Ende der Globalisierung

Gold News vom 20. Oktober 2020

Marktgeschehen

Als unser gestriger Gold News Bericht bereits veröffentlicht wurde, kam es noch zu einem kleinen Einbruch an den US Aktienmärkten. Aber keine Angst: Die Kavallerie, bestehend aus FED, der Treasury [Finanzministerium] und den großen Finanzakteuren [Blackrock, JP Morgan, Goldman Sachs] steht schon marschbereit, um Dow Jones und S&P500 wieder auf den gewünschten Hausse-Kurs zurückzubringen.

CNBC meldet heute früh um 11:00 Uhr MESZ – also um 5:00 Uhr Ostküsten-Zeit -  „U.S. stock futures rise as Pelosi, Mnuchin work toward stimulus deal“. Damit ist klar, wie der heutige Börsentag in den USA verlaufen wird.

Mit solchen Ankündigungen hat man auch während des faktischen Handelskrieg im letzten Jahr mit China die Börsen in Champagner-Laune gehalten. Wobei es am Ende zu keinem Deal kam. Heute schürt man die Hoffnung auf ein zwei Billionen [trillions] Dollar schweres staatliches Stimulus-Programm. Denn im Gegensatz zur Fed, die zwar unbegrenzt Dollar als Kreditverpflichtung schaffen kann, ist nur der Staat in der Lage, Geld an die Menschen bedingungslos – d.h. ohne Rückzahlungsverpflichtung – zu verteilen.

Unser gestriger Bericht muss wohl ebenfalls Pate für den heutige Klopapier-Garantie-Artikel in der BILD gestanden haben. Denn dort heißt es: „Regierung gibt Deutschen Klopapier-Garantie“. Jedenfalls erinnert uns diese Situation an den 5. Oktober 2008 – also dem Höhepunkt der Finanzkrise. Damals stellten sich Merkel und Steinbrück vor die Presse und verkündeten: "Die Spareinlagen sind sicher".

Damals ging es auch um eine Form von Klopapier: Den Euro. Deshalb betonen wir an dieser Stelle ja auch öfters: Raus aus dem Euro- [oder Dollar, Schweizer Franken, Pfund, Norwegische Krone, etc.] Klopapier – Rein in physisches Gold oder Silber!

Gold & Gesellschaft

Solche Artikel muss man aufheben: „Die Pandemie könnte das Ende der Globalisierung bedeuten“ und im Rückblick als ein Abgesang auf eine Entwicklung sehen, die uns über 50 Jahre begleitet hatte: Den Globalismus. Denn sie können schnell hinter einer Bezahlwand landen und damit für einen Großteil der Leser de facto verschwinden.

Jedenfalls fasst dieser WELT-Geschichtsabriss sehr gut die Aspekte zusammen, die wir in etlichen Berichten auch schon adressiert haben. Und er erfolgt aus Sicht eines Historikers.

Was steht da drin?

Zuerst sieht Andreas Wirsching das Zeitalter der Internationalisierung und Globalisierung im Rahmen der Corona-Pandemie als starken Veränderungen seit den vergangenen 50 Jahren unterworfen, wenn nicht sogar als beendet, an.

Dann widmet er sich den Hauptkriterien, die den Globalismus definieren und beschreibt einzeln, wie diese im Zeitraffer auf fast Null zurückgefahren werden.

Als erstes trifft es die internationale Mobilität. Wir wissen ja von den massiven Einbrüchen, über die der internationale und interkontinentale Flugverkehr seit mehr als einem halben Jahr praktisch zusammengebrochen ist.

Mit der Mobilität gerät auch ein weiteres Kriterium, die internationale Arbeitsteilung, auf den Prüfstand. Statt Outsourcing wird nun vermehrt auf Insourcing gesetzt.

Was uns während der Flüchtlingskrise im Herbst 2015 noch von der Politik und den Sozial-Ingenieuren erzählt wurde, nämlich dass nationale Grenzen nicht zu schützen seien, wurde im Rahmen der Pandemie-Präventionsmaßnahmen als ein freche Lüge entlarvt. Plötzlich waren die Nationalstaaten mit ihren nachgeordneten Behörden und Institutionen sehr wohl in der Lage, die Grenzen zu schließen. Während sich internationale und supranationale Einrichtungen wie die EU [Parlament und Kommission] und die UNO-Organisation WHO als total hilflos erwiesen, wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Man denke an die Flieger aus China, dem Iran und den USA, wo die Passagiere ohne Quarantäne-Maßnahmen in Deutschland frei herumreisen durften.

Wirsching glaubt auch, dass die fassbare Stimmung in der Bevölkerung über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise besser seien, als die wirkliche Lage. Hier sieht er die Gefahr eines langfristigen Nachfrageeinbruchs, der viele Unternehmen und Freiberufler in die Pleite führen wird.

Die EU-Kommission wird zwar nicht müde, die Freizügigkeit innerhalb Europas zu betonen. Aber in Wirklichkeit werden die Grenzen Europas wieder bedeutsamer werden. Und damit wird auch die Freizügigkeit innerhalb Europas dauerhaft beschädigt.

Marktdaten

EUR/USD 20.10.20 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8447 1.911,90 USD 1.614,98 EUR  
  -5,08 EUR -0,3%
Silber 0,8447 24,82 USD 20,97 EUR  
  0,14 EUR 0,7%
Au/Ag   77,0  
[ratio]   -0,8 -1,0%
Platin 0,8447 875,00 USD 739,11 EUR  
  12,37 EUR 1,7%
Palladium 0,8447 2.291,00 USD 1.935,21 EUR  
  41,94 EUR 2,2%
NIKKEI225   23.568,72  
  -103,32 -0,4%
DAX30   12.759,30  
  -92,55 -0,7%
S&P500 19:30 Uhr 3.474,16  
    5,75 0,2%

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