Die Klimaschutz-Währung der Deutschen Bank

Gold News vom 9. Januar 2020

Marktgeschehen

Die FED scheint den REPO-Markt nicht unter Kontrolle zu bringen. Schon wieder musste die FED $83 Mrd. an Liquidität in den Bankenmarkt pumpen. Vorgestern waren es bereits $99 Mrd. ZeroHedge berichtet: „Fed Injects $83BN In Liquidity As Market's Repo Addiction Getting Worse”. Der Markt scheint derzeit wie ein Junkie von dieser einfachen Art der Liquiditäts-Zufuhr abzuhängen, und Experten sehen bereits eine neue Krise aufziehen, die größer als bereits zum Jahresende ist: „something appears amiss as the total overnight and term Fed RP operations on Friday were greater than on year end! On year-end, the Fed had pumped a total of $255.95 billion into the market verses $258.9 billion on Friday”.

Wenn der Markt über ausreichend Liquidität verfügen sollte, müsste eigentlich der natürliche Liquiditäts-Indikator, nämlich Silber, nach oben schießen. Das macht er aber nicht – schließt man den geopolitischen Effekt der Krise mit dem Iran einmal aus. Der hat nämlich die Edelmetall-Märkte weiter beruhigt, so dass auch Gold wieder unter die Marke von EUR 1.400 pro Feinunze gefallen ist.

Für die Umsetzung der Strategie einer „buy the dips“ ist es allerdings noch zu früh. Dazu steht das Gelbe Metall zu nahe an seinen historischen Höchstständen. Sollte allerdings etwas fundamental falsch im US-Bankensystem – inklusiv den vom US-Dollar abhängigen britischen und europäischen Banken – sein, dann kann diese Krise schnell den Effekt der derzeitigen geopolitischen Krise einnehmen. In dem Fall könnte Gold stark ansteigen.

Aber wir sind keine Hellseher und können deshalb nur vor der potentiellen Gefahr warnen. Die Entscheidung liegt weiterhin beim individuellen Gold Investor. Über Neuigkeiten vom REPO-Markt werden wir weiterhin berichten.

Gold & Gesellschaft

Die WELT berichtet heute über ein weiteres Produkt, das die deutsche Wirtschaft in eine neue Zeit führen soll. Unter dem Titel „Klimaschutz als neue Währung für die Welt“ wird von Deutsche Bank Chef Christian Sewing die Ökologisierung der Wirtschaft als große neue Aufgabe gesehen. Wir fragen: Wird hier etwas produziert oder geschaffen?

Natürlich nicht. Denn schon im nächsten Satz steht, worum es der Bank wirklich geht: „Über 50 Prozent der Erben fragen nachhaltige Anlagemöglichkeiten nach“. Man will einfach an die Vermögen der sich noch reich fühlenden älteren Generation ran, die noch in den klassischen Industrien ihr Geld gemacht hat. Und Nachhaltigkeit ist dabei das Zauberwort, das die Portemonnaies ganz weit öffnen soll.

Nun ist diese Abzockmasche ja nicht neu. Wir kennen sie aus zwielichtigen Umwelt-Programmen für den nachhaltigen Waldanbau, mit denen viele Investoren bereits in weder wirtschaftliche noch ökologische Projekte gelockt wurden. Ebenso wie die Masche mit der Beteiligung an Windrädern, die am Ende meist in wirtschaftlichen Verlusten enden. Aber man war zumindest ganz doll nachhaltig gewesen. Bis auf die Altlasten, die dann wohl am Ende der Steuerzahler zu bezahlen hat.

Apropos neue Währung: Hier haben wir von den Finanz-Oligopolen in der Vergangenheit bereits ganz andere Produkte offeriert bekommen. Beispielsweise die Privatisierung der Wasserversorgung – sprich die Ausbeutung der Privathaushalte und Landwirtschaft durch die Finanzindustrie mit tatkräftiger Unterstützung der Grünen. Denn die Finanzmagnaten sind pfiffig: Sie haben den Grünen ein Teil des Wassers zur freien Gestaltung der Bio-Diversität versprochen.

Hinzu kommen die Klimazertifikate, die ein damals gescheiterter US-Präsidentschaftskandidat, nämlich Al Gore, zusammen mit der Investmentbank Goldman Sachs ausgeheckt hat. Damals ging es auch schon um das Weltklima – und die bevorstehende Klimakatastrophe. Allerdings haben sich Al Gore und Goldman Sachs an diesem Thema so dumm und dusselig verdient, dass der religiöse Ansatz ins Sektentum abglitt. Wer – wie Al Gore – permanent klimaschädlich mit dem Flugzeug durch die ganze Welt jettete und ein riesiges Anwesen sein eigen nennen durfte, musste zunehmend seine Guru-Eigenschaft verlieren.

Interessant, dass inzwischen auch die Digitalisierung der Wirtschaft kritisch gesehen wird. Schließlich verbrauchen die Server und die Infrastruktur [man denke nur an 5G], um solche Dienste anbieten zu können, besonders viel Strom.

So wird am Ende nicht wirklich klar, womit Deutschland in Zukunft seine Berechtigung auf den internationalen Märkten haben wird. Allein mit solchen Buzzwords wie Nachhaltigkeit, Biodiversität und Klimaneutralität hat man noch nichts geschaffen.  

Marktdaten

EUR/USD 09.01.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9001 1.552,40 USD 1.397,32 EUR  
  -4,60 EUR -0,3%
Silber 0,9001 17,88 USD 16,09 EUR  
  -0,19 EUR -1,2%
Au/Ag   86,8  
[ratio]   0,7 0,9%
Platin 0,9001 965,00 USD 868,60 EUR  
  9,76 EUR 1,1%
Palladium 0,9001 2.088,00 USD 1.879,41 EUR  
  1,67 EUR 0,1%
NIKKEI225 kein Handel 23.730,41  
  534,38 2,3%
DAX30   13.492,18  
  175,42 1,3%
S&P500 19:30 Uhr 3.269,38  
    11,52 0,4%

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