Die SPD muss für die grüne Ökodiktatur sterben

Gold News vom 9. Dezember 2019

Marktgeschehen

Es gibt zwei Ökonomen, deren wirtschaftliche und finanzpolitische Expertise ich sehr schätze – und deshalb auch gerne zitiere: Dr. Markus Krall und Daniel Stelter. Letzterer beschäftigt sich häufig mit dem sehr trockenen und schwer zu fassenden Themenkomplex der Modern Money Theory [MMT] und deren Auswirkungen. Nun ist unseren Lesern die letzten Wochen sicherlich nicht verborgen geblieben, dass man uns trotz industrieller Rezession und kräftig anziehenden Personal-Abbauplänen der gewerblichen Wirtschaft – insbesondere der Automobilindustrie mit ihren vielen großen und mittelständischen Zulieferern – eine ‚alles ist gut Show‘ vorspielt. Für die Finanzmärkte heißt das: Die Leute investieren praktisch ohne Risiko-Bewusstsein weiter in Industrie-Titel. Dabei sollte sich der Wert einer Aktie an zwei Faktoren orientieren: Dem Substanzwert eines Unternehmens und den zukünftig zu erwartenden Überschüssen, die idealerweise zum Großteil als Gewinnbeteiligungen [Dividenden] an die Aktien-Besitzer ausgeschüttet werden sollten.

Daniel Stelter hat im Manager Magazin am Wochenende einen Artikel unter dem Namen „Super-Notenbank warnt Anleger“ verfasst, wo er die Problematik des fehlenden Risikobewusstseins der Anleger rügt. So schreibt er: „Die Märkte gehen also davon aus, dass die Schwankungen an den Börsen weiterhin gering bleiben oder noch weiter fallen. Noch nie wurde so viel in diese Richtung spekuliert.“ Auch der für Großinvestoren arbeitende Christian Vartian schreibt in seinem aktuellen Hard Asset Macro: „Wir machen uns zumindest auf Überraschungen gefaßt und glauben dem Heile Welt mitten im Kriege Film derzeit nicht. Insbesondere unser sehr hoch notierendes Subportfolio B: Aktien wird jetzt sehr eng abgesichert.“

Das Thema Inflation – oder sagen wir lieber der Kaufkraftverlust unseres Schuldgelds – nimmt in der derzeitigen politischen Diskussion einen viel zu kleinen Raum ein. Geolitico versucht dieses verdrängte Thema unter dem Titel „Hurra, Inflation wir kommen!“ zu adressieren. Aber was sollen die Bürger mit solchen Aussagen wie „Tagtäglich machen die USA 3,4 Milliarden Dollar neue Schulden. Jeden Tag müssen die Amerikaner 2,8 Dollar Schulden machen, um 1 Dollar Wachstum zu erreichen.“ konkret anfangen?

Ich versuche da einen ganz anderen Ansatz – nämlich anhand realer Daten zur Teuerung der Maß Bier auf dem Münchener Oktoberfest und meiner Brutto-Einkommensentwicklung während der Jahre 1986 bis 2017. Anhand konkreter Maßpreise der letzten 46 Jahre konnten wir nachweisen, dass die durchschnittliche Teuerung pro Jahr 4,6 Prozent betrug. Das haben wir unter dem Titel „Inflationsschutz mit Gold“ dokumentiert. Nun stellen wir das Argument für die Wertanlage Gold zum Inflationsschutz erst einmal in den Hintergrund und konzentrieren uns rein auf die erzielte Kaufkraft in den Währungen Deutsche Mark und Euro.

Da sind die 4,6 Prozent des jährlichen Kaufkraftverlusts für viele Bürger erst einmal ein Schock. Denn ihre Brutto-Löhne sind vielfach weit unterhalb dieser Zahl gestiegen. Für mich hat sich der Bruttolohn über 32 Jahre um durchschnittlich 5,4 Prozent erhöht. Also sollte mein persönlicher Kaufkraftzuwachs 5,4 minus 4,6 Prozent gleich 0,8 Prozent pro Jahr betragen. Bezogen auf 32 Jahre bedeutet das einen Kaufkraftzuwachs von 30 Prozent. Ich halte diese Zahl durchaus für plausibel und nachvollziehbar.

Was aber im Umkehrschluss bedeutet: Ein Großteil der Bürger, deren Einkommen laut den Veröffentlichungen von Presse, Funk und Fernsehen mit zwei bis drei Prozent „kräftig“ gestiegen sein sollen, haben real Kaufkraft eingebüßt.

Um die Einkommensentwicklung der letzten 32 Jahre zu modellieren, haben wir die Entwicklung der Beitragsbemessungsgrenze für die Rentenversicherung analysiert. Diese stieg von 67.200 DM im Jahr 1986 auf EUR 78.000 im Jahr 2018 an. Die durchschnittliche Steigerung betrug also pro Jahr 2,6 Prozent.

