Die China-Erpressung: Huawei gegen deutsche Autos

Gold News vom 16. Dezember 2019

Marktgeschehen

Man wollte uns zwar kurz vor Weihnachten ruhige Tag gönnen – aber auf die regierungsamtliche Totenruhe werden wir verzichten. Zumal sich die Nachrichten plötzlich wieder häufen.

Nachricht 1: Italien rettet die Voksbank Populare di Bari – Quelle: Der Schweizer Tagesanzeiger

Dort heißt es: „Mit einer Notverordnung stellt die italienische Regierung 900 Millionen Euro bereit, um der Bank Popolare di Bari unter die Arme zu greifen.“ Fatal für die 70.000 Kleinsparer, die Anteilsscheine (Aktien) anstatt Bankeinlagen [EU-weit bis 100.000 Euro pro Kunde geschützt] halten: „Diesen Kleinaktionären  könnte bei einem Zusammenbruch der Bank der Totalverlust drohen. Dies hätte auch schwere soziale Auswirkungen in der Region im Mezzogiorno.“

Die Neue Züricher Zeitung sieht bereits eine Wiedergeburt von Salvini und ein abgekartetes Spiel, was Regierung und EU hier treiben werden: „Bankkrach in Süditalien in letzter Minute abgewendet – Salvini schlägt Alarm, die Regierung hadert mit sich selbst. Wieder muss in Italien eine Bank gerettet werden. Wieder streitet die Regierung. Wieder wird möglicherweise EU-Recht gebeugt. Der Fall ist auch eine Familiensaga.“ Was man auf Aussagen selbst des Regierungschefs geben muss: „Noch am Freitag hatte Ministerpräsident Giuseppe Conte erklärt, der Bankenbranche gehe es gut, staatliche Rettungsaktionen seien nicht nötig.

Nachricht 2: FED bailt die Euro-Banken raus – insbesondere die Deutsche Bank. Die Banken brauchen US-Dollar. Eine fremde Währung, die nur die FED schaffen kann. Für den Euro gibt es dagegen keine Probleme. Die EZB kauft jede Euro-Schrott-Anleihe auf.

Nachricht 3: Auf dem Immobilien-Markt gilt das Gesetz des „größten Trottels“, schreibt die WELT am Wochenende. „Hunderte Milliarden aus auslaufenden Anleihen dürften bald die Häuserpreise weiter steigen lassen.“ Da es für die klassischen Papieranlagen wie Staatsanleihen keine Rendite mehr gibt, müssen die Investoren mit ihren nichtinvestierten $321 Milliarden irgendwo hin: Aktien und Gold schließen sich aus – denn der Markt ist am Ende viel zu klein, um solche Summen absorbieren zu können.

Obwohl sich das klassische Eigenheim oder die Eigentums-Wohnung im Wert die letzten zehn Jahre insbesondere in Deutschland in den Innenstadt-Lagen praktisch verdoppelt haben, bleiben Immobilien trotzdem kein Instrument der Kapitalvermehrung. Denn bei den von uns nachgewiesenen 4,6 Prozent jährlicher Teuerung haben solche Objekte über einen längeren Betrachtungszeitraum von 20 Jahren und mehr real Kaufkraft vernichtet. Denn auch die jährlich zu bezahlenden Erhaltungsaufwendungen in Form von Rücklagen oder Sonderrumlagen belasten die Rentabilität des Objekts. Da bleiben wir lieber bei unserem Sonderweg des Investieren in Gold. Der wird zwar immer gerne in der Öffentlichkeit oder von staatlichen Stellen und Finanzinstituten als kritisch dargestellt. Am Ende kommt es aber auf das reale Ergebnis an. Und das heißt: Kaufkrafterhaltung – auch in der Krise.

