Enthauptungsschlag

Gold News vom 3. Januar 2020

Gold & Gesellschaft

Was hat der Tod des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani mit Gold zu tun? – Sehr viel.

Nicht der plötzliche Anstieg des gelben Metalls nach der Militär-Aktion ist dabei entscheidend. Sondern die Art und Weise, wie Donald Trump seine Entscheidung zur gezielten Tötung des Generals getroffen hat. Denn jeder Gold-Investor weiß, dass es bei Fragen, wo es um die Existenz- oder Vermögenssicherung geht, um einen schnell sehr einsam werden kann – und man dementsprechend auch einsam entscheiden muss.

Was in der großen Politik die Ausbootung der Demokraten im US-Kongress ist, die selbst ihren eigenen Präsidenten im Rahmen eines Impeachment-Verfahrens beseitigen wollen, lässt sich bei der Frage um das Investieren in Gold auf folgenden einfachen Nenner bringen: Das Agieren aus der Masse heraus – mittels demokratischer Prozesse – resultiert meist in einer Fehleinschätzung. Der Großteil der Bürger begeht den Fehler, zu der Mehrheit dazugehören zu wollen. Und diese Mehrheit handelt vielfach nicht wie die vielbeschworene Schwarm-Intelligenz richtig. Sondern es kommt zu einer oftmals fatalen Fehlentscheidung.

Man muss Mut und den richtigen Spirit aufbringen, um auch gegen die Masse agieren zu können. Und dabei sollte man wissen: Es wird sehr schnell einsam um einen werden. Denn natürlich werden die Neider, die auf die praktisch unlösbaren Probleme immer wieder hinweisen, die Entscheidung zerreden wollen. Dabei hat Trump den anscheinend unlösbaren Gordischen Knoten so wie Herkules in der griechischen Sage einfach durchschlagen können.

Dabei wurden keine Massen von Iranern getötet, noch die religiös-politische Führung angegriffen. So wurde das praktisch unlösbare Problem, mit dem die Demokraten Trump in eine Position der Schwäche – ähnlich wie Jimmy Carter während der Botschaftsbesetzung in Teheran während der Revolutionsphase 1979-1981 – treiben wollten, durch ihn mit einem Handstreich gelöst.

Eine zweite Beobachtung, die auch für jeden Investor relevant sein sollte: Es gibt keine klare Entscheidung für Gut und für Böse. Soleimani hat zwar die Mullah-Führung während der 1979er-Revolution aktiv unterstützt. Aber sein eigentlicher Wert kam erst zum Tragen, als er den Überfall des Irak unter Saddam Hussein im Jahr 1980 in einem acht Jahre dauernden Krieg abwehrte. Auch die Abwehr der Machtansprüche des IS auf den Irak und Syrien gilt zu einem großen Teil als militärische Glanzleistung Soleimanis.

Aber die religiös-politische Führung des Landes wollte von ihrem General mehr, als er zu leisten in der Lage war. So wurde staatlicher Terrorismus immer mehr zum Hauptziel eines eigentlich militärischen Genies.

Die Mullahs haben ihre Dame auf dem globalen Schachbrett unnötigerweise geopfert. Wir sollten nicht den gleichen Fehler mit unserem über Jahrzehnte erarbeiteten Vermögen machen. Denn in einer Demokratie blöken die Schafe gemeinsam. Was wir aber in den heutigen Zeiten brauchen, ist ein gemeinsames Heulen der Wölfe.

Marktdaten

EUR/USD 03.01.20 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,8948 1.549,90 USD 1.386,85 EUR      
  20,18 EUR 1,5% 32,69 EUR 2,4%
Silber 0,8948 18,08 USD 16,18 EUR    
  0,09 EUR 0,5% 0,20 EUR 1,3%
Au/Ag   85,72    
[ratio]   0,8 0,9% 1,0 1,1%
Platin 0,8948 981,00 USD 877,80 EUR    
  6,89 EUR 0,8% 32,12 EUR 3,8%
Palladium 0,8948 1.965,00 USD 1.758,28 EUR    
  25,42 EUR 1,5% 66,03 EUR 3,9%
NIKKEI225   23.668,69    
  0,00 0,0% -180,64 -0,8%
DAX30   13.203,50    
  -192,80 -1,4% -126,48 -1,0%
S&P500 19:30 Uhr 3.243,65    
    3,22 0,1% 2,78 0,1%

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