Detroit am Neckar

Gold News vom 11. März 2020

Marktgeschehen

Die Lufthansa streicht Kurz-, Mittel- und Langstreckenflüge im Zeitraum vom 29. März bis zum 24. April 23.000 Flüge. Macht in etwa 750 Flüge pro Tag, die ausfallen sollen.

Nicht besser läuft es für die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines: Die durfte zwar auf dem Hinflug von Wien nach Rom 70 Passagiere mitnehmen. Aber in Rom Passagiere mitnehmen durfte sie nicht. So dass der Flieger leer in Wien gelandet ist.

Das Corona-Virus richtet ein regelrechtes Massaker bei den Airlines an. Kein Wunder: Wer setzt sich schon freiwillig in die dicht bestuhlten Flugzeuge ohne eine wirkliche Ausweichchance, wenn ein Passagier einmal verdächtig husten sollte.

Schlägst du meinen Aktien-Markt – dann schlage ich dein Gold! So ähnlich muss die neue Strategie der Zentralbanken aussehen, die trotz der gestrigen Erholung im US-Aktienmarkt heute wieder ein kräftiges Minus zu verzeichnen hatte. Damit Gold ja nicht bei den in Panik geratenen Investoren einen Anschein als Krisenwährung bekommt, lässt die FED ihre alten Spieler JP Morgan, Goldman Sachs, die CitiGroup und die UK-Großbank HSBC am US Futuremarkt intervenieren.

Dabei hilft selbst physisches Gold kaufen nicht gegen eine mögliche Infektion durch das Virus. Es ist einfach die Jahrtausende von Jahren bewährte Offline-Währung, die auch tödliche Epidemien überlebt. Diesen Aspekt der ultimativen Vermögenssicherung sollten eigentlich ein Großteil der Investoren verstehen. Für die eigene Gesundheit bleibt man dagegen selbst verantwortlich. Es bezweifelt ja auch keiner, dass man sein Vermögen nicht ins Grab mitnehmen könnte. Bis auf die Pharaonen, die vor tausenden von Jahren gelebt hatten.

Aber die Notenbanken verhalten sich wie kleine Kinder im Kasperle-Theater: Schlägst du meine Aktien, dann schlage ich dein Gold. Dass eine solche Gesellschaft einmal ihr natürliches Ende führen würde, kann man nicht mehr ernsthaft bestreiten. Und darauf hinzuarbeiten, dass am Ende 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung sowieso mit dem Virus durchseucht werden, wie Merkel das tut, manifestiert den Totalbankrott unserer angeblichen Führungselite. Zumal ja begründete Zweifel an Merkels These der Immunisierung des Körpers bestehen.

Vielmehr konzentriert man sich auf ein neues Hanau-Ereignis, wo belgische Schüler sich über die Ausbreitung des Corona-Virus lustig machen. Laut N-TV tragen „die jungen Menschen Panda-Kostüme, Kimonos, Kegel-Hüte und zum Teil Atemmasken. Eine Schülerin zieht mit ihren Fingern ihre Augen zu Schlitzen zusammen.

Gold & Gesellschaft

Die Covid-19 Krise lässt derzeit ein anderes Problem in den Hintergrund treten: Das Gespenst, dass der Region um den Neckar das gleiche Schicksal drohe wie vor Jahrzehnten der US-Stadt Detroit. Mit dem Niedergang der US-Autoindustrie, was an den Namen General Motors, Ford und Chrysler festgemacht werden konnte, verfiel auch die Stadt Detroit in zunehmendem Maße. Die Folge: Hohe Arbeitslosenzahlen und eine ausufernde Kriminalität, die Detroit zu einer Stadt mir vielen Ghettos machte, wo man am besten nicht durchfahren sollte. Und wenn, dann bloß nicht anhalten – und schon gar nicht aussteigen.

Anstatt eines Lincoln fuhr man fortan Mercedes, mit dem man sicher auch mit höherer Geschwindigkeit Kurven nahm. Und an die Stelle des Sportwagens Corvette trat der Porsche 911. Oder für die weniger betuchte Klientel ein BMW. Das Mittelklasse-Segment wurde durch die Japaner Toyota und Honda abgegrast – nicht zu vergessen die Koreaner mit Hyundai. Selbst die Autos von Volkswagen wurden von den Amerikanern gegen einen US-Autobauer bevorzugt.

Es war die Innovations-Schwäche, die den riesigen US-Automarkt für ausländische Konkurrenz geöffnet hatte. Aber nicht nur die Autoindustrie hatte im „Rust Belt“ – dem „Rostgürtel“ – im Norden der USA ihre Probleme. Auch mit der Stahlindustrie ging es rapide bergab. Kein Wunder, waren doch die drei Autoproduzenten auch gleichzeitig die größten Abnehmer von Stahl.

Und heute: Ist es im neuen deutschen „Rust Belt“ [nach dem Ruhrgebiet und der Saar], also der Region Stuttgart und Heilbronn auch wieder Innovations-Schwäche, die zur Verdrängung von Mercedes und seinen vielen Zulieferern führt? Nein, es ist eine politische Entscheidung, den klassischen Verbrennungsmotor durch elektroangetriebene Fahrzeuge ersetzen zu wollen.

Allerdings braucht man hierfür keine Technologie, die sich deutsche Autobauer über Jahrzehnte angeeignet und optimiert hatten. Das Kernstück ist vielmehr die Batterie, die überwiegend aus China oder Korea kommt.

Die über 20.000 Beschäftigte, die allein im Mercedes Benz Werk Untertürkheim arbeiteten, haben selbst als Arbeiter bis zu 70.000 Euro im Jahr verdient. Dadurch war auch ein entsprechendes Leben möglich. Und die Gemeinden Stuttgart, Sindelfingen und Böblingen lebten gut von der Gewerbesteuer, die das jeweilige Mercedes Werk an die Gemeinde abführen müssen.

Damit ist es in Zukunft vorbei: Daimler will 1,4 Milliarden Euro Kosten einsparen. Und das mit einer im fünfstelligen Bereich reduzierten Mitarbeiter-Anzahl. Da kann man sich als Grüner Ministerpräsident mit seiner Automobil-Branche noch so viel aussöhnen, wie man will: Die Arbeitsplätze sind futsch!

Marktdaten

EUR/USD 11.03.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8862 1.639,00 USD 1.452,48 EUR  
  -10,43 EUR -0,7%
Silber 0,8862 16,75 USD 14,84 EUR  
  -0,11 EUR -0,7%
Au/Ag   97,9  
[ratio]   0,0 0,0%
Platin 0,8862 865,00 USD 766,56 EUR  
  -1,53 EUR -0,2%
Palladium 0,8862 2.195,00 USD 1.945,21 EUR  
  -86,52 EUR -4,3%
NIKKEI225   19.413,26  
  -441,60 -2,2%
DAX30   10.409,89  
  -93,67 -0,9%
S&P500 19:30 Uhr 2.737,10  
    -47,87 -1,7%

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