Dritter Aufzug im Drama Energiekrise

Gold News vom 24. September 2021

Gold & Gesellschaft

Zuerst die Supermärkte, jetzt die Tankstellen“ schreibt die NZZ in ihrem heutigen Artikel über die Schließung von Tankstellen in Großbritannien aufgrund fehlender Versorgung mit Treibstoff.

Aber das Problem mit der fehlenden Belieferung der Supermärkte aufgrund restriktiver Quarantäne-Maßnahmen für die Lastwagen-Fahrer ist schon mehrere Wochen alt. Und die Lücken in den Supermärkten hängen eher mit Versorgungs-Problemen einer völlig vom Ausland abhängigen ehemaligen Kolonialmacht zusammen. Wer international eben nur noch Finanz-Dienstleistungen im Großraum London anbieten kann, der hat eben kein Gespür dafür, wie Landwirtschaft und die Versorgung mit Lebensmitteln funktioniert.

Angeblich sollen jetzt Soldaten dafür eingesetzt werden, die LKWs mit dem Sprit zu den betroffenen Tankstellen zu lenken.

Wir glauben daran nicht. Vielmehr eskaliert derzeit eine Energiekrise, die erst mit stark steigenden Strom- und Gaspreisen begann und sich inzwischen auf das europäische Festland ausgebreitet hat.

Und jetzt ist eben die Versorgung mit Kraftstoffen betroffen. Neben Strom und Erdgas die größte Säule der europäischen Energieversorgung und Treibstoff für den inzwischen unbeliebten Verbrennungsmotor.

Nun könnte man in Abwandlung des berühmten Ausspruchs der französischen Königin Marie-Antoinette die Autofahrer dazu auffordern, anstelle von Sprit doch Strom zu tanken.

Dass die Krise beim Erdgas inzwischen auch in Deutschland angekommen ist und nicht nur das Thema Heizung und Warmwasser-Bereitung der Haushalte betrifft, darauf weist die FAZ in ihrem Artikel „Teures Erdgas : Chemiebetrieb warnt vor dramatischen Preisanstieg“ hin. Dort heißt es: „Weil Erdgas teurer wird, sieht der größte deutsche Anbieter die Versorgung mit Ammoniak in Gefahr. Auch andere Unternehmen spüren die Folgen. Die zuletzt stark gestiegenen Kosten für Erdgas in Europa setzen nun den nach eigenen Angaben größten Ammoniak- und Harnstoffproduzenten Deutschlands unter Druck. Der „massiv gestiegene“ Gaspreis in Europa ermögliche aktuell keine ökonomisch sinnvolle Produktion, teilte die Stickstoffwerke (SKW) Piesteritz GmbH aus Lutherstadt Wittenberg am Mittwoch mit.“

Die Ammoniak-Synthese nach dem Haber-Bosch-Verfahren ist nicht nur Vorprodukt für die Herstellung von Sprengstoffen. Denn mit dem so gebundenen Stickstoff aus der Luft werden Dünger hergestellt. So sollen 40 Prozent des im menschlichen Körpers vorhandenen Stickstoffs aus der Ammoniak-Synthese stammen.

Und da sind wir wieder ganz schnell bei dem Thema der leeren Supermarkt-Regale auf der Insel.

Marktdaten

  EUR/USD 24.09.21 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,8531 1.751,30 USD 1.494,03 EUR      
  4,52 EUR 0,3% 1,75 EUR 0,1%
Silber 0,8531 22,40 USD 19,11 EUR    
  -0,16 EUR -0,8% 0,06 EUR 0,3%
Au/Ag   78,18    
[ratio]   0,9 1,2% -0,2 -0,2%
Platin 0,8531 977,00 USD 833,48 EUR    
  -11,76 EUR -1,4% 39,23 EUR 5,0%
Palladium 0,8531 1.894,00 USD 1.615,77 EUR    
  -17,68 EUR -1,1% -31,53 EUR -1,9%
NIKKEI225   30.250,35    
  599,62 2,0% -250,06 -0,8%
DAX30   15.524,09    
  -114,94 -0,7% 68,55 0,4%
S&P500   4.450,20    
    -12,64 -0,3% 14,11 0,3%

Kommentare zu diesem Thema

- Noch kein Kommentar vorhanden -

zurück zur Liste Kommentar schreiben