Fed hat die Kontrolle über die Staatanleihen verloren

Gold News den 1. März 2021

Gold & Gesellschaft

Whatever it takes“ – dieser berühmte Satz des ehemaligen EZB-Chefs Mario Draghi vom 26. Juli 2012 hat die Finanzmärkte damals beruhigen können. Denn er hieß nichts anderes, als dass Rettungsschirme und Garantien von Staaten wenig wert sind – aber dafür der praktisch unbegrenzte Einsatz der Notenpresse durch die einzige und absolute Autorität des Euros, die Europäische Zentralbank [EZB], alles zählt.

Was die EZB für den Euro ist, das ist die Fed für den US-Dollar. Auch sie kann praktisch grenzenlos US-Dollars in Form von Liquidität schaffen. Viele Jahre galt das als das Patentrezept selbst für die größten Krisen.

Aber in der Covid-Krise scheinen die Notenbanken den Bogen überspannt zu haben. Denn die vielen Billionen von Dollars, Euros und sonstigen Währungen haben nicht zu dem gewünschten Effekt geführt, die Zinsen weiter zu senken – und somit attraktiver für Unternehmens-Investitionen oder private Hypotheken-Darlehen zu machen. Sondern die Zinsen steigen plötzlich.

Der Telegraph-Autor Ambrose Evans-Pritchard widmete sich am vergangenen Freitag dieses Themas in seinem Artikel „The Fed has lost control of bond markets - and Europe is the victim“ - und sieht insbesondere Europa als Opfer dieser Entwicklung.

So schreibt er: „Wild moves in the $21 trillion US Treasury market have become disorderly. Shockwaves are pulsating through the international financial system and threaten to snuff out Europe’s economic recovery before it has even begun.

Ist die europäische Erholung der Wirtschaft bereits jetzt schon vorbei, bevor sie überhaupt begonnen hatte? Das wollen uns die GEZ-Sender zwar permanent einreden – aber die Wirklichkeit sieht anders aus.

Die Fed hat nach Ansicht von Ambrose die Kontrolle über die US-Geldpolitik verloren. Die neue Biden-Administration hat ihr Blatt mit ihren Stimulus-Maßnahmen, die allein seit dem Machtwechsel im Frühjahr 13 Prozent des US BIP – wohlgesagt auf Basis eines ganzen Jahres – ausmachen, eindeutig überreizt.

Es gibt ernstzunehmende Befürchtungen, dass die Entwicklung am Bondmarkt den Technologie-Sektor [nebst den Kryptowährungen] herunterziehen können: „Ark Invest, the momentum ETF, is down 18pc over the past two days and is fast becoming a systemic threat in its own right, epicentre of a nexus of leverage. Saxo Bank warned that the “Tesla-Bitcoin-Ark risk cluster” could set off a toxic feedback loop that sucks other interlinked tech stocks into a downward vortex.

Dann wäre Polen offen.

Marktdaten

KW9 EUR/USD 01.03.21 Kurs / Delta in Prozent
Gold 19:30 Uhr 0,8303 1.725,30 USD 1.432,52 EUR  
  0,80 0,1%
Silber 19:30 Uhr 0,8303 26,56 USD 22,05 EUR  
  0,19 0,9%
Au/Ag 19:30 Uhr   65,0  
[ratio]   -0,5 -0,8%
Platin 19:30 Uhr 0,8303 1.182,00 USD 981,41 EUR  
  5,32 0,5%
Palladium 19.30 Uhr 0,8303 2.263,00 USD 1.878,97 EUR  
  69,06 3,7%
NIKKEI225 7:00 Uhr   29.670,71  
  704,70 2,4%
DAX30 17:30 Uhr   14.001,25  
  241,38 1,7%
S&P500 22:00 Uhr 19:30 Uhr 3.894,75  
    51,16 1,3%

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