Entgegen den Erwartungen …

Gold News vom 6. Januar 2022

Gold & Gesellschaft

Wenn ein Artikel bereits mit einer solchen Einleitung beginnt, dann wissen wir gleich, dass Fachleute, Analytiker und andere selbst ernannte Experten wieder einmal kräftig mit ihrem Prognosen daneben lagen.

So schreibt das HANDELSBLATT heute zum Thema Inflation („Sechster Anstieg in Folge: Inflation in Deutschland steigt im Dezember auf 5,3 Prozent“): „Entgegen den Erwartungen hat sich der Preisanstieg in Deutschland zum Jahresende 2021 nicht verlangsamt. Im Gegenteil. Die Teuerungsrate ist sogar höher als erwartet.

Dabei sorgen die Einzelhandels-Unternehmen trotz steigender Agrar-Rohstoffe im Lebensmittel-Sektor derzeit noch dafür, dass die Teuerung nicht richtig beim Verbraucher durchschlägt.

Und die sprunghaft gestiegenen Material-Kosten für das Bauen bzw. Renovieren finden in der Statistik keinen Wiederhall. Erst wenn die Mieten deswegen angehoben werden müssen, wird das ganze für die Inflations-Statistik relevant. Aber eine Inflation muss sich erst einmal entwickeln.

Einen Boom wie wir ihn seit der Wiedervereinigung nach dem Jahr 1992 hatten, wo eine ähnliche hohe Inflationsrate herrschte, haben wir bekanntlich nicht. Dafür aber Negativ-Zinsen und eine sich entwickelnde Rezession.

Wie lange will die EZB eigentlich noch auf dem Thema Mehrwertsteuer-Erhöhung und Sonder-Effekte rumreiten, wie der Artikel suggeriert: „Auch die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhte ihre Vorhersage deutlich. Sie führt den Anstieg aber weiter vor allem auf Sondereffekte durch die Pandemie zurück, vor allem auf Lieferengpässe, Nachholeffekte beim Konsum und die Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung aus dem vergangenen Jahr in Deutschland. Weiterhin geht sie davon aus, dass der Preisdruck im Euro-Raum im Laufe des Jahres nachlässt.

‚Nachholeffekte beim Konsum‘ klingt eigentlich harmlos. Wenn die Bürger aber in Panik, dass ihre Euros demnächst eine wesentlich verringerte Kaufkraft haben werden, Konsum vorziehen, dann wird das schnell zu einer Beschleunigung der Inflations-Erwartungen führen.

Vorzieheffekte und Nachholeffekte haben am Ende nämlich dieselbe Konsequenz: Die Preise steigen wegen hoher Nachfrage und zu geringem Angebot.

Marktdaten

EUR/USD 06.01.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,8859 1.789,30 USD 1.585,14 EUR  
  -22,53 EUR -1,4%
Silber 0,8859 22,15 USD 19,62 EUR  
  -0,74 EUR -3,6%
Au/Ag   80,8  
[ratio]   1,8 2,3%
Platin 0,8859 959,00 USD 849,58 EUR  
  -28,30 EUR -3,2%
Palladium 0,8859 1.813,00 USD 1.606,14 EUR  
  -16,52 EUR -1,0%
NIKKEI225   28.488,60  
  -833,36 -2,8%
DAX30   16.044,56  
  -220,68 -1,4%
S&P500 19:30 Uhr 4.714,96  
    -61,23 -1,3%

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