Der Kaufkraftverlust über 32 Jahre beträgt also für den Durchschnitts-Beitragszahler jährlich 2,0 Prozent [4,6 Prozent minus 2,6 Prozent] – insgesamt also 88 Prozent in den 32 Jahren von 1986 bis 2018. D.h. ein Brutto-Einkommen von 1.000 Euro vor 32 Jahren kann heute nur noch Waren und Dienstleistungen im Wert von 530 Euro kaufen.

Wundern sich die ansonsten für ihre Arbeitsleistung so stolzen Deutschen, warum sie insbesondere nach sieben Jahre Schröder und 14 Jahre Merkel so beschissen dastehen? Steter Tropfen höhlt doch auch über längere Zeiträume den Stein. Und da hat die Politik die Dosierung der Enteignung eben so klein gewählt, damit sich ein großer Teil der Bürger immer noch reich fühlt. Was für ein Trugschluss, wenn wir die Zahlen betrachten. Die Katastrophe wird erst sichtbar, wenn es viel zu spät zum Agieren und selbst zum Reagieren ist. So wie die wie aus heiterem Himmel vom FDP-Abgeordneten Christian Dürr erhobene Forderung nach jährlich 500.000 qualifizierten Einwanderern (laut Junge Freiheit) , um das deutsche Rentenversicherungs-System vor dem Total-Kollaps zu bewahren. Wie man genau das Gegenteil erreicht und mit mehreren Millionen von unqualifizierten Einwanderern unsere Sozialsysteme ausplündern lässt, hat das Merkel-Regime seit Herbst 2015 unter Beweis gestellt.

Gold & Gesellschaft

Die Aussteller- und Sponsorenliste auf dem gerade zu Ende gegangenen SPD-Bundesparteitag zeigt die Verflechtung dieser Partei mit den folgenden Gruppen, die bestimmte wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Interessen repräsentieren: Zuerst sind es die Monopolisten wie die Deutsche Bahn für den Transport, sowie RWE, EON und ENBW für die Energie-Wirtschaft, die auffallen. Aber auch die ehemaligen Kraft-durch-Freude [KdF] Unternehmen wie Volkswagen und ihre Tochter Audi fallen auf. Schließlich ist der sozialpolitisch industrielle Komplex in Form der gesetzlichen Krankenkasse [AOK] und Sozialträger [AWO] stark vertreten.  Neben dem SPD-Unternehmen wie die ddvk mit ihren diversen Presseerzeugnisse auch.

Die ZEIT hat mit ihrem Artikel „Die SPD muss sterben, damit wir leben können“ mit der Einschätzung „Die Sozialdemokratie bleibt wichtig für die Stabilität der Gesellschaft? Nein, sie muss schnell aus der Politik verschwinden.“ also schon nicht ganz unrecht. Denn keiner repräsentiert den untergehenden Sozialstaat nebst einer vielfach auf planwirtschaftlichen Strukturen basierenden Wirtschaft besser, als die Sozialdemokraten.

So wie das unternehmerische Engagement des Deutschen Gewerkschaftsbundes [DGB] zum Ende der achtziger Jahre mangels Erfolg  zu einem abrupten Ende kam, so muss es auch – konsequenterweise – der SPD ergehen. Wie erinnern uns noch an die Neue Heimat, die Volksfürsorge oder die Bank für Gemeinwirtschaft. Keiner vermisst sie heute mehr.

Aber die ZEIT verfolgt natürlich eine ganz andere Intention: Man möchte die politische Linke für die grüne Bewegung vereinnahmen. Und da ist die SPD trotz permanenter Anbiederung an die ökologischen Positionen der Grünen am Ende nur eine lästige Konkurrenz. Dazu noch eine, die vor allen Dingen bei den Rentnern wegen ihrer vielfach durchgesetzten Forderungen sehr beliebt ist.

In der Ökodiktatur darf es schließlich keine Alternative zu der Parole ‚Klimaschutz first!‘ geben. Alles andere muss sich diesem Ziel unterordnen. Und da ist die SPD noch ein großes Hindernis, das beseitigt werden muss.

Marktdaten

KW50 EUR/USD 09.12.19 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,9038 1.460,30 USD 1.319,82 EUR  
  -0,29 0,0%
Silber 19:30 Uhr 0,9038 16,59 USD 14,99 EUR  
  0,02 0,2%
Au/Ag 19:30 Uhr   88,0  
[ratio]   -0,2 -0,2%
Platin 19:30 Uhr 0,9038 893,00 USD 807,09 EUR  
  -1,08 -0,1%
Palladium 19.30 Uhr 0,9038 1.864,00 USD 1.684,68 EUR  
  4,15 0,2%
NIKKEI225 7:00 Uhr   23.432,36  
  74,96 0,3%
DAX30 17:30 Uhr   13.107,90  
  -58,50 -0,4%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 3.140,97  
    -0,01 0,0%

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