Die Katastrophenhausse ist da

Gold News vom 11. November 2021

Gold & Gesellschaft

Viele Jahrzehnte lang wurden die Vertreter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie von den Vertretern des klassischen Geldsystems nur müde belächelt. Schließlich sind deren theoretische Szenarien des Untergangs unseres Papiergeld-Systems bislang nicht eingetreten. Ebenso wie der Club of Rome in den 70er-Jahren ein Ende des Ölzeitalters vorhersagte und seit 50 Jahren noch mehr Rohöl jährlich aus der Erde gepumpt wurde, als im jeweiligen Vorjahr.

Aber Moment mal: Ist die derzeitige Klimadiskussion mit dem ‚erzwungenen‘ Ende der Ära der fossilen Brennstoffe nicht eine späte Erkenntnis dafür, dass die Wissenschaftler in den 70er-Jahren richtig lagen?

Der ursprüngliche Mechanismus des Keynesianismus – eine Form des Wirtschaftswachstums mittels Staatsverschuldung– sollte eigentlich in die Modern Money Theory [MMT] überführt werden, wo ein grenzenloses Wachstum mittel der Notenbank-Presse der Zentralbanken weitergehen solle.

In den 20 Monaten seit März 2020 hat die Fed die Aktiva in ihrer Bilanz um 4,2 Billionen Dollar erhöht und damit ihre Gesamtaktiva auf 8,6 Billionen Dollar fast verdoppelt. Das Geld dieser enormen Geldschöpfung floss überall hin. Es trieb die Preise von Vermögenswerten in die Höhe, was die Inhaber von Vermögenswerten um einiges reicher machte. Immobilien, Aktien, Kryptowährungen, ein Haufen anderer Vermögenswerte. Das ist die "Alles-Blase".

Hat die Modern Money Theory am Ende doch funktioniert? Nein, denn im Gegensatz zu früheren Jahrzehnten stagniert die reale Wirtschaftsleistung und wir erleben heute eine Güterpreis-Inflation wie seit den 70er-Jahren nicht mehr.

Natürlich schieben Politik und Notenbanker die Schuld auf die Corona-Krise, die Lieferketten zum Einsturz hat bringen lassen. Aber das ist nur ein vorgeschobenes Argument, um den Bürgern vor allen Dingen im - von vielen Jahrzehnten grenzenlosen Wachstum verwöhnten - Westen ein Ende des bisherigen Wachstums anzukünden. Hinzu kommt das Thema des Klimawandels, der die Menschen auf erhebliche Wohlstandsverluste einstellen soll.

Es ist Unsinn, die Verantwortung für fehlende Rohstoffe wie Magnesium und Seltene Erden sowie Vorprodukte, die derzeit mächtig im Preis steigen, allein auf China abzuwälzen. Schließlich hat das Land der Mitte viele Jahre seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1989 dem Westen geholfen, seinen Lebensstandard weiter ausweiten zu können. Man wollte sich bloß nicht im Westen die Finger schmutzig machen.

Jetzt verlangt China Preise, die der Westen zu bezahlen nicht mehr in der Lage ist. Und die westlichen Investoren machen so weiter, als wenn die Party niemals enden würde. Dabei helfen die westlichen Notenbanken durch ihre massive Geldausweitung Ländern wie China, das Dollar-basierte Währungssystem seit der Nachkriegsordnung von Bretton Woods selbst zu zerstören.

Die Katastrophenhausse ist ein Indikator dafür. Genauso wie die massive Inflation, Geldmengenausweitung und die Stagnation der Wirtschaft wegen fehlender Vorprodukte. Diese Entwicklung wird sich in den nächsten Monaten weiter beschleunigen.

Man sollte zumindest einmal einen verschämten Blick auf die Entwicklung des Goldpreises nehmen. Auch wenn man glaubt, woanders wesentlich höhere Gewinne erzielen zu können.

Marktdaten

EUR/USD 11.11.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8739 1.860,90 USD 1.626,24 EUR  
  21,04 EUR 1,3%
Silber 0,8739 25,21 USD 22,03 EUR  
  0,57 EUR 2,7%
Au/Ag   73,8  
[ratio]   -1,0 -1,3%
Platin 0,8739 1.085,00 USD 948,18 EUR  
  16,75 EUR 1,8%
Palladium 0,8739 1.992,00 USD 1.740,81 EUR  
  29,41 EUR 1,7%
NIKKEI225   29.267,46  
  179,91 0,6%
DAX30   16.087,96  
  23,95 0,1%
S&P500   4.652,59  
    -4,45 -0,1%

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