Eskalierende Druckerpresse
15.01.2021 19:30
Gold News vom 15. Januar 2021
Gold & Gesellschaft
Wer regt sich heute noch über den Begriff des Helikopter-Geldes [helicopter money] auf, das ohne Rückzahlungsverpflichtungen auf die Bürger niederprasselt? Niemand – denn es ist seit der Corona-Krise zumindest in den Vereinigten Staaten durchgängige Praxis. Damit sollte eigentlich der Konsum angeregt werden, damit insbesondere die kleinen bis mittelgroßen Unternehmen überleben können. Aber Pustekuchen: Das Geld gleicht entweder das arg gebeutelte Familien-Budget aus – oder es wird gleich zum Zocken in die haussierenden Aktienmärkte spendiert.
Wie bei Frankenstein ist die Erfindung der hoch gebildeten Ökonomie-Professoren, die mit Theorien wie Keynesianismus und Modern Money Theory [MMT] prahlen, außer Kontrolle geraten. Diesmal nimmt das Monster keine menschliche Gestalt an, sondern wütet als eskalierende Druckerpresse.
Ein Analogon gibt es zwischen beiden „Charakteren“ dennoch: Sowohl Frankenstein wie auch die Notenpresse sind ihren Schöpfern außer Kontrolle geraten. Denn Helikopter-Geld und andere leitungs- und rückzahlungslose Gelder stehen eigentlich für steuerzahlende Amerikaner, die derzeit einfach keine oder zu wenig Beschäftigung haben. Insoweit scheint der Frankenstein / Druckerpresse – Vergleich nicht so weit hergeholt zu sein.
Die $1,9 Billionen von Joe Biden sollen in einer Direktzahlung von $1.400 pro Kopf münden. Jedenfalls, wenn man sich mit einem Millionärs-Einkommen nicht aus dem erlauchten Kreis disqualifiziert. Erwähnenswert sind auch die $400, die jeder Arbeitslose pro Woche zusätzlich vom Bundeshaushalt bekommt. Das sind mal mindestens $1.600 pro Monat. Dazu kommt natürlich noch die Arbeitslosenunterstützung der Bundesstaaten. Denn die sind eigentlich für die Zahlung des Arbeitslosengelds verantwortlich.
Wie in Deutschland leben viele Amerikaner nur von dieser Form staatlicher Unterstützung. Und wann sich das ganze in höheren Inflationszahlen rächen wird, wissen wir auch nicht. Lediglich den Indikator für den Verlust der Kaufkraft der Papierwährung – nämlich Gold – hält man derzeit im Zaum.
Denn zu viel Teuerung könnte schließlich die Bürger beunruhigen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Marktdaten
EUR/USD | 15.01.21 | Kurs / Delta | in Prozent | Vorwoche | in Prozent | |
Gold | 0,8272 | 1.830,00 USD | 1.513,78 EUR | |||
-9,45 EUR | -0,6% | 11,83 EUR | 0,8% | |||
Silber | 0,8272 | 24,82 USD | 20,53 EUR | |||
-0,58 EUR | -2,8% | 0,43 EUR | 2,1% | |||
Au/Ag | 73,73 | |||||
[ratio] | 1,6 | 2,2% | -1,0 | -1,3% | ||
Platin | 0,8272 | 1.076,00 USD | 890,07 EUR | |||
-24,40 EUR | -2,7% | 34,73 EUR | 3,9% | |||
Palladium | 0,8272 | 2.270,00 USD | 1.877,74 EUR | |||
-17,03 EUR | -0,9% | 54,94 EUR | 2,9% | |||
NIKKEI225 | 28.494,46 | |||||
-206,66 | -0,7% | 366,02 | 1,4% | |||
DAX30 | 13.781,62 | |||||
-206,52 | -1,5% | -240,88 | -1,7% | |||
S&P500 | 19:30 Uhr | 3.783,49 | ||||
-31,91 | -0,8% | -13,44 | -0,4% |
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