Der Wert von Immobilien

Gold News vom 7. Juni 2021

Gold & Gesellschaft

Der Deutsche Hauspreisindex hat sich in den Jahren 2010 von 80 Punkte bis 2021 auf 165 Punkte mehr als verdoppelt. Interessant ist die Kongruenz der beiden Kurven ‚Hauspreisindex‘ [HPXIEXTH] und ‚EZB-Bilanz‘ [EBBSTOTA] seit dem Jahr 2014, wenn man diese aufeinander legen würde.

Es sieht also so aus, dass diese Preisentwicklung bei Immobilien, die sich in den letzten zehn Jahren vollzogen hatte, rein auf der Bilanz-Ausweitung der „Hüterin unserer Währung“ – also der Europäische Zentralbank – zurückzuführen ist.

Dass es einmal auch steil abwärts gehen kann, zeigt das Beispiel des „Lastenausgleich“, der wenige Jahre nach Einführung der Deutschen Mark, durchgeführt wurde.

Denn dieser „Lastenausgleich“ war im Kern eine 50-prozentige Zwangshypothek auf den Wert des Grundbesitzes, abzustottern über 30 Jahre mit gleichbleibender Annuität. Das fraß etwa die Hälfte der möglichen Bruttomiete auf, war also nicht existenzbedrohend, aber fast, zumal bei Eigennutzung. Die Immobilienpreise fielen dementsprechend in den Keller. Und zwar unter die Einheitswerte des Jahres 1914.

Lastenausgleich und Preisverfall liefen damals ohne Aufruhr ab, denn jeder wusste, dass der Krieg verloren und die Städte verwüstet waren und niemand mehr als das Allernötigste hatte. In diesem Punkt war die nationale Kohäsion intakt, schon mangels Alternativen.

Eine Neuauflage in der Gegenwart würde da ganz anders ablaufen.

Marktdaten

KW23 EUR/USD 07.06.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 21:00 Uhr 0,8198 1.895,30 USD 1.553,77 EUR  
  -0,51 0,0%
Silber 21:00 Uhr 0,8198 27,86 USD 22,84 EUR  
  -0,01 0,0%
Au/Ag 21:00 Uhr   68,0  
[ratio]   0,0 0,0%
Platin 21:00 Uhr 0,8198 1.166,00 USD 955,89 EUR  
  1,30 0,1%
Palladium 19.30 Uhr 0,8198 2.768,00 USD 2.269,21 EUR  
  18,30 0,8%
NIKKEI225 7:00 Uhr   29.019,24  
  66,99 0,2%
DAX30 17:30 Uhr   15.690,90  
  -2,00 0,0%
S&P500 19:30 Uhr   4.218,78  
    -11,25 -0,3%

Kommentare zu diesem Thema

Geschrieben von GAST am 11.06.2021 15:07 Uhr

Das Dumme ist ja, dass ich als Mieter davon genauso betroffen bin, denn einem Vermieter bleibt gar nichts anderes übrig, als diese Kosten im Mietpreis zu berücksichtigen. Im März 2021 verlegte in meinen Unternehmenssitz in den Neubau einer Gewerbeimmobilie, die seit Dezember 2019 leerstand. Die Kaltmiete rauschte in den Keller, damit das Teil zumindest genutzt und aus Eigennutz gelüftet und beheizt wird. Die Situation wird sich noch verschärfen, wenn die Empfänger der Giftspritzen die Theaterbühne vorzeitig verlassen. Durchaus möglich, dass ich dann einen niedrigeren Mietpreis aushandele oder mir etwas anderes suche, was doppelt so groß und halb so teuer ist. Schaumerma! Betongold ist ein kostenträchtiges Spekulationsobjekt mit einer kurzen Halbwertszeit.

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