Der überforderte Staat

Gold News vom 25. September 2020

Gold & Gesellschaft

Wie gut, dass es Covid-19 gibt. Wie bei einem Vorstandswechsel in einem Großkonzern kann man so alle Leichen, die sich über Jahre und Jahrzehnte angesammelt haben, auftauchen lassen. In der Tat boomen solche Unternehmen trotz der Generalabrechnung mit dem Vorgänger trotz Milliarden-schwerer Verluste. Und vielfach kann so für die nächsten wenigen Quartale ein bescheidener Gewinn als „Trendwende“ verkauft werden.

Diese Generalabrechnung heißt heute Corona – und wir leben in Zeiten der Coronomics. Diese zeichnet sich durch eine Reihe von Merkmalen aus:

  1. Staatsorientierung – Nicht die Realwirtschaft bestimmt das Wirtschaften, sondern der Staat mit Hilfe seiner Notenbank.
  2. Perspektivlosigkeit – Es wird eine neue Ära nach der Krise beschworen. Aber man greift de facto auf Rezepte der Vergangenheit zurück.
  3. Fokussierung auf sekundäre Sektoren – Sekundäre Sektoren wie der Konsumsektor oder der Immobilienmarkt treten anstelle der produktiven Bereiche in den Vordergrund.

Der Staat scheint derzeit für viele der Player zu sein, der die ganze Wirtschaft am Leben erhält. Das mag auch für die Zeit der vom Staat zu verantworteten Lockdown-Maßnahmen so korrekt gewesen sein. Aber wir befinden uns längst schon wieder in einer Phase, wo weit weniger restriktive Maßnahmen gelten. Trotzdem schreien ein Großteil der Wirtschaftssektoren weiter nach der Hilfe vom Staat – oder sogar nach noch mehr Hilfe.

Vor Corona wurde uns die Klimawende als eierlegende Wollmilchsau für alle unsere Probleme verkauft: Mit dem Tourismus, dem Flugverkehr und der Seeschifffahrt als wesentliche treibende Kraft für unsere Klimaprobleme. Derzeit redet darüber keiner mehr. Sondern darüber, wie man den Tourismus wieder in Gang bringen kann, die Flugzeuge nebst Flughäfen wieder mit gut bezahlenden Geschäftsreisen füllt. Und die Schweröl verbrennenden Schiffe wieder auf den Weltmeeren in Fahrt bringt.

Solange der Globalismus noch funktioniert hat, haben sich insbesondere westliche Nationen auf die Schöpfungskraft der aufstrebenden Wirtschaften wie China und Indien verlassen. Die bildeten die Produktions-Schwerpunkte – während sich insbesondere Länder im Süden Europas auf  den Tourismus und den Immobilien-Markt verlassen haben. Aber die Party kam schon während der Finanzkrise teilweise zum Erliegen. Und mit dem Untergang der Idee des Globalismus werden auch die sekundären Sektoren einen Großteil ihrer bisherigen Schaffenskraft einbüßen.

Marktdaten

  EUR/USD 25.09.20 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,8609 1.863,40 USD 1.604,20 EUR      
  0,21 EUR 0,0% -43,13 EUR -2,7%
Silber 0,8609 22,97 USD 19,77 EUR    
  0,00 EUR 0,0% -2,84 EUR -14,3%
Au/Ag   81,12    
[ratio]   0,0 0,0% 8,3 10,2%
Platin 0,8609 842,00 USD 724,88 EUR    
  -4,52 EUR -0,6% -54,15 EUR -6,7%
Palladium 0,8609 2.093,00 USD 1.801,86 EUR    
  5,77 EUR 0,3% -86,68 EUR -4,5%
NIKKEI225   23.214,38    
  132,68 0,6% -149,16 -0,6%
DAX30   12.440,57    
  -159,97 -1,3% -717,17 -5,4%
S&P500 19:30 Uhr 3.271,78    
    -0,74 0,0% -38,91 -1,1%

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