Gold News vom 19. Mai 2020

Gold & Gesellschaft

Also doch: Die Südstaaten Europas müssen das Geld aus diesem mit 500 Milliarden Euro schuldenfinanzierten Konjunkturprogramm nicht zurückzahlen. Es handelt sich um eine direkte Brüsseler Zuweisung an deren (nationale) Haushalte. Der Gesamtschuldner ist der EU-Haushalt.

Woher soll das Geld am Ende herkommen – denn ausgegeben wird es und Italien, Spanien, Frankreich & Co müssen es nicht zurückzahlen. Es ist also eine einseitige Schenkung. Die EU muss also entweder selbst von den Bürgern Steuern erheben. Oder die Mitgliedsstaaten müssen ihre Beiträge zum EU-Haushalt kräftig erhöhen. Da bleibt also bereits rechnerisch ein Viertel bei den deutschen Steuerzahlern hängen.

Wer waren 2018 die Nettozahler der EU? Deutschland mit 13,4 Mrd. Euro, gefolgt von Großbritannien mit 7,0 Mrd. Euro, Frankreich mit 6,2 Mrd. Euro, Italien mit 5,1 Mrd. Euro und die Niederlande mit 2,5 Mrd. Euro. Von diesen insgesamt 34,2 Mrd. Euro werden voraussichtlich mehr als die Hälfte – nämlich 18,3 Mrd. Euro – wegfallen. Denn Großbritannien ist ausgetreten und Frankreich bzw. Italien werden als Nettozahler der EU wegen der Corona-Schäden für viele Jahre ausfallen.

Hinzu kommen die zusätzlichen Belastungen, die den Haushalt von bislang jährlich 150 Mrd. Euro belasten. Wenn wir die 500 Milliarden über zehn Jahre strecken, dann erhöht sich das Haushaltsvolumen um 50 Milliarden auf 200 Mrd. Euro jährlich.

Also entsteht ein jährliches Defizit von 68,3 Milliarden Euro. Da die bevölkerungsreichen Länder der EU – bis auf Deutschland – also Frankreich, Italien, Spanien und Polen ausfallen, bleibt eigentlich nur noch Deutschland als Zahlmeister übrig. Zu den bislang 13,4 Milliarden Euro Netto-Leistungen kämen also noch einmal im schlimmsten Fall weitere 68,3 Milliarden Euro hinzu. Und zwar jährlich.

Wir nähern uns in riesen Schritten dem Großen Finale.

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