Erzwungener Vermögens-Transfer

Gold News vom 6. September 2021

Gold & Gesellschaft

Zwei Nachrichten der letzten Tage deuten auf eine neue Option hin, mit der meist international agierende Konzerne, Hedgefonds und Private Equity Firmen [Münteferings ‚Heuschrecken‘] Zugang zu Omas Häuschen erhalten.

Die erste Möglichkeit ist – bedingt durch die fehlende Investoren-Bildung der Bevölkerung – die sogenannte „Verrentung“ der meist abbezahlten und oft mit Renovierungs- und Modernisierungs-Bedarf versehenen Immobilie. Die zahlt nämlich im Alter nichts zur meist kläglichen gesetzlichen Rente hinzu. Obwohl man sich mit der Gründung einer Familie darauf verlassen hatte, „mietfrei“ wohnen zu können.

Als dann das laufende Gehalt nicht mehr fließen wollte, war das Wort „mietfrei“ ganz plötzlich anders zu interpretieren: Zuerst fallen die Nebenkosten, die einen immer größer werdenden Anteil an einer gemieteten Wohnung einnehmen, auch beim Eigentümer an. Und viele Objekte sind über 25 und mehr Jahre oftmals in die Jahre gekommen, so dass eine Komplett-Renovierung ansteht. Von den erwarteten Kosten für die „energetische Sanierung“ wie Wärmedämmung, Einbau einer Fußbodenheizung nebst Wärmepumpe einmal ganz zu schweigen.

Ein sicheres Gehalt ist nicht mehr da. Also gibt es von der Bank auch keinen Kredit für diese Maßnahmen mehr. Zumal die Raten für solche Investitionen bei Vielen überhaupt nicht auf ihrem Kalkulations-Zettel für die Rente stehen.

Ein weiterer Effekt kommt zum Tragen, wenn es um die Übertragung des Hauses an die Kinder geht. Ironischerweise sind gerade die steigenden Immobilien-Preise der letzten zehn Jahre daran schuld.

Zwei Fälle hat die Systempresse neulich adressiert: Im Artikel „Seit 133 Jahren in Familienbesitz - Bitterer Fall: Münchner muss Haus verkaufen, das er Kindern weitergeben wollte - Experte spricht von „Drama““ beschreibt die TZ den Fall wie folgt: „Der Wert des Hauses wurde auf 6,5 Millionen Euro geschätzt. Nach Abzug des Freibetrags muss der Münchner rund 945.000 Euro Erbschaftsteuer zahlen. Geld, das Rührgartner nicht hat. „Natürlich könnte ich einen Kredit aufnehmen, aber den könnte ich in meinem Leben nicht mehr zurückzahlen“, sagt er. Und: „Dreimal wurde auf das Haus schon Erbschaftssteuer gezahlt, ich zahle Umsatzsteuer für jede Instandhaltung, Einkommenssteuer auf die Mieteinnahmen. Eine knappe Million Erbschaftssteuer geht zu weit.“

Im besten Deutschland aller Zeiten verlangt der Fiskus eben gleich mehrmals Steuern. Hauptsache, das Objekt kann für die Staatskasse gleich öfters bluten.

Der zweite Fall wird in der FAZ beschrieben: „So bleibt das Eigenheim in der Familie“: „Inzwischen erschweren die gestiegenen Immobilienpreise nicht mehr nur Familien, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Auch die Auszahlung an die Geschwister fällt im Erbfall entsprechend hoch aus. Dazu ein Beispiel: Ein Vater mit zwei Kindern, einem Sohn und einer Tochter, besitzt ein Eigenheim, dessen Verkehrswert auf eine Million Euro taxiert wird. Beide Kinder erben zu gleichen Teilen. Zieht die Tochter nun in das Familienheim, steht dem Sohn die Hälfte des Wertes zu. Demnach müsste die Tochter ihrem Bruder 500.000 Euro überweisen.

Mit dem Generationen-Wechsel bleibt den Eigentümers nichts weiteres übrig, als das Realwert-Asset Immobilie an eine der vielen „Investoren“ zu verkaufen. Die haben meistens einen direkten Draht zur EZB, die praktisch unbegrenzt und ohne Kosten Geld aus dem Nichts schaffen kann. Das tut sie auch und erlaubt damit die Explosion der Immobilien-Preise.

Das ist auch eine Möglichkeit, dem Mittelstand seine echten Vermögens-Gegenstände für ein bisschen Papier-Geld aus der Druckerpresse zu „tauschen“.

Marktdaten

KW36 EUR/USD 06.09.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,8423 1.823,00 USD 1.535,51 EUR  
  -3,06 -0,2%
Silber 19:30 Uhr 0,8423 24,66 USD 20,77 EUR  
  0,02 0,1%
Au/Ag 19:30 Uhr   73,9  
[ratio]   -0,2 -0,3%
Platin 19:30 Uhr 0,8423 1.017,00 USD 856,62 EUR  
  -2,07 -0,2%
Palladium 19.30 Uhr 0,8423 2.344,00 USD 1.974,35 EUR  
  -11,88 -0,6%
NIKKEI225 7:00 Uhr   29.646,02  
  540,33 1,8%
DAX30 17:30 Uhr   15.933,25  
  152,20 1,0%
S&P500 19:30 Uhr   4.535,43  
    -1,92 0,0%

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