren Größenordnungen muss.
Aber der große Vorteil von Gold gegenüber anderen Anlageformen lautet: Wenn die Krise, wo [einige oder sogar alle] der vier Grundbedürfnisse schlagend werden, vorbei ist und man sie unbeschadet überstanden hat, dann wartet noch das Gold auf einen für bessere Zeiten. Im Vergleich zu den Vielen, die ihr Vermögen in der Krise untergehen sehen werden. Als Deutsche mit zwei verloren gegangenen Weltkriegen innerhalb des letzten Jahrhunderts haben wir ja schon etwas Erfahrung gesammelt.
Wertkonservatismus ist in unserer heutigen Zeit nur ein Synonym für hilflose Steigbügelhalter grüner und linker Ideologen. Selbst die Union hat sich zu einer linksgrünen Partei entwickelt, die alle Entwicklungen, die man über die Jahre in der TAZ oder der ZEIT gelesen hat, bedingungslos mitmacht.
Gold ist hier ehrlicher. Es ist wirklich wertkonservativ – es bewahrt das bereits schon im Leben erreichte. Natürlich mit den üblichen Risiken, die das Leben so bietet. Wer in das Gelbe Metall mehr hereindichten möchte, kann dies gerne machen. Aber er verliert uns dabei als Unterstützer. Ähnlich wie beim Thema Friseur, der im Sarajevo der Neunziger Jahren ganz sicherlich nicht zu den menschlichen Grundbedürfnissen gehörte.
Marktdaten
EUR/USD | 16.12.20 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 0,8212 | 1.855,40 USD | 1.523,65 EUR | |
2,54 EUR | 0,2% | |||
Silber | 0,8212 | 24,85 USD | 20,41 EUR | |
0,29 EUR | 1,5% | |||
Au/Ag | 74,7 | |||
[ratio] | -1,0 | -1,3% | ||
Platin | 0,8212 | 1.019,00 USD | 836,80 EUR | |
-6,57 EUR | -0,8% | |||
Palladium | 0,8212 | 2.186,00 USD | 1.795,14 EUR | |
-17,37 EUR | -1,0% | |||
NIKKEI225 | 26.741,55 | |||
58,76 | 0,2% | |||
DAX30 | 13.559,93 | |||
186,08 | 1,4% | |||
S&P500 | 19:30 Uhr | 3.698,18 | ||
9,36 | 0,3% |
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