Der rasante Weg nach Weimar

Gold News vom 19. November 2021

Gold & Gesellschaft

Der SPIEGEL wartet heute mit dieser Nachricht auf: „Historische Höchstmarke - Erzeugerpreise steigen so stark wie seit 70 Jahren nicht mehr“.

1951 – das war nur wenige Jahre nach Einführung der Deutschen Mark mittels einer Währungsreform, die einen Großteil der durch den verlorenen Zweiten Weltkrieg gesparten Reichsmark-Vermögen kräftig entwertete. In Zahlen schreibt der SPIEGEL dazu: „Die Preise deutscher Hersteller steigen vor allem wegen teurer Energie derzeit so stark wie seit 1951 nicht mehr. Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte kletterten im Oktober um 18,4 Prozent zum Vorjahresmonat und hangeln sich damit weiter von Rekord zu Rekord, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.“ Also keine vermeidlichen Fake News – sondern Daten der offiziellen Statistik.

Die Inflationszahlen eskalieren derzeit im Wochenrhythmus. Vor kurzem hieß es noch: Höchster Stand der Teuerung seit 40 Jahren. Damals war die 2. Ölkrise 1980 der Auslöser. Danach kam die Nachricht: Höchster Stand seit 50 Jahren; also die 1. Ölkrise 1973. Und heute müssen wir noch viel weiter zurück schauen, um eine solche Teuerung erkennen zu können: Nämlich 70 Jahre.

Nachdem sich die Inflationsdaten im Zeitraffer von einem Rekord innerhalb einer Dekade zum nächsten hochhangeln, ist der nächste Stopppunkt die 100. Und das wäre dann das Jahr 1921, wo sich bereits abzeichnete, dass die Reichsmark ihren kompletten Wert bis zum Jahr 1923 verlieren würde.

Natürlich kann man das alles so totreden, so wie es die Politiker der Zwanziger Jahre ebenfalls getan haben. Der verlorene Erste Weltkrieg, gefolgt von den massiven Reparationszahlungen des Versailler Beutefriedens, über den kommunistischen Umsturzversuch bis hin zum Ruhrkampf waren der Grund dafür, dass die damalige Reichsbank trotz des damals vorherrschenden Goldstandards riesige Mengen neuer und ungedeckter Reichsmark druckte, damit der Staat die Kosten schultern konnte.

Da sind die heutigen Probleme mit Corona und dem Klimawandel eigentlich nur Pillepalle. Trotzdem scheinen die Inflationsdämme der EZB gebrochen zu sein, und die vielen neu gedruckten Billionen ergießen sich über das Land.

Vielleicht kann das barbarische Relikt vergangener Zeiten – Gold also – hier doch noch einen signifikanten Anteil bei der Erhaltung der Kaufkraft leisten. So wie in den Zwanziger Jahre auch.

Marktdaten

  EUR/USD 19.11.21 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,8853 1.849,30 USD 1.637,19 EUR      
  2,49 EUR 0,2% 7,36 EUR 0,4%
Silber 0,8853 24,67 USD 21,84 EUR    
  0,04 EUR 0,2% -0,23 EUR -1,0%
Au/Ag   74,96    
[ratio]   0,0 0,0% 1,1 1,5%
Platin 0,8853 1.028,00 USD 910,09 EUR    
  -11,31 EUR -1,2% -35,59 EUR -3,8%
Palladium 0,8853 2.002,00 USD 1.772,37 EUR    
  -51,09 EUR -2,8% -24,68 EUR -1,4%
NIKKEI225   29.763,49    
  180,21 0,6% 111,08 0,4%
DAX30   16.173,17    
  -45,52 -0,3% 71,31 0,4%
S&P500   4.712,15    
    9,74 0,2% 37,00 0,8%

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