Durchbruch bei der Inflation
04.04.2022 19:30
Gold News vom 4. April 2022
Gold & Gesellschaft
Eine wichtige Staumauer ist gebrochen – und überschwemmt großflächig unser Land: Nämlich das Bollwerk der Einzelhandelsketten. Wer dachte, er käme um den bereits seit Monaten währenden Anstieg der Herstellerpreise [PPI] herum, der steht nach der Ankündigung von ALDI und Co., die Preise zwischen 20 und 50 Prozent zu erhöhen, vor den Ruinen seiner Gedankenwelt.
Das Statistische Bundesamt weist zwar noch Inflationszahlen von 7,3 Prozent aus. Aber die Zahlen basieren auf Zeiten vor dem Ukraine-Krieg. Für die niederländischen Statistiker lag der Wert der Preissteigerung bei den Konsumentenpreisen im März sowieso schon bei 11,9 Prozent.
Und die Türkei schießt den Vogel mit einem jährlichen Anstieg der Verbraucherpreise von 61,14 Prozent für den März ab. Hohe Werte – zuletzt 54 Prozent für den Monat Februar – sind wir vom Bosporus bereits gewöhnt. Da konnte man sich in Deutschland noch mit dem Verweis auf den stabilen Euro herausreden.
Aber diese Zeiten sind wohl vorbei: Nun werden auch Euro und Dollar zu Weichwährungen wie die türkische Lira.
Einzig der Goldpreis will diesen Verfall der Papier-Währungen mit steigenden Preisen nicht so richtig anzeigen. Dass liegt daran, dass der „Markt“ wohl erwartet, dass sich Russland im Rahmen der Bindung seines Rubels an Gold von einem Teil der Reserven wird trennen müssen. Aber anstatt (physisches) Gold abzuverkaufen, versucht die Russische Zentralbank noch Gold nachzukaufen. Das ist ja schließlich das Privileg jeder Zentralbank, dass sie unendlich große Mengen ihrer eigenen Währung schaffen kann.
Zum anderen ist zu erwarten, dass westliche Zentralbanken und große Geschäftsbanken derzeit am Goldmarkt sehr aktiv sind, um den Verfall ihrer Währungen gegenüber Gold nicht sicherbar machen zu lassen.
Außerdem stehen die Verbraucher auch vor dem Dilemma, ihre Lebenshaltungskosten trotz eines massiven Angebotsdefizits zu bestreiten. Bevor man hungern muss, trennt man sich dann doch vor der einen oder anderen Unze Gold. Und der Weg darüber läuft derzeit noch über den Umweg des Papiergeldsystem.
Marktdaten
KW14 | EUR/USD | 04.04.22 | Kurs / Delta | in Prozent | |
Gold | 19:30 Uhr | 0,911 | 1.929,90 USD | 1.758,14 EUR | |
17,57 | 1,0% | ||||
Silber | 19:30 Uhr | 0,911 | 24,47 USD | 22,29 EUR | |
0,08 | 0,4% | ||||
Au/Ag | 19:30 Uhr | 78,9 | |||
[ratio] | 0,5 | 0,6% | |||
Platin | 19:30 Uhr | 0,911 | 983,00 USD | 895,51 EUR | |
5,33 | 0,6% | ||||
Palladium | 19.30 Uhr | 0,911 | 2.201,00 USD | 2.005,11 EUR | |
10,81 | 0,5% | ||||
NIKKEI225 | 7:00 Uhr | 27.738,23 | |||
66,01 | 0,2% | ||||
DAX30 | 17:30 Uhr | 14.534,97 | |||
84,24 | 0,6% | ||||
S&P500 | 22:00 Uhr | 19:30 Uhr | 4.564,43 | ||
49,67 | 1,1% |
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