Dienende Führungsrolle

Gold News vom 23. September 2022

Gold & Gesellschaft

Deutschland rutscht von einer Abhängigkeit in die nächste. Bloß die Dimensionen sind diesmal um ein Vielfaches größer. Anstatt Erdgas und Rohöl über die Pipeline, werden wir mit Flüssiggas versorgt. Zu Preisen, die die Grundstoff-Produktion (z.B. Ammoniak, Düngemittel, Aluminium, Zink, Stahlprodukte und Basis-Chemikalien) in Europa unrentabel machen.

Macht nichts: Die USA liefern uns mit entsprechenden Aufschlägen alles, was wir bislang selber produziert haben. Die deutschen Patente für die Verfahren gingen ja schon nach dem Ersten Weltkrieg verloren.

Als Robert Habeck Anfang März seinen Antrittsbesuch in den Vereinigten Staaten machte, sah er Deutschland nach einem Bericht des FOCUS in einer „dienenden Führungsrolle“. Das Blatt zitiert ihn wie folgt: „"Je stärker Deutschland dient, umso größer ist seine Rolle": Diese Worte sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck bei seinem zweitägigen Besuch in Amerika. In den USA sei man erfreut, dass Deutschland bereit sei, "eine dienende Führungsrolle auszuüben".

Wenn es eines Beweises bedarf, dass Deutschland aus Washington geführt wird, so hat ihn Habeck selbst geliefert. Natürlich ist man in Washington darüber erfreut, dass sich Deutschland so den USA unterordnet.

Eigentlich ist „dienende Führungsrolle“ ein Oxymoron. Denn entweder man dient (und gehorcht anderen) – oder man führt (und trifft Entscheidungen eigenverantwortlich).

Ein vergleichbares Beispiel ist der sogenannte „Übergewinn“. Etwas was die Politik nebst Medien gleich einmal in die Schmuddelecke des Unmoralischen verwiesen haben. Und was unmoralisch ist, dass glaubt der Staat mit 100% besteuern zu können. Die durch 70 Jahre BRD-Demokratie verblödete Masse, die sich selbst Bürgertum nennt, wird es garantiert goutieren.

Aber das „Übergewinn-Gerede“, wie es die Neue Züricher Zeitung vor wenigen Tage nannte, ist höchstens ein Zufalls-Gewinn.

So schreibt Gerhard Schwarz in seiner Kolumne: „Es gibt keinen richtigen Gewinn. Hinter der pejorativen Verwendung des Ausdrucks «Übergewinn» verbirgt sich die unter Nicht-Ökonomen verbreitete Vorstellung, es gebe einen richtigen Gewinn (und einen richtigen Preis). Doch das ist intellektuelle Anmassung. Niemand, schon gar nicht eine staatliche Behörde, weiss, welcher Gewinn mit einem bestimmten Produkt und einer konkreten Unternehmung richtig ist. Einen Norm-Gewinn gibt es nicht. Wäre es anders, müsste der Staat übrigens auch die Untergewinne ausgleichen – die Planwirtschaft wäre perfekt.

Das ist genau die Richtung, in die uns die Politiker in diesen Zeiten drängen wollen. Zu Dienern einer fremden Führungskaste..

Marktdaten

EUR/USD 23.09.22 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 1,029 1.647,80 USD 1.695,59 EUR      
  -2,68 EUR -0,2% 21,86 EUR 1,3%
Silber 1,029 18,90 USD 19,45 EUR    
  -0,43 EUR -2,2% -0,12 EUR -0,6%
Au/Ag   87,19    
[ratio]   1,7 2,0% 1,7 1,9%
Platin 1,029 860,00 USD 884,94 EUR    
  -30,68 EUR -3,4% -19,88 EUR -2,2%
Palladium 1,029 1.999,00 USD 2.056,97 EUR    
  -76,77 EUR -3,6% -7,34 EUR -0,4%
NIKKEI225   27.167,62    
  0,00 0,0% -708,29 -2,5%
DAX30   12.307,56    
  -230,56 -1,8% -433,70 -3,3%
S&P500 19:30 Uhr 3.685,35    
    -80,97 -2,1% -187,09 -4,7%

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