Der Dollar stößt uns ab

Gold News vom 8. Juni 2020

Gold & Gesellschaft

Geld ist kein Asset, Geld ist kein Wert, Geld ist nur eine fiktive Forderung und sowas ist ein Mittel zum Zweck. Geld zu bunkern ist für Zentralbanken eine Eintrittskarte in den jeweiligen Markt: Beim Euro in die Länder des Euro-Raums, beim Yen in Japan und beim Yuan in China. Wenn man Assets wie Firmenanteile (Aktien) und Immobilien dort erwerben möchte, dann muss man sich zuerst mit der lokalen Zahlungswährung dieser Wirtschaftsräume eindecken.

Geld – oder besser gesagt Fiat Money – braucht man nicht zu halten, um den Wert der eigenen Reserven zu erhalten bzw. zu mehren. Dazu gibt es die Anlageklasse der Hart Assets.

Eine Ausnahme bildet Gold, das nicht an einen bestimmten Währungsraum gebunden ist. Wer sich wie viele internationale Notenbanken – in der Vergangenheit einschließlich Russland – für den US-Dollar entschieden hatte, der plante ein Investment in den US-amerikanischen Wirtschaftsraum. Dieser stellte seit der Ukraine-Krise vor einigen Jahren zunehmend eine Gefahr für russische Anlagen dar. Deshalb haben sich Putin und seine russische Notenbank auch entschieden, zukünftig in Gold investieren zu wollen. Nicht nur zur Vermögenssicherung, sondern auch um Inflationsschutz mit Gold betreiben zu können.

Es ist allgemein bekannt, dass Geld durch die Inflation mit der Zeit an Wert verliert. Das kann man insbesondere an den Asset Märkten wie den Aktien-Indices oder den Immobilien-Preisen in den lokalen Ballungsräumen ablesen. Weniger an den Lebenshaltungskosten, die durch Globalismus, internationalen Konkurrenzdruck oder auch Qualitätsverschlechterungen unten gehalten werden. Schließlich soll das laufende Gehalt oder die gezahlte Rente die Millionen von Normalbürger auch in Zukunft versorgen können.

Und was in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren ist, dass kapiert das Volk sowieso nicht.

Putin sagt: „Wir stoßen den Dollar nicht ab, der Dollar stößt uns ab“. Schließlich tun die USA alles, um Russland unter Kontrolle bekommen zu können. Und da gilt entsprechend der imperialistischen Wirtschafts-Doktrin: Der US-Dollar ist unsere Währung – aber euer Problem. Sprich: Wer nach Ansicht des US-Präsidenten oder des US-Kongress eine „feindliche Macht“ für die USA darstelle, den können seine US-Dollar Anlagen eingefroren oder konfisziert werden. Russland ist diesem Ansinnen zuvor gekommen, indem es sich von seinen US-Staatsanleihen – Treasuries – getrennt hat und das Geld dazu verwendet hat, an den internationalen Märkten physisches Gold kaufenzu können. Das wird nämlich nicht nur im US-Markt, sondern auch in Japan und England in US-Dollar gehandelt. Die verkauften Treasuries lieferten US-Dollar Geld, und Russland hat mit diesem Geld anlegen in Gold praktiziert. Im Anschluss wurde das erworbene Gold physisch in die Bestände der russischen Notenbank überführt. So war es vor dem Zugriff der Amerikaner sicher.

Marktdaten

KW24 EUR/USD 07.06.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,8843 1.699,70 USD 1.503,04 EUR  
  15,15 1,0%
Silber 19:30 Uhr 0,8843 17,70 USD 15,65 EUR  
  0,32 2,1%
Au/Ag 19:30 Uhr   96,0  
[ratio]   -1,0 -1,1%
Platin 19:30 Uhr 0,8843 822,00 USD 726,89 EUR  
  13,10 1,8%
Palladium 19.30 Uhr 0,8843 1.958,00 USD 1.731,46 EUR  
  76,27 4,4%
NIKKEI225 7:00 Uhr   23.170,20  
  304,32 1,3%
DAX30 17:30 Uhr   12.841,03  
  -10,97 -0,1%
S&P500 22:00 Uhr   3.210,56  
    6,46 0,2%

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