Die Inflation ist gekommen, um zu bleiben

Gold News vom 6. April 2022

Gold & Gesellschaft

Irgendwann muss es jeden treffen, bis er kapieren tut, dass die durch den Interventionismus ausgelöst Inflation dann ein bitteres Ende führen wird, wenn die vermeintlich unerschöpfliche Quelle in sich zusammen bricht.

Ludwig Mises, Vertreter der österreichischen Schule der Nationalökonomie, hat das einmal wie folgt ausgedrückt: „Ein wesentlicher Punkt in der Sozialphilosophie des Interventionismus ist das Vorhandensein einer (vermeintlich) unerschöpflichen Quelle, aus der man (scheinbar) immer weiter schöpfen kann. Das ganze System des Interventionismus bricht zusammen, wenn diese Quelle ausgeschöpft ist: Das Weihnachtsmannprinzip liquidiert sich selbst.

Für die Europäische Union schien viele Jahrzehnte Deutschland diese Rolle des Weihnachtsmanns zu spielen. Obwohl sich deutsche Politiker immer wieder zur Stabilität des Euros und den Verzicht auf gemeinsame Schulden bekannt haben, kam am Ende immer genau das Gegenteil.

Das hat ganz gut funktioniert, in dem Russland billige Rohstoffe und China kostengünstige Vorprodukte an die deutsche Industrie geliefert hat und gleichzeitig als einer der Hauptabnehmer-Länder für deutsche Autos, deutsche Maschinen und deutsche Ingenieurs-Leistungen dienten.

Damit ist es jetzt vorbei: Russland fällt als Lieferant und Abnehmer für deutsche Luxus-Produkte wegen der Ukraine-Krieg Sanktionen aus. Und China lässt – mit dem Verweis auf seine Zero-Covid-Politik – die 25 Millionen-Stadt Shanghai abriegeln. Dadurch bricht ein weiteres Glied der Lieferketten für die deutsche Industrie in sich zusammen.

Die derzeitige Inflation setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: Die Unterbrechung der Rohstoffketten mit Russland, mit dem vielfach feste Liefermengen und -Preise vereinbart wurden. Aus einer Angebots-Defizit Situation reagieren nun die Märkte so, wie man es von ihnen erwarten dürfte: Mit stark steigenden Preisen. Bei den Vorprodukten sieht es ähnlich aus: Steigende Preise, die darüber hinaus noch zu Produktions-Drosselungen führen. Die umlaufende Geldmenge wächst dabei weiter, während das durch die industrielle Wertschöpfung generierte BIP schrumpft.

Thomas Meyer, ehemaliger Chef-Volkswirt der Deutschen Bank, beschreibt die derzeitige Lage in dem WELT-Artikel „SCHLEICHENDE ENTEIGNUNG: Die Inflationsspirale dreht sich weiter – jetzt naht die Geldkrise“ wie folgt: „Bei seinem letzten Ausbruch in den 1970er-Jahren wurde das Inflationsgespenst schließlich durch brutale Zinsanhebungen der Zentralbanken vertrieben. Dagegen ist jetzt vorgesorgt. Während die Notenbanken es mit immer niedrigeren Zinsen wiederbeleben wollten, verhalfen sie der Wirtschaft zu einer in Friedenszeiten noch nie gesehenen Verschuldung. Jeder Versuch, die Inflation durch Zinserhöhungen wie in den 1980ern wieder abwürgen zu wollen, ist heute zum Scheitern verurteilt. Zu viele Schuldner, darunter große Staaten, gingen bankrott. Die Inflation ist gekommen, um zu bleiben. Dafür wurde gesorgt.“.

Marktdaten

EUR/USD 06.04.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9166 1.920,10 USD 1.759,96 EUR  
  -1,47 EUR -0,1%
Silber 0,9009 24,31 USD 21,90 EUR  
  -0,42 EUR -1,9%
Au/Ag   79,0  
[ratio]   0,1 0,1%
Platin 0,9009 952,00 USD 857,66 EUR  
  -29,56 EUR -3,3%
Palladium 0,9009 2.122,00 USD 1.911,71 EUR  
  -59,58 EUR -3,0%
NIKKEI225   27.346,65  
  -436,55 -1,6%
DAX30   14.139,05  
  -260,68 -1,8%
S&P500 19:30 Uhr 4.464,95  
    -85,89 -1,9%

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