Exchange Stabilization Fund

Gold News vom 8. Januar 2021

Marktgeschehen

Heute früh, bevor der Goldpreis die erste Abschwungsphase erlebte, haben wir uns zu dem heutigen Gold & Gesellschafts Titel über den ESF entschieden. Dabei konnten wir weder wissen noch ahnen, dass im Laufe des Tages ein massiven Angriff auf Gold, Silber, Platin und Palladium bevorstand. Wir lassen die heutige Entwicklung unkommentiert, weil meist erst nach wenigen Tagen klar wird, welche Kräfte hinter diesen Bewegungen stehen.

Gold & Gesellschaft

Es gibt verschiedene Mechanismen, den Goldpreis zu drücken. Dahinter steht das Bestreben von Politik und Notenbanken, eine lästige Konkurrenz für ihr Schuldgeldsystem, das mit staatlichem Zwang zur Begleichung aller Forderungen und Schulden vorgeschrieben ist, zu diskreditieren.

Wenn in Veröffentlichungen oder Wikipedia-Artikeln eine Passage wie „einige Leute glauben, dass der Fonds benutzt wird, den Goldpreis im Falle einer Panik zu drücken“ auftaucht, dann können wir schon ahnen, dass da ein Quäntchen Wahrheit drin steckt.

So wurde der Exchange Stabilization Fund (ESF), der sich unter Kontrolle des US-Finanzministeriums befindet und nicht – wie sonst üblich – beim US-Kongress Mittel beantragen muss, im Jahr 1934 durch den Gold Reserve Act gegründet. Auch das ist noch kein Beweis für eine gezielte Verschwörung gegen Gold – denn in diesen Jahren von Weltwirtschaftskrise und dem aufziehenden Zweiten Weltkrieg dominierte der Goldstandard.

Was uns allerdings aufhorchen lässt, ist die folgende Nachricht: Als Donald Trump im Jahr 2016 zum Präsidenten gewählt wurde, betrug das Volumen des ESF $94,3 Milliarden. Zum 30. September 2020 waren es aber bereits $682 Milliarden.

Nun behaupten systemnahe Analysten, dass dieser Zuwachs der Covid-19 Krise zuzuschreiben sei. Denn im Rahmen der diversen staatlichen Ausgaben- und Interventions-Programmen sind in den Vereinigten Staaten bereits mehrere zusätzliche Billionen neu geschaffen und in den Währungskreislauf gebracht worden.

Warum sollte uns das nicht stören? Erstens – wir können sowieso nichts dagegen machen. Dass Staaten ihr komplettes Potential an Eingriffs- und Manipulation-Möglichkeiten einsetzen werden, um eine Krise nicht zu einem existentiellen Flächenbrand werden zu lassen, erscheint logisch. Aus dem Grunde halten gerade Staaten wie Russland, Venezuela und die Türkei Gold-Reserven in größerem Umfang: Denn Gold ist und bleibt das einzige weltweit akzeptierte Zahlungsmittel, wenn es um Import lebenswichtiger Rohstoff, Nahrungsmittel und Industrieprodukte geht. Und das gilt unabhängig von Sanktionen, die bis zur Einfrierung bzw. Beschlagnahme von Konten und Vermögenswerten durch den US-Präsidenten oder den US-Senat gehen.

Was diesen Staaten recht sein sollte, das sollte für die Bürger nur billig sein. Denn physisches Gold obliegt nicht der Kontrolle der diversen staatlichen Institutionen wie Papier-Vermögen oder auch Immobilien, die einfach mittels staatlichem Grundbucheintrag beschlagnahmt oder belastet werden können.

Der zweite Aspekt: Interventionen, wie die mittels des ESF können zwar erheblichen Preisdruck auf den Goldpreis ausüben. Der kann so hoch sein, dass die Bürger ihr Gold in Panik verkaufen. Aber das Vorgehen folgt nur den Gesetzen der Massenpsychologie. Am Ende wird sich der Goldpreis wieder an seinen langfristigen Trend angleichen. Und der ist geprägt von dem Maß, mit dem die Papiergeldwährungen durch permanente Geldvermehrung und Inflation an Kaufkraft verlieren.

Neben der industriellen Nachfrage – zu der auch Schmuck gehört – gehört die Wertespeicher-Funktion zu den maßgeblichen Determinanten der Gold-Anlage. Dabei steht nicht Geldvermehrung im Vordergrund, sondern die bereits erbrachte Leistung zu konservieren – oder genauer gesagt: die Erhaltung der Kaufkraft des Geldes. Ob für das Alter, in finanziellen Notlagen oder als Risikoabsicherung vor einer massiven Geldentwertung mit Währungsreform, ist egal.

Das ist auch der Grund, warum viele Menschen Gold aus allen möglichen Gründen verdammen: Es ist der Effekt der kognitiven Dissonanz, der sie so reagieren lässt. Für sie bleibt der Gold-Baum ein unerreichbares Hindernis, weil sie in staatlichen Programmen wie z.B. der Gesetzlichen Rentenversicherung gefangen sind und kein Geld für Gold übrig haben. Dafür müssen sie sich anderen gegenüber rechtsfertigen, dass für sie Gold bitter schmecke. Und in diesem Anliegen bestärken sie Politik, Systempresse und die gezielt lancierten Interventionen gegen Gold eben.

Marktdaten

  EUR/USD 08.01.21 Kurs / Delta in Prozent Vorwoche in Prozent
Gold 0,8185 1.835,00 USD 1.501,95 EUR      
  -55,89 EUR -3,6% -43,69 EUR -2,9%
Silber 0,8185 24,56 USD 20,10 EUR    
  -1,97 EUR -8,9% -1,36 EUR -6,7%
Au/Ag   74,71    
[ratio]   4,1 5,9% 2,7 3,6%
Platin 0,8185 1.045,00 USD 855,33 EUR    
  -48,06 EUR -5,3% -10,72 EUR -1,2%
Palladium 0,8185 2.227,00 USD 1.822,80 EUR    
  -61,37 EUR -3,3% -79,40 EUR -4,3%
NIKKEI225   28.128,44    
  640,01 2,3% 672,47 2,4%
DAX30   14.022,50    
  29,26 0,2% 303,72 2,2%
S&P500 19:30 Uhr 3.796,93    
    -1,46 0,0% 64,12 1,7%

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