Euro crasht – Deutschlands Geschäftsmodell scheitert

Gold News vom 7. Juli 2022

Gold & Gesellschaft

Wir & Andere können viel prognostizieren: Über den Euro, über Europas Zukunft und über Deutschlands Wirtschaft. So langsam kommt aber Butter bei die Fisch‘. Soll heißen: Die Zeit der Vorhersagen nähert sich ihrem Ende.

Jetzt geht es um die Realität. Und dazu gehören Fakten der Gegenwart. So haben wir vor wenigen Tagen lernen müssen, dass Deutschland seit Beginn der 90er-Jahre das erste Mal ein Handelsbilanz-Defizit erwirtschaften musste.

In den neunziger Jahren war Deutschland noch mit sich und seiner Wiedervereinigung beschäftigt. In den folgenden Jahren musste das frisch vereinigte Land allerdings die Tribute für die Zustimmung teuer bezahlen. Auf dem Höhepunkt im Jahre 2017 hatte das Land noch einen Exportüberschuss von 250 Mrd. Euro. Pro Jahr, versteht sich.

Aber das Geld durften die Deutschen nicht behalten. Es wurde im Rahmen des Euro-Systems den anderen Ländern mit Handelsbilanz-Defiziten verteilt. Und der Mechanismus dieser modernen Form der Drogengeld-Waschmaschine heißt Target-2.

Aber wo nicht mehr gedealt werden kann, braucht man auch nichts mehr zu waschen. Außerdem fehlen den deutschen Drogenlaboren inzwischen wichtige Chemikalien.

Bulgarien hat die letzten Monate erlebt, was es heißt, die „normale“ Korruption durch eine noch viel größere zu ersetzen. Natürlich getarnt hinter den Begriffen wie Globalisierung, Freihandel, Liberalismus, Demokratie und Korruptionsbekämpfung. Die Vollstrecker dort hießen allerdings nicht wie in Deutschland die Grünen – sondern zwei Harvard-Boys ließen sich von der US-Botschaft in Sofia eine eigene Partei gründen.

Schon zahlten Firmen-Kunden im Sinne des EU-Energiebörsenhandels mit die höchsten Strompreise Europas. Wohlgemerkt: Nominell – und nicht bezogen auf das pro-Kopf Brutto-Inlandsprodukt des Landes. Denn dann müsste man noch den Wohlstandfaktor 7 anwenden.

Während Deutschlands Drogengeld-Waschmaschine – wegen wesentlich teurerer Rohstoffpreise bei reduzierten Absatzmärkten – stottert und deshalb der Target-2 Umverteilmechanismus nicht mehr funktioniert, straft der Devisenmarkt diese Politik trotz der Absprachen des G7-Gipfels rücksichtslos ab.

Innerhalb von sechs Monaten – also in etwa der gleichen Zeitspanne, wo der Krieg in der Ukraine aufgeflammt ist – verlor der Euro gegenüber dem US-Dollar 9,4 Prozent. Musste man für ein Produkt auf den internationalen Märkten zum Ende Januar noch 100 Euro bezahlen, so sind es heute bei der Annahme gleichbleibender Dollar-Preise 110 Euro. Hinzu kommen die Preissteigerungen, weil man nun seine Energie auf den Spot-Märkten zusammenkaufen muss und nicht mittels bestehender Lieferverpflichtungen von Russland beziehen will.

Noch schlimmer ging es nur Japan, das nun die Folgen seines geldpolitischen Harakiris am eigenen Leibe spüren muss: Der Yen ist in diesen sechs Monaten sogar um 14,1 % gegen den US-Dollar gefallen.

Das sind eben die Folgen der insbesondere von linken Ökonomen hoch gelobten Modern Money Theory (MMT), die darauf basiert, dass sich der Staat die zusätzlichen Schulden für seine Ausgabeprogramme von der Zentralbank drucken lässt.

Japan war hier für viele Jahre der Truppenübungsplatz für MMT – übrigens vorgeschlagen von dem ehemaligen IWF-Chefökonomen Maurice Obstfeld.

Diese Strategie hat sich in der ersten wirklichen Schlacht als totale Katastrophe herausgestellt.

Seine Chefin damals hieß: Christine Lagarde – die heutige Präsidentin der EZB. Die hat auch eine neue Denkbeule in ihrem Präsidium, die vor kurzen noch die zu niedrige Inflation in der Euro-Zone beklagte: Isabel Schnabel.

Mit solchen Experten ist der ungebremste Abwärtstrend eigentlich gar nicht mehr aufzuhalten. Es sei denn, es passiert das geldpolitische Wunder, von dem viele im Frankfurter EZB-Tower noch träumen.

Marktdaten

EUR/USD 07.07.22 Kurs / Delta in Prozent
Gold 0,9847 1.741,30 USD 1.714,66 EUR  
  7,08 EUR 0,4%
Silber 0,9847 19,23 USD 18,94 EUR  
  0,07 EUR 0,4%
Au/Ag   90,6  
[ratio]   0,0 0,0%
Platin 0,9847 875,00 USD 861,61 EUR  
  20,93 EUR 2,5%
Palladium 0,9847 1.946,00 USD 1.916,23 EUR  
  107,20 EUR 5,9%
NIKKEI225   26.504,09  
  396,44 1,5%
DAX30   12.845,72  
  250,80 2,0%
S&P500 19:30 Uhr 3.845,08  
    33,86 0,9%

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