Die Tage des luxuriösen Lebens sind vorbei

Gold News vom 7. Februar 2020

Marktgeschehen

Die neue EZB-Chefin Christine Lagarde wurde kürzlich sehr deutlich: Die EZB könne nicht den  Karren aus dem Dreck ziehen. Die Allmacht der Notenbank ist bislang bei einem Großteil der Bevölkerung fest verankert. Zu lange haben FED, EZB, BoJ [Japan], PBoC [China] der Wirtschaft und den Menschen vorgemacht, dass man mit Geldpolitik ewiges wirtschaftliches Wachstum und zunehmende Prosperität erzielen könne. Kann man aber nicht. Denn die Notenbanken können keine realen Werte schaffen. Das können nur Unternehmen mit ihren Arbeitnehmern. Geld-Drucken schafft eben kein Reichtum, ebenso wenig bedingen niedrigere Zinsen automatisch Investitionen. Die Aussicht auf zukünftige Umsätze und Gewinne treibt die Investition. Und da sind die Kosten des Geldes – also der Zinssatz – nur eine Komponente, die den zum Risiko bereiten Unternehmer zu einer Investition verleiten mag. Und um sich vor den Gefahren des dauernden Geld-Druckens durch die Zentralbanken abzusichern, gibt es eben die Möglichkeit, Geld anlegen in Gold zu praktizieren. Schließlich ist unserer klassisches Papiergeld perfekt, um Geschäfte für Waren- und Dienstleistungen durchzuführen. Aber als Wertespeicher ist es völlig ungeeignet. Da eignen sich nur Hard Assets wie beispielsweise Gold und Silber. Und mit einem Schuss unternehmerischen Risikos eben Aktien.

Gold & Gesellschaft

Coronavirus breitet sich auf Kreuzfahrtschiff rasend aus - Passagier schildert Zustände an Board“ schreibt der Merkur heute. Und der US-Börsensender CNBC berichtet über ein Interview, das er an Bord des unter Quarantäne stehenden Schiffes führen durfte – Titel: The luxury days ‘are gone’ — Guest describes life inside quarantined cruise ship off Japan . Übersetzt: Die Tage des luxuriösen Lebens sind vorbei.

Bislang kam der Steward täglich in die fensterlose Innenkabine des Paares, hat das Bett gemacht, ein Schokoladenstück auf dem Kopfkissen platziert, die Handtücher gewechselt und das Bad gereinigt. Diese Zeiten sind inzwischen vorbei. Die Gäste sind auf sich allein gestellt in dem Wissen, dass die Zahl der Neu-Infizierten zuletzt um 41 Gäste zunahm – womit jetzt 61 Personen insgesamt mit dem Corona-Virus infiziert wurden.

Dieser Fall zeigt eines: Das Paar hat sich freiwillig dazu entschieden, für Luxus an Bord auf die Freiheit zu verzichten, täglich das Sonnenlicht zu genießen oder einen Gang durch die Natur zu machen. Denn ein solches Kreuzfahrtschiff ist am Ende nichts Besseres als ein luxuriöses Gefängnis. Natürlich konnte das Paar den Ausbruch der Virus-Epidemie vorher nicht ahnen – aber es hat sich in die Hände des Veranstalters begeben und seine Freiheiten aufgegeben.

Das ist in unserem Finanzsystem nicht viel anders. Wir geben uns freiwillig in die Hände von Staat, Banken, Versicherungen und Pensionsfonds, damit die unser finanzielles Leben für uns managen. Das ist auch eine Art von Luxus, die wir uns leisten. Aber wir geben die Kontrolle über unser Eigentum an Dritte ab. Und jeder Verlust an Kontrolle ist auch mit dem Risiko verbunden, dass Staat und Finanzinstitutionen doch nicht so verantwortlich mit unseren Geldern umgehen, wie wir das selbst von uns erwarten würden.

Wenn dann plötzlich der Virus über das Finanzsystem einbricht, werden die geleisteten Zahlungen der Vergangenheit schnell unter ein staatliches Quarantäne-Programm gestellt werden: Das heißt, man kommt aus seinen Anlageformen nicht mehr raus. Ganz fatal sind die Versprechungen der Sozialsysteme des Staates – wie gesetzliche Rentenversicherung und Krankenversicherung. Denn da werden die eingenommenen Gelder unverzüglich wieder für anstehende Leistungen anderer ausgegeben. Am Ende ist also gar keine Substanz da. Außer einen Anspruch an die staatliche Sozialversicherung besitzt man nichts – also keine Möglichkeit, dass Sonnenlicht auch im Alter zu genießen und die Wanderung durch die Natur frei gestalten zu können.

Deshalb plädieren wir auch dafür, die physische Kontrolle über das Eigentum möglichst behalten zu können. Das kann zum Beispiel sein: Physisches Gold kaufen und die gekauften Barren bzw. Münzen im eigenen Besitz halten. Benötigt man einen Teil dieser Wertanlage Gold für sein alltägliches Leben, kann man das Gelbe Metall jederzeit wieder in Papier-Geld tauschen. Auf das Prestige einer luxuriösen Behandlung durch seinen Bank- oder Versicherungs-Berater kann man gut und gerne verzichten. Am Ende muss man den Luxus sowieso selber zahlen und die Vermögensverwalter gehen oft unkalkulierbare Risiken ein. Dabei ist die Vermögenssicherung überhaupt kein Privileg von sogenannten Profis. Mit entsprechender Investoren-Bildung kann man das auch in die eigene Hand nehmen.

Die Tage des luxuriösen Lebens sind vorbei. Das gilt nicht nur für die Kreuzfahrt vor dem Hintergrund des Viren-Ausbruchs. Das gilt genauso für die eigene finanzielle Sicherheit. Von der Schokolade auf dem Kopfkissen kann man schließlich nicht (über)leben.

Marktdaten

EUR/USD 07.02.20 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,9133 1.569,40 USD 1.433,33 EUR      
  6,93 EUR 0,5% 2,80 EUR 0,2%
Silber 0,9133 17,68 USD 16,15 EUR    
  -0,07 EUR -0,5% -0,11 EUR -0,7%
Au/Ag   88,77    
[ratio]   0,8 0,9% 0,8 0,9%
Platin 0,9133 965,00 USD 881,33 EUR    
  3,32 EUR 0,4% 17,16 EUR 1,9%
Palladium 0,9133 2.210,00 USD 2.018,39 EUR    
  -15,42 EUR -0,8% 34,50 EUR 1,7%
NIKKEI225   23.828,54    
  -63,84 -0,3% 638,74 2,7%
DAX30   13.521,29    
  -49,13 -0,4% 525,87 3,9%
S&P500 19:30 Uhr 3.337,09    
    -6,29 -0,2% 110,83 3,4%

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