Die größten Trottel sind die Investoren in die Ski-Gebiete der Alpen. „Völlig abgefahren Bauboom: „Irrsinniger Wettbewerb“ in den Alpen-Skiorten“ titelt die Wirtschaftswoche und beschreibt die Dimensionen wie folgt: „Schneeblind: In Österreich, hier in Sölden, flossen 8,5 Milliarden Euro in neue Liftanlagen und Schneekanonen. Dank niedriger Zinsen erleben die Alpen einen neuen Bauboom. Die Skiorte stürzen sich in immer aberwitzigere Projekte – und liefern sich Gefechte mit Umweltschützern.“

Nachricht 4: „Die Politik will Fachkräfte – aber viele Deutsche wandern aus“ berichtet die Junge Freiheit. Lassen wir einmal die Zahlen in dem Bericht sprechen: „Deutschland ist ein Auswanderungsland! 3,8 Millionen Deutsche leben demnach dauerhaft in einem OECD-Land, alleine in den letzten zehn Jahren zogen über 1,8 Millionen Deutsche weg. Unter den Industriestaaten ist das ein Spitzenwert, sowohl in absoluten Zahlen als auch im Verhältnis zur einheimischen Bevölkerung (5,1 Prozent).

Deutschland importiert dagegen Sozialhilfe- und Hartz IV-Empfänger, die höchstens als Post-Auslieferer taugen. Und verliert dabei knapp zwei Millionen Fachkräfte, die als Steuer- und Sozialversicherungs-Zahler dann natürlich ausfallen. Hinzu kommt eine Vergreisung der Bevölkerung, die immer mehr Bürger von Netto-Steuerzahlern zu Rentnern und damit Netto-Steuerempfängern macht.

Nachricht 5: Dr. Markus Krall „Was kommt, ist bittere Wahrheit für viele“. Krall ist seit September Geschäftsführer des Goldhandels-Hauses Degussa. Muss also nicht mehr seine Consulting Leistungen an Finanzindustrie und die Öffentlichkeit anbieten – und kann deshalb auch Klartext sprechen, wie wir das seit dem Anfang im Februar 2019 bereits machen.

In der JUNGE FREIHEIT 51/19 13.12.19 lässt er im Interview schreiben: „Die Anzeichen mehrten sich, die Zeit laufe, der große Finanz- und Wirtschaftskrach stehe uns bevor, ist sich Markus Krall sicher. Damit sorgt der Ökonom in der Fachwelt für Aufsehen“. Markant finden wir die folgende Passage, die sich jeder Leser einprägen sollte: „Krall: Nach vielleicht drei bis fünf Jahren könnte es wieder aufwärts gehen. Aber daß auch wieder ein Wirtschaftswunder kommt, ist nicht sicher. Vor allem aber wird alles, was die Leute ein Leben lang gespart haben, verloren sein. Und wer keinen Neuanfang schafft, bleibt in bitterer Armut. Garantiert etwa die vielen Alten, die Berufsunfähigen und alle, die zu alt sind, eine neue Rente anzusparen – denn die alte ist ja weg. Ganz abgesehen davon, daß alle die Jahre bis zum Neuanfang erst mal überstehen müssen. Und nochmal: Während und nach der Krise wird der Sozialstaat nicht so „spendabel“ sein wie heute! Und das wäre noch das „Happy End“. Das böse Ende kommt, wenn die Deutschen wegen des Crashs sozialistischen Rattenfängern auf den Leim gehen, die sagen werden, schuld an allem sei der Kapitalismus, der versagt habe. Dann wird es statt Rückkehr zur Marktwirtschaft zum Verharren in der Krise und zur Abwanderung der Leistungsträger kommen.“

Deshalb ist auch Vermögenssicherung in diesen Zeiten wichtiger als Vermögensvermehrung. Und vor allen Dingen geht es darum, sein Geld krisensicher anlegen zu können – denn die oft in vielen Jahrzehnten angesparte Rente wird futsch sein. Es sei denn, man sichert seine Ersparnisse durch Geld anlegen in Gold ab - das kann nicht untergehen, sondern schlimmstenfalls einen Teil seiner Kaufkraft einbüßen. Denn in Zeiten des Bürgerkriegs werden Waffen und die dazugehörige Munition besonders rar und wertvoll werden. Ebenso wie Wasser und Nahrungsmittel in Zeiten einer schweren Versorgungskrise. Hier ist Gold perfekt für das „Happy End“ Szenario – aber kein Patentrezept für das „böse Ende“, welches Kral auch sieht.

