Die deutsche Wirtschaft brummt … oder doch nicht

Gold News vom 7. Oktober 2021

Gold & Gesellschaft

Man muss die verschiedenen Daten und Presse-Berichte zur Industrie-Produktion für den Monat August 2021 erst einmal im Gesamtkontext analysieren, um sich ein realistisches Bild der aktuellen Situation machen zu können.

Zuerst blenden wir die „Gründe“ für diesen Rückgang aus. Denn sie erhalten bereits eine entsprechende Wertung, die Regierung, „Experten“ und Wirtschaftsvertreter gerne hätten. Gerade diese ‚Experten‘ fühlen sich in ihrer Ehre gekränkt, wenn die aktuellen Zahlen unterhalb der prognostizierten liegen.

Denn eines muss man festhalten: Der Rückgang der Industrie-Produktion im Monat August 2021 um 4,0 Prozent gegenüber dem Vormonat [Juli 2021] ist signifikant.

Beide Monate fallen in die Sommer-Urlaubs-Saison und sind somit miteinander vergleichbar. Im Norden und in der Mitte des Landes wird eher im Juli Urlaub gemacht. Und im Süden ist es der August.

Also vergleichen wir die Zahlen einmal mit dem letzten Monat des Jahres, an dem die Corona Pandemie auf die Industrie-Produktion durchgeschlagen hat – also den Februar 2020. Da beträgt der Rückgang immer noch 9 Prozent. Also von einer Rückkehr zur Normalität kann bei diesen Zahlen nicht geredet werden: So wie der Februar der ‚Erholungsmonat‘ der Industrie von Weihnachten und der Zeit des Jahreswechsels ist, genauso ist der Juli bzw. August der ‚Erholungsmonat‘ vom Sommer-Urlaub.

Also fragen wir als nächstes nach den Werten im Jahresvergleich. Da betrug der Rückgang der Industrie-Produktion auch noch 1,7 Prozent, obwohl sich im letzten Jahr eine Corona-Welle, die auf eine ungeimpfte Bevölkerung traf, um diese Zeit entwickelte.

Wie man es auch dreht und wendet: Die vier, neun oder 1,7 Prozent Rückgang sind kein Indikator für eine nachhaltige Erholung der deutschen Wirtschaft. Da hilft auch nicht der Verweis auf volle Auftragsbücher. Gerade die deutsche Wirtschaft hat in den vergangenen zehn Jahren gezeigt, dass sie auf Basis ihres Auftragsbestandes flexibel die Produktion steigern oder senken kann.

Wir sehen diese Zahlen deshalb als einen zuverlässigen Indikator einer schwachen Wirtschaft an, die trotz hunderte von Milliarden Euro an Staatshilfen nicht recht in Gang kommen will.

Es hilft nichts, auf steigende Preise und Lieferprobleme bei Rohstoffen und Vorprodukten zu verweisen. Auch das hat die deutsche Wirtschaft viel besser als seine europäischen Nachbarn oder andere internationale Volkswirtschaften in der Vergangenheit meistern können.

Marktdaten

EUR/USD 07.10.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8648 1.756,20 USD 1.518,76 EUR  
  -6,60 EUR -0,4%
Silber 0,8648 22,65 USD 19,59 EUR  
  0,11 EUR 0,6%
Au/Ag   77,5  
[ratio]   -0,8 -1,0%
Platin 0,8648 991,00 USD 857,02 EUR  
  12,00 EUR 1,4%
Palladium 0,8648 1.929,00 USD 1.668,20 EUR  
  97,64 EUR 6,2%
NIKKEI225   27.681,29  
  153,66 0,6%
DAX30   15.233,37  
  274,60 1,8%
S&P500   4.427,74  
    110,72 2,6%

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