Gold & Gesellschaft

An der Geschichte mit der Auto-Erpressung durch China muss was dran sein. Nicht umsonst schickt Merkel ihren ergebensten Verbündeten, den Bundes-Wirtschaftsminister Peter Altmaier, in der FAZ unter dem Titel „5G-Netz - Altmaier warnt vor Huawei-Ausschluss“ vor.

Von der Erpressung mit den 7 Millionen Autos, die China jährlich von deutschen Herstellern – insbesondere dem Volkswagen-Konzern nebst Töchtern wie Audi – jährlich abnimmt, natürlich keine Spur. So etwas findet man hier, bei ZeroHedge: „China Threatens To Kill German Car Exports Should Huawei Be Banned”. Dort heist es über eine Veranstaltung des Handelsblatts: “At the Handelsblatt industrial summit on Friday, Chinese ambassador to Germany Ken Wu told ex-Foreign Minister Sigmar Gabriel that if Germany excludes Huawei 5G from its communication networks, then China could "declare German cars unsafe" for its domestic market.”

Peinlich, dass wir davon nichts im Handelsblatt erfahren. Aber so ist das mit der deutschen Presse: Regierungskritische Nachrichten werden erst gar nicht gebracht. Dafür gibt es zumindest die Schweizer Presse oder US-Nachrichten-Portale, die Nachrichten über Deutschland entsprechend aufbereiten.

Dass das Börsen-Blatt Handelsblatt und die als konservativ geltende FAZ hier vollkommen versagen, zeigt den Zustand der deutschen Presselandschaft.

Wie wird das jetzt ausgehen? – Merkel wird natürlich nachgeben. Erstens hat sie das bereits schon, indem ihr Wirtschaftsminister eine Lanze für Huawei bricht. Zum zweiten kokettiert sie selbst mit diktatorischen Maßnahmen, die China derzeit flächendeckend einführt. Wie die Video-Dauerüberwachung der Bevölkerung an öffentlichen Stellen und der Belohnung bzw. Bestrafung des Volkes mittels eines Sozialpunktesystems. Das würde auch gut zu ihrer Klimapolitik passen, für die sich ein Großteil nur rhetorisch aussprechen – aber ihr nur Wenige folgen werden. Die aber praktisch weder realisierbar, noch bezahlbar ist.

Im Gegensatz zu den USA hat Deutschland nämlich eine sperrangelweite offene Flanke gegenüber China: Die eigene, auf den Export fixierte, Wirtschaft.

Marktdaten

KW51 EUR/USD 16.12.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,8977 1.476,00 USD 1.325,01 EUR  
  -2,79 -0,2%
Silber 19:30 Uhr 0,8977 17,04 USD 15,30 EUR  
  0,07 0,4%
Au/Ag 19:30 Uhr   86,6  
[ratio]   -0,6 -0,6%
Platin 19:30 Uhr 0,8977 929,00 USD 833,96 EUR  
  3,19 0,4%
Palladium 19.30 Uhr 0,8977 1.962,00 USD 1.761,29 EUR  
  50,30 2,9%
NIKKEI225 7:00 Uhr   23.959,85  
  -77,08 -0,3%
DAX30 17:30 Uhr   13.407,76  
  133,59 1,0%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 3.195,71  
    25,35 0,8%

Kommentare zu diesem Thema

- Noch kein Kommentar vorhanden -

zurück zur Liste Kommentar schreiben